25.03.2020

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Wie geht es mit dem Sommersemester weiter?

Die ersten Einschränkungen durch die Corona-Pandemie fielen für die Hochschulen und ihre Studenten in die vorlesungsfreie Zeit. Dass das Sommersemester nun etwas später – nach derzeitigen Planungen meist Ende April – beginnt, mag noch kein Problem für Prüfungen, Lehrbetrieb und Abschlüsse sein. Doch wie geht es mit dem Sommersemester weiter? RESTAURO hat nachgefragt und nachgelesen


Viele Hochschulen sind in diesen Tagen mit ihren Überlegungen und Vorbereitungen auf die Zeit Ende April noch nicht besonders weit. Aber alle setzen auf digitale Angebote. Foto: Unsplash / Bruce Mars
Viele Hochschulen sind in diesen Tagen mit ihren Überlegungen und Vorbereitungen auf die Zeit Ende April noch nicht besonders weit. Aber alle setzen auf digitale Angebote. Foto: Unsplash / Bruce Mars

 

Viele Hochschulen sind in diesen Tagen mit ihren Überlegungen und Vorbereitungen auf die Zeit Ende April noch nicht besonders weit. Aber alle setzen auf digitale Angebote. So heißt es beispielsweise auf der Internetseite der Fachhochschule Potsdam, dass spätestens ab dem 20. April „Studierenden durch ihre jeweiligen Lehrenden Angebote für ein digital angeleitetes und moderiertes Selbststudium zur Verfügung gestellt“ werden. Prüfungen finden unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen statt, können aber auch problemlos verschoben werden. Das Sommersemester soll nicht verschoben werden. Doch: „Bis zum ungewissen Beginn der Präsenzveranstaltungen soll das Studium in einer Art Fernstudium laufen“; sagt Jörg Freitag, Professor für Metallkonservierung im Fachbereich Restaurierung. Und ergänzt: „Das kann schon zum regulären Vorlesungsbeginn am 30. März sein, vermutlich werden ‚richtige‘ Online-Lehrveranstaltungen erst später beginnen.“ In Potsdam waren Werkstätten und Labore am 19. März noch geöffnet und durften – mit Sicherheitsvorkehrungen – auch noch genutzt werden, um prüfungsrelevante Arbeiten zu erledigen.

Die Hochschule für Bildende Künste Dresden, die den Vorlesungsbeginn auf den 4. Mai verschoben hat, will demnächst einen „vorläufigen Zeitplan“ erarbeiten. Fest steht bereits, dass alle Prüfungen, auch Eignungsprüfungen und Mappensichtungen nicht zu den vormals geplanten Terminen stattfinden und verschoben sind. Auch in Hildesheim, an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, ist Präsenzlehre für die Studenten der Konservierung und Restaurierung von  Schriftgut, Buch und Graphik ausgesetzt. „Wir versorgen die Studierenden mit Online-Angeboten und anderen Lehrunterlagen zum Selbststudium“, sagt Studiendekanin Ulrike Hähner. Die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW) will bereits ab 1. April „E-Learning-Formate als Ersatz für die Präsenzlehre“ anbieten. Sollten die Lehrveranstaltungen nicht am 20. April wie gewohnt vor Ort starten können, sollen „die Kurse off-campus im Distance Learning-Format angeboten werden“, wie die Hochschule mitteilt. Auch das CICS Cologne Institute of Conservation Sciences (Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft Köln) stellt Lerninhalte digital zur Verfügung. Dazu gibt es die Lehrplattform ILIAS. „Diese Lehrplattform haben wir auch schon vor der Corona-Epidemie genutzt und sie hilft uns jetzt, verstärkt auf dieses Medium zurückzugreifen“, sagt Institutsdirektorin Andrea Pataki-Hundt. Wie es mit den Modulen für die Masterstudenten weitergeht, ist noch nicht ganz klar. Andrea Pataki-Hundt: „Die Module für die Masterstudierenden bieten wir entweder auch digital an oder verschieben Lehreinheiten.“

Die Berner Fachhochschule an der Hochschule der Künste in der Schweiz setzt den Lehrbetrieb „per Distance Learning“ fort. „Ziel ist, dass möglichst alle Studierenden das Semester regulär abschließen können“, heißt es in der aktuellen Hochschulinformation. Andreas Buder, Professor und Studiengangsleiter des Fachbereichs Konservierung und Restaurierung an der Berner Fachhochschule, bezeichnet die Situation wegen des hohen Praxisanteils im Studiengang als „nicht einfach“. Doch der Fachbereich sei beim „Distance Learning“ gut aufgestellt, „da es seit Jahren ein geeignetes Kursmanagementsystem ‚Moodle“ gibt. Hier können sich Studierende und Lehrende in Kursräumen online treffen“, erklärt Buder. Auch Videokonferenzen seien problemlos möglich, so dass der Austausch funktioniere. „Das heißt, dass einige Veranstaltungen bis zum Kompetenznachweis durchgeführt werden können, viele aber nicht.“, Andreas Buders Fazit gilt für alle, die gerade den Lehrbetrieb neu organisieren müssen: „Ergebnis: offen.“

 

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