20.06.2022

Porträts

Wie mit Turtle der ökologische Fußabdruck kleiner wird

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Wahrscheinlich konnte der Großvater nichts zu Bruch gehen sehen, zumal zu seiner Zeit nicht selten noch Pferdefuhrwerke den Transport von Möbelkisten übernahmen. 1926 gründete er in Den Haag die Umzugsfirma Van Kralingen. Der Vater entwickelte in den 1960er Jahren das Geschäft weiter und arbeitete mit High-End-Kunden wie Botschaften, Galerien und Museen zusammen, die in jenen frühen Tagen der Museumslogistik kaum spezialisierte Umzugsunternehmen damit beauftragten, Kunst zu transportieren. Als Hizkia Van Kralingen 1990 an die Reihe kam, legte er den Fokus ausschließlich auf die Kunstindustrie. Große nationale Museen begannen damals die niederländischen Meister wie Vermeer, Rembrandt, Mondrian und Van Gogh auf der ganzen Welt auszustellten. So entstand der Bedarf an einer wiederverwendbaren und klimasicheren Kiste, die die Gemälde schützt, anstatt der weniger stabilen Holzbehälter, die damals den Transport dominierten und mit einem Schraubendreher geöffnet werden mussten. Die Holzkiste wurde nach der Rückgabe des Gemäldes am Ende der Ausstellung einfach weggeworfen. Hizkia van Kralingen erfand deshalb die wiederverwendbare Turtle.


Turtle: Stichwort Nachhaltigkeit

Die Idee kam ihm durch Surffreunde, die für ihre Surfbretter Polyesterharze verwendeten. Er griff auf die gleichen Harze zurück, um eine starke Schutzkiste zu entwerfen. Das war der Beginn der weltberühmten Marke Turtle. Die zweite Generation der Kisten, die selbst gegen kleinste Schwankungen der relativen Luftfeuchtigkeit und Temperatur Schutz bieten, setzt ganz auf Hightech. Sie beinhalten Verbundwerkstoffe, die von der NASA in ihren Raketen verwendet werden. Und das Stichwort Nachhaltigkeit fällt auch immer wieder. Inzwischen bietet Turtle einen ganzen Katalog nachhaltiger Verpackungslösungen an, die auf die spezifischen Anforderungen jedes Kunstwerks und Transports zugeschnitten sind. Durch ein unabhängiges Mietkonzept sind Turtles außerdem für jeden und überall verfügbar.

„Unser wichtigstes Ziel ist die Optimierung der Erschütterungs- und Schwingungstechnik“

Erreicht wurde das hohe Niveau durch ein einfach zu bedienendes, modulares System und jahrelange Forschung, inklusive umfangreicher Tests. Die Mindestlebensdauer der Turtle beträgt inzwischen 30 Jahre, die dank eines Revisionsprogramms um ein weiteres Jahrzehnt verlängert werden kann. Und auch für Innovationen ist die Firma ein Garant. „Unser wichtigstes Ziel ist die Optimierung der Erschütterungs- und Schwingungstechnik“, so Van Kralingen. „Darüber hinaus haben wir das Turtle Climate Cabinet für den Transport von 3D-Objekten und liegenden Kunstwerken entwickelt. Eine sinnvolle Ergänzung dazu ist der Turtle Reader, ein Datalogger. Mit der Turtle App loggt der Kurier sich in den Turtle Reader ein. Durch Auslesen aller Daten kann er punktgenau den idealen Moment für das Entpacken feststellen.“


Zusammenarbeit mit der Wissenschaft: Was bedeuten Vernähungen und Verklebungen von Rissen eigentlich für die mechanische Stabilität eines Bildes?

