Eine Viertelmillion Euro für ukrainische Geflüchtete sammelte die Neue Nationalgalerie in Berlin am vergangenen Wochenende: Direktor Klaus Biesenbach hatte gemeinsam mit Anne Imhof und Olafur Eliasson in Mies van der Rohes berühmter Architektur-Ikone eine zweitägige Mahnwache zur Unterstützung ukrainischer Flüchtlinge in Kooperation mit dem Berliner Verein Be an Angel initiiert: #standwithukraine

Die Neue Nationalgalerie in Berlin war von Samstag, 5. März, durchgehend, als eine Art Mahnwache und Treffpunkt, bis Sonntag, den 6. März, 24 Uhr geöffnet. Die obere Ausstellungshalle von Mies van der Rohes Neuer Nationalgalerie wurde für ein ganzes Wochenende zu einem sozialen Ort der Hilfe, des Austausches und der Kommunikation. Klaus Biesenbach, seit 1. Januar Direktor der Neuen Nationalgalerie in Berlin, hatte die öffentliche Spendenaktion in Zusammenarbeit mit den Künstler:innen Anne Imhof und Olafur Eliasson intiiert. Denn bei der symbolischen Lichtbespielung in Gelb und Blau wollte es Klaus Biesenbach wie viele andere Kulturinstitutionen deutschlandweit nicht belassen. Zugleich sollte die Halle zu einem Treffpunkt sein, der zu einem sozialen Miteinander einlud.
Kunst kann mobilisieren
Denn: Was kann die Kunst?, fragte sich Klaus Biesenbach. „Die Kunst ist immer – wie Douglas Gordon sagt – ein ganz einfacher Kontext, in dem man über die wichtigen Dinge im Leben reden kann – und nicht alleine ist.“ Damit meint der neue Chef der Neue Nationalgalerie etwas gemeinsam auf die Beine zu stellen und nicht alleine zuhause am Fernseher die schlechten Nachrichten zu verfolgen. „Ein kommunale Erfahrung im Museum. Auch im Museum können Sie aufladen und dort relevante Dinge diskutieren. Das kann die Kunst, und dann kann die Kunst auch im Sinne von humanitärem Zweck mobilisieren.“
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Die Berliner Kunstszene unterstützt
Vor Ort gab es ein „offenes Mikrophon“, um eigene Gedanken, Musik oder Literatur miteinander zu teilen. Bildende Künstler:innen, Musiker:innen und Schauspieler:innen waren eingeladen, sich zu beteiligen. Mit dabei waren Lars Eidinger und Herbert Grönemeyer. Partner der Veranstaltung war der Berliner Verein Be an Angel e.V., der sich seit Jahren für Geflüchtete einsetzt.
#standwithukraine
Bei der zweitägigen Veranstaltung wurden Geld, Power Banks und mobile Wifi-Hotspots gesammelt. Das Gallery Weekend Berlin, die Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst, das KW Institute for Contemporary Art, das Palais Populaire und weiteren Berliner Museen unterstützten die Aktion. 6700 Besucher:innen wurden gezählt. Spenden von rund 240.000 Euro kamen zusammen. Das Humboldt Forum sammelte außerdem Matratzen, Decken, Bettwäsche und Lebensmittel für die Ukraine-Hilfe Lobetal.
„Our Space to Help“
„Our Space to Help“ wird von einem Verbund von Kunst-Institutionen und deren Verantwortlichen in Berlin unterstützt: Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst, Gabriele Horn; Gallery Weekend Berlin, Maike Cruse; Akademie der Künste, Jeanine Meerapfel, Johannes Odenthal; Berlinische Galerie, Thomas Köhler; Brücke Museum, Lisa Marei Schmidt; Gemäldegalerie, Dagmar Hirschfelder; C/O Berlin, Stefan Erfurt; Haus am Waldesee, Anna Gritz; Ifa-Galerie, Inka Gressel, Susanne Weiß, Alya Sebti; Kolbe Museum, Julia Wallner; Kunstbibliothek, Moritz Wullen; Kunsthaus Dahlem, Dorothea Schöne; Kupferstichkabinett, Dagmar Korbacher; KW Institute for Contemporary Art Berlin, Krist Gruijthuijsen; Martin Gropius-Bau, Stephanie Rosenthal; nGbK, Annette Maechtel; n.b.k., Marius Babias; Palais Populaire, Svenja von Reichenbach, Sara Bernshausen; Schinkel Pavillon, Nina Pohl; Stiftung St. Matthäus, Hannes Langbein, Universität der Künste Berlin, Nobert Palz sowie; Alte Natio- nalgalerie, Ralph Gleis, Neue Nationalgalerie, Klaus Biesenbach, Joachim Jäger; Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin, Till Fellrath, Sam Bardaouil, Gabriele Knapstein; Freunde der Nationalgalerie, André Odier, Katharina von Chlebowski. „Be an Angel e.V.“ (www.beanangel.direct) ist eine Berliner Initiative, die sich der nachhaltigen Integration von Menschen mit Fluchterfahrungen annimmt.