Allerdings sind die Arbeiten in der Grabeskirche nach Meinung der Forscher noch nicht abgeschlossen: Unterhalb der Kirche gefährden Geröll, Hohlräume, ein verzweigtes Tunnel- und Kanalsystem, Korrosion und eindringendes Wasser die Stabilität der Grabkapelle. Eine Folgestudie der griechischen Forscher empfiehlt, den gesamten Bereich der Rotunde im Untergrund trockenzulegen und zu stabilisieren. Einigen sich die Kirchen, könnte nach dem Willen der Forscher eine zweite zehnmonatige Bauphase mit Kosten von etwa sechs Millionen Euro folgen. Bleibt auf eine zeitnahe Einigung zu hoffen.
Fragen bleiben offen
Im Oktober letzten Jahres öffneten die Wissenschaftler das Grab. Nach dem Entfernen der Platten legten die Forscher eine weitere Marmorplatte aus der Kreuzfahrerzeit und einen Kalkstein frei. Der Überlieferung nach soll Jesus nach seinem Tod auf einen solchen Stein gelegt worden sein. Ob es sich tatsächlich um das von Christus handelt, können Archäologen nicht beantworten. Besuchern ist es möglich, sich den Felsen durch ein Fenster anschauen. Ähnliches gilt auch für den bis in 1,70 Meter Höhe reichenden Felsens, der während der laufenden Arbeiten auf der Südseite entdeckt wurde. Auch von ihm wurde ausgegangen, es könnte sich um die tatsächlichen Relikte des Grabes handeln. Hierzu heißt es aus Jerusalem: „Der Forschungsbericht ist noch nicht veröffentlicht und die Untersuchungen gehen fort. Was man wohl derzeit sagen kann, ist, dass der Mörtel zwischen den Platten, die Fugen, aus konstantinischer Zeit stammen. Ob das Grab das von Jesus ist, wird man wissenschaftlich wohl nie beweisen können.“