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Die erste Datenbank für Benin-Bestände

von Valentina Grossmann
11.12.2020
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Die Ernst von Siemens Kunststiftung finanziert mit über 1,2 Millionen Euro das Projekt „Digital Benin. Zusammenführung der königlichen Kunstschätze“. Unter Leitung von Professorin Barbara Plankensteiner, Direktorin des Museums am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt wird ein Kernteam deutscher, nigerianischer, europäischer und amerikanischer Expert*innen die Online-Plattform „Digital Benin“ entwickeln. Der Launch der Website ist für 2022 geplant

Benin-Dialog-Gruppe in Benin-Stadt, Bundesstaat Edo, Juli 2019 Gouverneur des Bundesstaates Edo, Godwin Obaseki (Mitte, erste Reihe), Justizkommissarin und Generalstaatsanwältin, Prof. Yinka Omorogbe (3. von links, erste Reihe), mit Mitgliedern der Benin- Dialog-Gruppe, Interessensvertreter*innen und Beamt*innen der Landesregierung. Foto: MARKK
Benin-Dialog-Gruppe in Benin-Stadt, Bundesstaat Edo, Juli 2019 Gouverneur des Bundesstaates Edo, Godwin Obaseki (Mitte, erste Reihe), Justizkommissarin und Generalstaatsanwältin, Prof. Yinka Omorogbe (3. von links, erste Reihe), mit Mitgliedern der Benin- Dialog-Gruppe, Interessensvertreter*innen und Beamt*innen der Landesregierung. Foto: MARKK

Das Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt (MARKK) in Hamburg eröffnet mit Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung ein internationales Projektbüro zur digitalen Zusammenführung der weltweit zerstreuten Kunstwerke aus dem ehemaligen Königreich Benin. Als beispielloses Wissensforum wird Digital Benin innerhalb der nächsten zwei Jahre Objektdaten und zugehöriges Dokumentationsmaterial aus Sammlungen weltweit bündeln. Somit wird ein seit Langem geforderter Überblick zu den im 19. Jahrhundert geplünderten Hofkunstwerken ermöglicht.

Ziel ist ein fundierter und nachhaltiger Bestandskatalog über Geschichte, kulturelle Bedeutung und Provenienz der Werke. Das Projekt deutscher, nigerianischer, europäischer und amerikanischer Experten und Expertinnen wird mit über 1,2 Millionen Euro von der Ernst von Siemens Kunststiftung finanziert. Der Launch der Website ist für 2022 geplant.

Die koloniale Besetzung des Königreichs Benin durch britische Truppen im Februar 1897 führte zu einer weltweiten Zerstreuung von über 3.000 Objekten, die aus dem königlichen Palast und anderen zeremoniellen Stätten entwendet wurden. Die Kunstwerke aus Bronze, Elfenbein und Holz stehen heute im Fokus öffentlicher Debatten um Restitution von kolonialem Erbe. In Aussicht stehende Rückführungen können den tragischen Verlust lokalen Wissens und kultureller Werte mindern. Darüber hinaus bedarf es jedoch einer Erschließung vorhandener Wissensressourcen. Ein Gesamtüberblick soll ein umfassendes Bild von dem Stellenwert dieser herausragenden Kunstschätze ermöglichen.

Das Projekt „Digital Benin. Zusammenführung der königlichen Kunstschätze“ wird von Professorin Barbara Plankensteiner, Direktorin des Museums am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt geleitet: „Das Hamburger Museum am Rothenbaum ist der ideale Standort für dieses Projekt. Der Hamburger Welthafen war ein wichtiger Knotenpunkt für den Transfer einer großen Zahl von Benin Objekten nach Deutschland und Kontinentaleuropa. In der Zeit nach der britischen Invasion, spielten Handelsvertreter aus Hamburg und deutsche Emissäre eine wichtige Rolle bei der Verteilung der wertvollen Werke. Die Forschungsinteressen der Hamburger Museumswissenschaftler lösten wiederum den Sammelwahn in Deutschland aus. Es ist daher folgerichtig, eine kollaborative Online-Ressource für eine neue Kultur der Zusammenarbeit und der Wissensgenerierung zu veröffentlichen.“

Ein Kernteam entwickelt in Kooperation mit Objektspezialisten und Objektspezialistinnen sowie Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen aus Nigeria, Europa und den USA innerhalb der nächsten zwei Jahre eine digitale Plattform. Dort sollen erstmals alle weltweit existierenden Benin-Bestände – historische Fotografien, Archivalien, Zeitzeugenberichte, Publikationen und Oraltraditionen – online gebündelt werden.

Zudem soll ein international zugänglicher Informationskatalog geschaffen werden. Digital Benin soll Zugriff auf Informationen über Geschichte, kulturelle Bedeutung und Provenienz der Werke für Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen zu Recherchezwecken und für die Öffentlichkeit ermöglichen. Das technische Team wird durch neue digitale und mediale Methoden eine Datenzufuhr für die Plattform entwickeln, die in Zukunft als Modell für die international vernetzte Zusammenarbeit im Museumsbereich und die digitalen Zusammenführungen anderer Bestände dienen kann.

Die Online-Plattform wird von dem multidisziplinären Design- und Entwicklungsstudio Behaviorovertime entwickelt, das sich auf kulturelle Initiativen, Archive und Museen spezialisiert hat. Hauptträger dieser Online-Ressource soll in Zukunft das Royal Museum in Benin City werden. Die Sprache wird Englisch sein. Das Digital Benin Projekt entsteht in enger Zusammenarbeit mit der Benin-Dialog-Gruppe, der der Königshof Benin, das Edo State Government und die National Commission for Museums and Monuments Nigeria sowie sämtliche europäische Museen mit bedeutenden Benin-Sammlungen angehören.

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