Ab dem 6. Mai 2021 startet das Dokumentarfilm-Festival Dokfest München und präsentiert 131 Filme aus 43 Ländern. Der Film „In den Uffizien“ von Corinna Belz und Enrique Sánchez Lansch gibt Einblicke hinter die Kulissen des Museums
In den Uffizien
Eine Öffnung der Kinos liegt aufgrund der anhaltenden Pandemie in weiter Ferne. Viele Filmfestivals haben sich aus diesem Grund im digitalen Raum eingerichtet, so auch das Dokumentarfilm-Festival Dokfest München. Seit 2019 ist es das größte Dokumentarfilmfestival in Deutschland und hat sich zu einer der relevantesten Plattformen für Dokumentarfilm in Europa entwickelt. Ab 6. Mai 2021 stellt es sein diesjähriges Programm online, in dem es einige Kunstschätze zu entdecken gibt.
So führt beispielsweise der ca. 100-minütige Film „In den Uffizien“ von Corinna Belz und Enrique Sánchez Lansch Zuschauer:innen hinter die Kulissen eines der berühmtesten Museen der Welt. Die Uffizien in Florenz waren ursprünglich ein Bürogebäude der Medici. Schon 1581 stellten sie hier ihre legendäre Kunstsammlung aus, die zum Vorbild aller Museen wurde. Als Eike Schmidt 2015 als erster ausländischer Museumsdirektor den altehrwürdigen Musentempel mit Hauptwerken von Botticelli, Caravaggio, Tizian und da Vinci bezog, besaß das jährlich von zwei Millionen Tourist:innen besuchte Schmuckstück der Renaissancearchitektur nicht einmal eine Webseite. Mit Humor, Digitalstrategie und ohne Scheu vor Gegenwartskunst macht er das traditionelle Haus fit für Besucher:innen von morgen.
Der Film bietet einen sehr facettenreichen und lehrhaften Einblick in diffizile Arbeitsprozesse abseits des Besucherstroms. Während des Aufbaus einer Ausstellung mit zeitgenössischen Skulpturen des Britischen Künstlers Antony Gormley erleben Zuschauer:innen, wie sensibel und konfliktgeladen solche Versuche sind. Es geht um jeden Zentimeter – europäische Zusammenarbeit ‘en miniature’. Und immer wieder löst sich die Kamera aus dem Alltagsgeschehen und taucht in die Bildwelten an den Wänden ein: Leonardo da Vincis „Anbetung der Könige“, Botticellis „Frühling“, Tizians „Venus von Urbino“, Artemisia Gentileschis „Judith und Holofernes“. Eike Schmidt und sein Team meistern mit Liebe zum Detail und profundem Wissen einen schwierigen Balanceakt zwischen Bewahren und Erneuern.
Das Filmfestival Dokfest München zeigt 131 Filme aus 43 Ländern. Eine Programmübersicht sowie Tickets finden Sie hier.