04.09.2019

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Welterbe in Gefahr


Die Kirchen der Maramures sind Weltkulturerbe

Die Holzkirchen in den Maramures im Norden Rumäniens stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert und beeindrucken durch ihre meisterhafte Architektur und wunderschöne Malereien. Acht der insgesamt 60 Holzkirchen wurden zum Weltkulturerbe erklärt – doch mittlerweile ist dringender Konservierungsbedarf geboten, um den unwiederbringlichen Verlust der geschützten Malereien zu verhindern

Die bedeutenden Holzkirchen in der nordwestrumänischen Provinz und der angrenzenden Ukraine zeigen ein geschlossenes kulturhistorisches Bild. Sie sind als Teil des kulturellen Erbes des Ostkarpatenbogens zu betrachten und bestehen ausschließlich aus Holz (Buche, Eiche, Tannen- und Ulmenholz).

Die UNESCO hat 1999 acht der insgesamt 60 Holzkirchen 1999 als herausragende Beispiele einer für Nordrumänien typischen Sakralarchitektur auf die Liste des Weltkulturerbes gesetzt. Diese acht Kirchen stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert und befinden sich allesamt im rumänischen Kreis Maramures. Dies sind die Dorfkirchen von Barsana (1720), Budesti (1643), Desesti (1770), Ieud (um 1620), Plobis (1798), Poienile Izei (1604), Rogoz (1663) und Surdesti (1766). Die charakteristischen, sehr schlanken Glockentürme befinden sich jeweils an der Westseite der Gebäude.

Die gestalterisch und architektonisch ähnlichen baulichen Hüllen, der Gebäude, zeigen sich in einem weitgehend guten Zustand, obwohl einige Schäden an Holzschindeldachdeckungen und Schwellen zu bemerken sind. Die weitgehend komplett polychrom ausgemalten Innenräume der orthodoxen Kirchen zeigen vorwiegend Szenen aus dem Leben der Heiligen oder Motive des Alten Testamentes.

Die Maramurescher Maler haben die Innenwände vollständig mit unzähligen Szenen und Bildern bedeckt, die einen mächtigen, reizvollen und abwechslungsreichen Teppich bilden, der durch die Ursprünglichkeit seiner Ausführung besticht. Zahlreiche Ikonen (vorwiegend an der raumteilenden Trennwand zwischen Schiff und Altarraum angebracht) vervollständigen diesen künstlerischen Schatz. Sie bestechen als gesondert gerahmte Tafelbilder durch die hohe malerische Qualität und ihre typischen Blattmetallauflagen der Hintergründe und Heiligenscheine und stammen aus spezialisierten Ikonenwerkstätten. Dies wird für den Betrachter in der Unterschiedlichkeit der künstlerischen Handschrift deutlich.

Die leimgebundenen Malereien der Raumgestaltung sind teils direkt auf die Holzoberflächen, sowie auch auf textile Kaschierungen gemalt worden. Die Kaschierungen überbrücken meist die Fugen und egalisieren Unebenheiten. Die ursprüngliche Maltechnik (tierischer Leim), bzw. meistens auch frühere Restaurierungen führten partiell zur Überfestigung der Oberfläche. 

Lesen Sie weiter in der RESTAURO 6/2019, die Mitte September 2019 erscheint, www.restauro.de/shop.

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