26.04.2021

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Bischofsskulpturen vom Benedikt-Meister

Direktorin des Dommuseums
Direktorin des Dommuseums

In ihrer Abschlussarbeit im Masterstudiengang Konservierungs- und Restaurierungswissenschaft der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen (HAWK) beschäftige sich Milena Del Duca mit zwei bedeutenden spätmittelalterlichen Kunstobjekten: Zwei Bischofsskulpturen vom Hildesheimer Bildschnitzer Benedikt-Meister

Direktorin des Dommuseums
Master-Studentin Milena Del Duca erläutert Dr. Monika Höhl, Direktorin des Dommuseums, und Dr. Stefan Bölke, Kustode im Roemer- und Pelizaeus Museum, ihre Ergebnisse. Foto: HAWK

Ergebnis der fasstechnischen Untersuchungen

Ein Hildesheimer Bildschnitzer mit dem Notnamen Benedikt-Meister stellte um 1520 zwei Bischofsskulpturen her. Die aus Lindenholz gefertigten Skulpturen haben eine weitgehend unbekannte Geschichte hinter sich. Ursprünglich gehörten sie wahrscheinlich zu einem spätmittelalterlichen Altarretabel. Schriftliche Nachweise der beiden Skulpturen liegen jedoch nur aus dem 18. Jahrhundert vor.

Die ersten Fotografien der beiden Skulpturen stammen von 1934, aber die Geschichte bleibt auch im 20. Jahrhundert unvollständig. 2019 ersteigerte das Dommuseum zusammen mit dem Roemer- und Pelizaeus Museum diese beiden Skulpturen wegen der Zugehörigkeit zum Hildesheimer Kunstraum und benötigte nun eine genaue kunsttechnologische Untersuchung zur Frage der ursprünglichen, mittelalterlichen Farbigkeit und darüber hinaus eine Darstellung der Geschichte der fasstechnischen Überarbeitungen und eine Klärung des heutigen Aussehens.

Diesen Fragen nahm sich Milena Del Duca an und untersuchte die beiden Bischofsskulpturen in ihrer Master-Thesis, die von Professorin Ursula Schädler-Saub und Diplom-Restauratorin Ina Birkenbeul, Leiterin der Restaurierungswerkstatt Gefasste Holzobjekte/Gemälde, betreut wurde.

Die Bischofsskulpturen nach der Sicherung und Reinigung. Foto: HAWK

Mit Hilfe umfangreicher fasstechnischer Untersuchungen kam Milena Del Duca auf das Ergebnis, dass das heutige Aussehen der beiden Bischöfe aus der kunsthandwerklichen Imitation einer gealterten, mittelalterlich anmutenden Fassung aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts resultiert. Von der ersten Fassung lassen sich nur noch winzigste Reste nachweisen, die für eine Rekonstruktion des ursprünglichen Aussehens nicht ausreichen. Dennoch waren die Untersuchungen hilfreich für beide Museen, denn die vielfältigen Beobachtungen zur Werktechnik, also zur Bearbeitung des Holzes, den entsprechenden Werkzeugen, der Holzauswahl und der Behandlung der Holzoberflächen werden für zukünftige Forschungen zum Werk des Benedikt-Meisters überaus hilfreich sein. Darüber hinaus hat die Studentin die Oberflächen der beiden Bischofsskulpturen gesichert und gereinigt.

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