12.03.2021

Beruf Branchen-News

Farbe im Raum – Stein, Holz und Putz

Detailaufnahme des Ulrichmonuments im Dom zu Güstrow

Detailaufnahme des Ulrichmonuments im Dom zu Güstrow

Der Verband der Restauratoren (VDR) plant vom 15. bis 18. April 2021 gemeinsam mit der Münsterverwaltung Bad Doberan die Fachexkursion „Farbe im Raum“ in Güstrow, Bad Doberan und Semlow in Mecklenburg-Vorpommern. Restaurator*innen stellen ihre aktuellen Projekte vor und stehen für einen Erfahrungsaustausch zur Verfügung

Detailaufnahme des Ulrichmonuments im Dom zu Güstrow, der bei der Fachexkursion „Farbe im Raum“ besucht wird. Foto: Boris Frohberg

Vom 15. bis 18. April 2021 lädt der Verband der Restauratoren (VDR) gemeinsam mit der Münsterverwaltung Bad Doberan zur Fachexkursion „Farbe im Raum“ ein. Sofern es die Pandemie zulässt, werden in Güstrow, Bad Doberan und Semlow in Mecklenburg-Vorpommern aktuelle Restaurierungsprojekte vorgestellt und besprochen. Im Mittelpunkt stehen Farbfassungen in allen Varianten auf Stein, Holz und Putz im Dom zu Güstrow, in der Münsterkirche zu Bad Doberan und in der Dorfkirche Semlow.

Der Güstrower Dom birgt eine einmalige Renaissanceausstattung von Wandmonumenten aus der flämischen Florisschule, einschließlich Kanzel, Taufstein und Grabtumba neben einem spätmittelalterlichen Flügelaltar. Nach einer kunsthistorischen Einführung zu den steinernen Wandbildwerken aus der Parr und Florisschule, erwarten die Teilnehmer*innen Vorträge zu der Restaurierung des Borwinmonuments, des Ulrichmonuments, der Kanzel sowie des Dorotheenepitaphes und des Taufsteins.

In der Münsterkirche zu Bad Doberan ist eine unvergleichbare polychrome mittelalterliche Ausstattung aus der Zisterzienserzeit zu bewundern. Näher besprochen wird hier der Kelchschrank, der Flügelaltar, das Triumphkreuz sowie die Grabplatten. Darüber hinaus stellt der Geologe Dr. Ralf Lehr die Geologie und Herkunft der Säulen und Kapitelle im Oktogon vor und Dr. Gerhard Schmager, Klimatologe und Ozeanograph, berichtet über das Projekt „Auswirkungen des Klimawandels auf Ausstattungen und Bauwerk“.

In der Dorfkirche Semlow wird die Konservierung und Restaurierung der beiden Wandepitaphe der Familie von Behr näher betrachtet. Diese sind zu Beginn des 16. Jahrhunderts, von Künstlern, die zuvor im Güstrower Dom tätig waren, aus Gotländer Sandstein geschaffen worden. Außerdem wird die umfangreiche figürliche Innenraumfassung im Schiff von Carl Julius Milde aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, ebenfalls ein Maler der Nazarenerschule, besichtigt.

Ortskundige Kunsthistoriker*innen bieten außerdem zahlreiche Besichtigungen und Spaziergänge an. Geplant sind zum Beispiel ein Spaziergang mit Kunsthistoriker Dr. Dieter Pocher durch die Altstadt von Güstrow mit Erläuterungen zur Stadtentwicklung oder die Besichtigung eines Festsaales mit illusionistischer Architekturgliederung im römisch-antikisierenden Stil und einer polychrom bemalten Renaissancedecke im „Gotischen Haus“. Neben Ausführungen zum bedeutendsten, aber nie fertig gestellten Renaissanceschlossbau in Mecklenburg, wird der rekonstruierte Schlossgarten besucht. Im Schloss ist eine Baustellenführung geplant.

Die Buchung erfolgt über den Verband der Restauratoren. Eine Teilnahme ist auch für Interessierte ohne VDR-Mitgliedschaft möglich. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 Personen begrenzt. Weitere Informationen finden Sie hier.

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