20.09.2016

Projekte

Wiedereinrichtung von Schloss Bruchsal

 

Die aufwendigen Restaurierungsarbeiten im Schloss Bruchsal neigen sich dem Ende zu. Im Frühjahr 2017 ist es so weit: Die Beletage eröffnet wieder für Besucher. Am Montag wurden bereits die ersten 15 kostbaren Tapisserien ins Schloss gebracht.

Das Schloss wurde Stück für Stück aufwendig rekonstruiert, nachdem es nach dem Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört wurde. Zur Ausstattung des Bruchsaler Schlosses zählen Werke aus Barock und Rokoko. Bereits im September 1939 wurden zum Großteil Möbel, Gemälde, Porzellan und die wertvollen Wandteppiche ausgelagert, sodass sie erhalten geblieben sind. Seit Jahren laufen die umfangreichen Restaurierungsarbeiten in den Räumen der Beletage. Jetzt kehren die Prunkstücke aus der Zeit der Fürstbischöfe und der Markgräfin Amalie von Baden in das Schloss zurück.

Bereits am Montag wurden 15 von insgesamt 38 wertvollen Tapisserien, die seit 2002 ausgelagert waren, wieder ins Schloss gebracht. Dabei handelt es sich um große Wandteppiche mit vielfigurigen Bildern aus farbigen Seidengarnen. Die Hängung und Verteilung der Tapisserien ist besonders aufwendig und kompliziert.

Auf der Gartenseite von Schloss Bruchsal. Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg
Eine der 15 Tapisserien im Schloss Bruchsal. Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg
Wandplatten für die Tapisserien in der Beletage. Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg
Der Marmorsaal: Die geschwungenen Wandelemente werden von teurem Stuckmarmor und vergoldeten Stuckelementen verkleidet. Foto: Landesmedienzentrum Baden-Württemberg
Die reich gestaltete Eingangshalle des Schlosses leitet zur Grotte und zu den beiden Treppenaufgängen. Foto: Landesmedienzentrum Baden-Württemberg
Den Thronsessel fertigte Ferdinand Hund um 1755. Foto: Landesmedienzentrum Baden-Württemberg
In Erdfarben gehaltene Grotte im Erdgeschoss mit einem Himmelsausschnitt im Deckengemälde. Foto: Landesmedienzentrum Baden-Württemberg

Aufwendige Reinigung von Schloss Bruchsal

Zahlreiche Textilrestaurierungswerkstätten aus ganz Deutschland arbeiteten seit 2010 an der aufwendigen Reinigung und Restaurierung der historischen Bildteppiche. Zunächst wurden die Tapisserien auf Schäden untersucht und ihr Zustand dokumentiert. Damit das Gewebe der Stücke bei der Reinigung nicht beschädigt wird, wurden große Webschlitze mit Spannstichen geschlossen. Die Tapisserien wurden für die Reinigung speziell nach Mechelen in Belgien oder nach Wien gebracht. „Dort arbeiten spezialisierte Werkstätten als ‚Tapisserie-Wäschereien’ für ganz Europa, die für Wirkteppiche dieser Größe – einige der Exponate besitzen eine Größe von mehr als 20 Quadratmetern – ausgelegt sind“, erklärt Petra Pechaček, Konservatorin von Schloss Bruchsal. Dort wurde der Staub und Schmutz der letzten Jahrhunderte sowie die Rückstände von Pestiziden von den wertvollen Stücken entfernt. Anschließend konnte die eigentliche Restaurierung durchgeführt werden.

Ende April 2017 wird die Beletage mit all ihren Exponaten wiedereröffnen. Erfahren Sie mehr über die Wiedereinrichtung und die feierliche Eröffnung.

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