Beiträge aus allen Sparten der Denkmalpflege
Königliches Ambiente für wissenschaftlichen Austausch: In der Villa Ludwigshöhe nahe dem pfälzischen Landau fand die Tagung „Queerbeet“ statt. Veranstalter war die Landesdenkmalpflege Rheinland-Pfalz.
Mit fast 90 Besuchern war die Fachtagung „Querbeet 2.0“, die am 29. und 30. November in der Villa Ludwigshöhe in der Pfalz stattfand, sehr gut besucht. Nach einer fünfjährigen Pause hatte die Landesdenkmalpflege Rheinland-Pfalz erneut ihre Partner aus den Fachgebieten der Bauforschung und der Restaurierung zum Austausch und Dialog eingeladen. Vor allem freiberuflich tätige Restauratoren sowie Denkmalpfleger der kirchlichen und kommunalen Denkmalschutzbehörden, der Schlösserverwaltungen und der benachbarten Fachbehörden waren der Einladung gefolgt, ebenso freie Architekten und Mitglieder von Fördervereinen sowie nicht zuletzt Studierende diverser Hochschulen. Gemäß des Tagungstitels „Querbeet“ wurden aktuelle Restaurierungsprojekte aus allen Sparten der Denkmalpflege einer breiten Öffentlichkeit und Fachleuten und Interessierten zur Diskussion gestellt.
Der erste Tag widmete sich besonders Restaurierungsvorhaben aus dem sakralen Bereich. Gleich zu Beginn konnten zum Beispiel interessante Einblicke in die Rekonstruktion einer in Vergessenheit geratenen Fasstechnik des 19. Jahrhunderts gewonnen werden. Die historische Technik einer künstlichen Holzmaserierung mittels Abziehpapieren wurde bei einer Orgelrestaurierung in der Bad Breisiger St. Marienkirche nachvollzogen und rekonstruiert. Am zweiten Tag folgten zunächst Vorträge aus dem Bereich der Bauforschung, bevor man sich der sehr fragilen Glasmalereien widmete. Ein Beitrag stellte hierzu ausgewählte Denkmäler dieser Kunstgattung in Rheinland-Pfalz aus der Zeit des frühen 13. Jahrhunderts, über das hohe Mittelalter bis hin zum 19. Jahrhundert und der Glaskunst der klassischen Moderne vor. Der letzte Vortragsteil mit drei Beiträgen war für den Themenkomplex Konservierung von Putzen, Steinobjekten sowie Wandmalereien reserviert. Der Abschlussvortrag am Ende der Tagung behandelte die Konservierung und Restaurierung mittelalterlicher Wandmalereien in der alten Winzinger Kirche in Neustadt an der Weinstraße.
Dialog und interdisziplinärer Austausch
Das Tagungsformat „Querbeet“ leistete durch Vorträge aus allen Fachbereichen der Restaurierung sowie mit Berichten aus der Bauforschung einen weiteren Beitrag zum Dialog und interdisziplinären Austausch unter und mit den Kollegen. So wurden restauratorische Frage- beziehungsweise Problemstellungen auf der Tagung interdisziplinär diskutiert. Der Tagungsort „Villa Ludwigshöhe“ trug mit seinem besonderen historischen Ambiente und seiner exponierten Lage zum Gelingen der Tagung bei. Sie wird wie schon die Tagung „Querbeet 2012“ in der Reihe „Denkmalpflege in Rheinland-Pfalz. Aus Forschung und Praxis“ durch die Direktion Landesdenkmalpflege publiziert.
Den ausführlichen Tagungsbericht mit inhaltlichen Kurzfassungen der einzelnen Beiträge lesen Sie hier: PDF DOWNLOAD