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„All meine Vorgänger waren schon Orgelbauer“

von Valentina Grossmann
19.02.2021
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Orgelbauer Alexander Steinbeißer arbeitet seit 2013 als Restaurator in der Werkstatt für wissenschaftliche Musikinstrumente im Deutschen Museum, München. RESTAURO sprach mit ihm über seine aktuellen Projekte 

Zu den Hauptaufgaben von Orgelbauer Alexander Steinbeißer, Restaurator in der Werkstatt für wissenschaftliche Musikinstrumente im Deutschen Museum (München), zählen das Stimmen und Intonieren der Instrumente. Foto: Deutsches Museum

Musikinstrumente sind die große Leidenschaft von Alexander Steinbeißer. Seit 2013 arbeitet er als Restaurator in der Werkstatt für wissenschaftliche Musikinstrumente im Deutschen Museum in München. Die Restaurierungswerkstatt ist auf historische Tasteninstrumente wie Cembali, Clavichorde, Orgeln und Hammerklaviere spezialisiert.

Auf die Frage, wie er als Orgelbauer seinen Weg in die Restaurierungswerkstatt für wissenschaftliche Musikinstrumente fand, lacht Steinbeißer und antwortet: „All meine Vorgänger waren schon Orgelbauer, das ist eine Art Tradition. In der Ausbildung lernt man Orgeln zu bauen, zu reparieren, zu restaurieren und zu stimmen. Das Deutsche Museum besitzt außerdem viele Orgeln, die mit sehr viel Technik ausgestattet sind – Orgelbauer haben da den besseren Durchblick.“

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Gerade restauriert er ein noch spielbares Orgelpositiv, auch Positiv genannt, von Nicolaus Franciscus Lamprecht aus dem Jahr 1693. Das Positiv kam 1909 in die Sammlung des Deutschen Museums, vermutlich aus der Kapelle St. Emmeram in Gersthofen. Steinbeißer hat das Positiv nun vollständig für einen neuen Katalog der Orgeln des Deutschen Museums – speziell für süddeutsche Kleinorgeln – untersucht, vermessen und dokumentiert. Anhand dieser Daten können seine Kolleg*innen nun eine CAD-Zeichnung anfertigen, die für weitere Projekte und Präsentationen in der neuen Ausstellung hilfreich sein wird.

Auch einer Kopie stehe nun nichts mehr im Wege, erklärt Steinbeißer. Hier entlarvt sich ein weiteres Aufgabengebiet des Restaurators: Für die Dauerausstellung „Musikinstrumente“ fertigt er Kopien und Funktionsmodelle nach Grundlagen von CAD-Modellen an, die für Forschungsarbeiten und Demonstrationen eingesetzt werden. Dabei sind besonders seine in der Ausbildung gewonnenen traditionellen Handwerkstechniken gefragt.

Schon vor vier Jahren baute er eine Replik des Kempelen`schen Sprechapparats für das Forschungsprojekt seiner Kollegin Dr. Silke Berdux, Kuratorin für Musikinstrumente im Haus. Das Original – ein Sprechautomat aus dem Jahr 1791 – ist das älteste Gerät zur Sprachsynthese. Besondere Herausforderungen sind für ihn nachzustellende historische Instrumente, deren Baupläne nicht mehr vorhanden sind. Hier ist sein ganzes Wissen über die Technik und den Aufbau der Musikinstrumente gefragt.

Ähnlich wie bei der Restaurierung des Positivs ist es für ihn interessant, das Objekt zu erforschen und zu hinterfragen. „Es ist spannend, die Geschichte zu erzählen. Was hat dieses Musikinstrument schon mitgemacht? Was ist der Originalzustand? Und was wurde bereits umgebaut?“, erläutert Steinbeißer weiter, „Die Windlade des Positives zum Beispiel ist viel älter als das Gehäuse. Das Gehäuse wurde vermutlich aus einer einfachen Kiste nachträglich umgebaut und furniert. Erst bei genauerem Hinsehen, lassen sich solche Veränderungen entdecken. Mit Hilfe eines Endoskops konnte ich zum Beispiel feststellen, dass die Bälge innen mit alten Getreiderechnungen überzogen sind. Die Getreiderechnungen enthalten Namen, das Datum und alte Handschriften – vermutlich sind es alte Kirchenrechnungen. Derartige Entdeckungen passieren bei vielen Instrumenten. Wichtig ist dabei, alles zu dokumentieren.“

Neben der Restaurierung wartet und stimmt er die spielbaren Musikinstrumente und Musikautomaten im Haus. Normalerweise finden regelmäßig Konzerte und Vorführungen statt. Aufgrund der derzeitigen Umbaumaßnahmen fallen diese sowie der Aufgabenbereich Wartung und Stimmung weg. „Dafür kommt gerade ein Instrument nach dem anderen in meine Werkstatt. Bis zur Eröffnung werde ich gar nicht fertig.“, sagt Steinbeißer gelassen, „Restaurierung und Dokumentation beanspruchen so ihre Zeit. Aber die Besucher*innen brauchen keine Sorge haben. Alle Instrumente werden präsentiert. Sie kommen dann eben hinterher in die Werkstatt.“

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