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Für den Transport von Mondrians Triptychon „Evolution“ hat man zuletzt eine neue Verpackungsmethode angewendet. Das überaus empfindliche Gemälde ist Teil der Kunstsammlung des Kunstmuseums in Den Haag. Die Mitteltafel misst 183 x 87,5 cm, die Flügel 178 x 85 cm – damit ist „Evolution“ das größte Werk in Mondrians Oeuvre. Es zu verleihen, hat das Museum immer wieder vor unlösbare Herausforderungen gestellt. 2021 war es schließlich doch dank Turtle möglich, die Tafeln ins Pariser Musée d’Orsay zu transportieren, wo sie bis zum Frühjahr in der Ausstellung „Origins of the World“ gezeigt wurden. Geholfen hat dabei eine Wissenschaftlerin von der TU Berlin. Prof. Dr.-Ing. Kerstin Kracht, Expertin für Schwingungstechnik und Ingenieurin für Strukturmechanik, hat das Dauerbruchverhalten von Ölgemälden auf textilen Bildträgern, deren Malschicht Zinkseifen beinhalten, untersucht, angespornt von Fragen wie: Welcher Schwingschutz ist der Beste für ein Gemälde? Was bedeuten Vernähungen und Verklebungen von Rissen eigentlich für die mechanische Stabilität eines Bildes?


Welche Maßnahmen müssen zur Verringerung schädlicher Schwingungen und Stoßeinwirkungen ergriffen werden?

2009 hatte Kracht zusammen mit einem Berliner Unternehmen den Basissockel für die weltbekannte Büste der Nofretete im Neuen Museum Berlin schwingungsisoliert und 2019 ein schwingungsisoliertes Podest für die Goldene Tafel von Lüneburg, einen 700 Kilogramm schweren Altar, entwickelt. Bei „Evolution“ entdeckte sie Delaminierungen, also Abhebungen im Malschichtaufbau. Sie reagieren auf dynamische Kräfte wie Schwingungen und Stöße äußerst sensitiv. Deshalb entwickelte Kracht ein Verfahren, mit dem die Schwachstellen eines Gemäldes durch verschiedene Scans aufgedeckt werden können. Anhand dieser Scans ließ sich herausfinden, welche Maßnahmen zur Verringerung schädlicher Schwingungen und Stoßeinwirkungen ergriffen werden mussten, damit das Gemälde beim Transport nicht beschädigt wurde.


Die Innovation von Turtle: Die „T+Eckblöcke“

Präsentation Collection Care Online Conference 2021: The Origin of the T+ on Vimeo

Die „T+Eckblöcke“, die das Kunstwerk in der Kiste fixierten, sind eine noch nie dagewesene Erfindung, die ausgerichtet ist auf die Dämpfung von Schwingungen und Stößen. Zum Erfolg dieser Lösung hat vor allem der Einsatz von Wire Rope Isolators beigetragen. Sie haben die Eigenschaft, die Schwingungsenergie und damit die Auswirkungen auf das Gemälde während des Transports zu reduzieren. Außerdem sind sie unempfindlich gegen Alterung und bieten auch nach 20 Jahren, im Gegensatz zum herkömmlichen Schaumstoff, noch einen stabilen Schutz gegen Stöße und Schwingungen. Testergebnisse weisen nach, dass gerade diese Kombination aus harter Außenschale der Kiste mit der Wirkung der Wire Rope Isolators eine optimale Schwingungsdämpfung ermöglicht.


Pro Jahr können mehr als zwei Bäume für jede eingesetzte Turtle gerettet werden

Die lange Lebensdauer der Turtle bedeutet wiederum, dass jahrzehntelang keine Holzkisten für Kunstwerke hergestellt werden müssen, wodurch mehr als zwei Bäume pro Jahr für jede eingesetzte Turtle gerettet werden können. Die Isolierung der Kiste kann darüber hinaus recycelt werden, so dass der ökologische Fußabdruck bei jeder Verwendung kleiner wird. Die klimatisierte Verpackung der Kunstwerke ist zudem besonders robust und ausgestattet mit vakuumisolierten Paneelen, die für ein optimales Klima im Inneren der Kiste sorgen.

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