2003: Der Sommer in Europa ist unerträglich heiß. Eine Wanderin macht auf dem Schnidejoch-Gletscher in 2756 Metern Höhe eine seltsame Entdeckung. Dieser Fund ist Ausgangspunkt für eine Schau, die nicht als Ansammlung von Exponaten in Vitrinen angelegt wurde. Das Bernische Historische Museum möchte noch bis zum 26. Oktober mit der Ausstellung „Pfahlbauten. Am Wasser und über die Alpen“ eine Verbindung zwischen Forschungsergebnissen und gezeigtem Objekt herstellen.
Dies gelingt, indem die historischen Tatsachen sowie wissenschaftlichen und technischen Forschungsergebnissen einander gegenübergestellt werden. Die Ausstellung klärt die gängigen Vorurteile auf, die seit der Entdeckung der ersten Pfahlbauten im 19. Jahrhundert kursierten. Zunächst zeigt schon der Titel, dass die Pfahlbauer trotz ihrer Namensgebung nicht etwa am Wasser sesshaft waren, sondern ihre Region durchwanderten und bisweilen sogar die Alpen überquerten. Die übliche Meinung über die Pfahlbauer wurde im 19. und 20. Jahrhundert kaum hinterfragt und verstärkte den Mythos – auch aufgrund malerischer Darstellungen – der Siedler, deren Häuser auf Pfählen im Wasser gebaut waren.