25.10.2017

Branchen-News

Wie sich der Kunsthandel für das Kulturerbe stark macht

Heute hat in München die „Highlights“ – die weltweit renommierte Kunst- und Antiquitätenmesse – begonnen. Bereits zum achten Mal versammelt sich die Top-Liga des internationalen Kunsthandels in der bayerischen Hauptstadt und präsentiert in der Residenz hochkarätige Objekte. Kaum bekannt ist, dass die „Highlights“ jedes Jahr eine Charity-Auktion zur Restaurierung eines Kunstobjekts veranstaltet.

Gestern Abend öffnete die „Highlights“ für geladene Gäste
Der achtarmige Tischleuchter aus vergoldetem Silber (Entwurf Ludwig v. Schwanthaler und Joseph Maria Christen, München 1825) wird aktuell dank Unterstützung der „Highlights“ restauriert. Foto: Wittelsbacher Ausgleichsfonds, Leihgabe des Residenzmuseums, Bayerisches Nationalmuseum
Auch dieses Prunkstück der Uhrmacherkunst – die St. Georgs-Uhr von Paul Graff – wurde in den vergangenen Jahren mit Unterstützung der „Highlights“ restauriert

Kunsthandel und Kulturerbe: Die „Highlights“ fördert seit Jahren Restaurierungsprojekte

Ab kommendem Jahr zeigt die Münchner Residenz wieder die Schätze der Wittelsbacher Silberkammer. Die Kunstmesse Highlights unterstützt das Projekt mit einer Charity-Auktion. Der Erlös kommt der Restaurierung eines Silberobjekts von Ludwig Schwanthaler zugute. Damit leistet die renommierte Kunstmesse auch in diesem Jahr wieder einen wichtigen Beitrag zum Erhalt des Kulturguts.

„Krönung jeder festlichen Tafel sind Kerzenleuchter. Das wusste auch der bayerische König Max I. Joseph. Bei dem jungen Bildhauer Ludwig Schwanthaler orderte er 1823 die Entwürfe für einen großen Satz, der sein französisches Gala-Service aus vergoldetem Silber (Vermeil) ergänzen sollte“, erzählt Christian Quaeitzsch, Referent der Bayerischen Schlösserverwaltung München. Auf einen hohen Säulenschaft setzte er Göttinnen und Musen, die an Sphingen erinnern. Aktuell sind die Leuchter in ihre Einzelteile zerlegt und werden restauriert. „Seit Jahren gilt das Interesse der Bayerischen Verwaltung der Schlösser, Gärten und Seen der Silberkammer der Münchner Residenz“, führt der promovierte Kunsthistoriker Christian Quaeitzsch weiter aus. „Mit ihren etwa 3.500 erhaltenen Teilen ist sie eine der bedeutendsten fürstlichen Silbersammlungen Europas. Ihr heutiger Bestand umfasst die um 1800 in München zusammengeführten Silberschätze der verschiedenen Wittelsbacher Zweigresidenzen sowie der säkularisierten fränkischen Fürstbistümer. Im Königsbau König Ludwigs I. soll sie 2018 in großzügigen Ausstellungsbereichen wieder präsentiert werden.“

Dank Unterstützung der „Highlights“ konnten in den letzten Jahren wichtige historische Ensembles des Silberschatzes für die Neupräsentation vorbereitet werden, darunter zum Beispiel das Tafelservice Kurfürst Max III. Joseph und das sogenannte Karlsberger Silber des Herzogs Karl II. August von Pfalz-Zweibrücken. „Diese Stücke sind nicht die einzigen Restaurierungsprojekte, denen die Erlöse der ,Highlights’-Charity-Auktionen nutzten,“ freut sich Christian Quaeitzsch. „Die Wiederherstellung der Rokoko-Prunkuhr des Augsburger Uhrmachers Paul Graff konnte ebenfalls in Angriff genommen werden ebenso wie im vergangenen Jahr die Bearbeitung eines Gemäldezyklus (1670) des Münchner Hofmalers Kaspar Amort.“

Pariser Goldschmiede sorgten einst für neuen Glanz in München

Aktuell werden die Schwanthaler’schen Leuchter gemeinsam mit jenen französischen Silberteilen restauriert, die Max I. Joseph im Jahr 1816 nach München brachte. „Es sind prachtvolle Teile aus Silber und Vermeil“, führt Christian Quaeitzsch, Referent der Bayerischen Schlösserverwaltung weiter aus. „Um 1810 schufen Frankreichs berühmteste Goldschmiede – die Pariser Martin-Guillaume Biennais und Jean-Baptiste-Claude Odiot – diese Objekte im ,style Empire’ für Napoleons Bruder Jérôme Bonaparte. Am Münchener Hof sollten ihre Modernität und der reiche Dekor den neuen Glanz der Wittelsbacher unterstreichen.“

Ab heute hat die „Hightlights“ ihre Pforten für das Publikum geöffnet

Heute hat in München die „Highlights“ – die weltweit renommierte Kunst- und Antiquitätenmesse – im Kaiserhof der Residenz begonnen. Bereits zum achten Mal versammelt sich die Top-Liga des internationalen Kunsthandels in der bayerischen Hauptstadt und präsentiert in der Residenz hochkarätige Objekte. Diese reichen von Skulpturen der Antike und des Mittelalters über Gemälde Alter Meister bis hin zur Kunst des 19. Jahrhunderts sowie der Klassischen Moderne und Kunst nach 1945. Weitere Spitzen-Exponate sind edler Schmuck, Möbel und Kunstkammerobjekte sowie Silber. „Es ist unser Anliegen, Sammlern und Museen außergewöhnliche und bedeutsame Kunstwerke aus verschiedenen Jahrhunderten wieder zugänglich zu machen“, erklärt „Highlights“-Geschäftsführer Dr. Alexander Kunkel. Prime Partner der „Highlights“ in diesem Jahr ist auch wieder die Allianz Deutschland AG.

RESTAURO war gestern Abend bei der Vernissage der „Highlights“ mit dabei. Einen kleinen Einblick zeigt das folgende Video

 

 

Ort: Residenz München, Eingang Hofgarten, Residenzstraße 1D – 80333 München

Öffnungszeiten: 25. bis 29. Oktober 2017, 11.00 bis 19.00 Uhr. Langer Abend, Donnerstag: 26. Oktober 2017, bis 22.00 Uhr

Eintrittspreise: Tageskarte 25 Euro, Eintritt frei für Jugendliche und Studenten

 

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