17.06.2021

Museum Projekte

Virtueller Rundgang durch die Festungsruine Hohentwiel

Achim Mende
Achim Mende

Eine neue App ermöglicht einen virtuellen Rundgang durch die Festungsruine Hohentwiel. Gäste können so einen Blick auf die Festungsruine vor der Zerstörung werfen und tiefer in die spannende Geschichte des Hohentwiel eintauchen

Achim Mende
Die Festungsruine Hohentwiel ist eines der meistbesuchten Monumente im Süden des Landes. Foto: © Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Achim Mende

Festungsruine Hohentwiel wird digital

Die Festungsruine auf dem Hohentwiel ist eines der meistbesuchten Monumente im Süden des Landes. Berühmt ist die Aussicht über Hegau, Bodensee bis zu den Schweizer Alpen. Etwa 80.000 Menschen jährlich besuchen die Ruinen der Festungsanlage. Entstanden als Vulkan, ist der Hohentwiel seit vorgeschichtlicher Zeit von Menschen besiedelt. Im Mittelalter stand zuerst ein Kloster, dann der Sitz der Herzöge von Schwaben auf seiner Hochfläche. Die besondere geologische Situation hat dazu geführt, dass es dort seltene Tiere und Pflanzen gibt. Der Hohentwiel ist daher Naturschutzgebiet.

Die Festungsruine auf dem Hohentwiel wird digital. Mit der neuen „Monumente-3D-App“ können Gäste erstmals einen virtuellen Blick auf die Festungsruine vor der Zerstörung werfen. Finanzstaatssekretärin Gisela Splett stellte die App am Mittwoch vor und sagte: „Die virtuelle Zeitreise in der Festungsruine Hohentwiel ist faszinierend. Ein digitales Erlebnis, um tiefer in die spannende Geschichte des Hohentwiel einzutauchen – ob zuhause, unterwegs oder vor Ort.“

Ab sofort können Besucher:innen sich die neue App auf ihr Mobilgerät laden oder ein Tablet ausleihen, mit dem der Besuch der Festungsruine durch interaktive 3D-Modelle bereichert wird. Das Besondere an der „Monumente-3D-App“ ist, dass virtuell rekonstruierte Räume betreten werden können und die Festung so im Zustand vor ihrer Zerstörung digital erlebt werden kann.

Weitere virtuelle Rekonstruktionen geplant

Zum ersten Mal hat eine Schlösserverwaltung in Deutschland in enger Zusammenarbeit mit universitären Instituten eine digitale, wissenschaftlich fundierte dreidimensionale Rekonstruktion auf den Weg gebracht. Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg planen weitere virtuelle Rekonstruktionen. Im Barockschloss Mannheim wurde das nicht mehr existierende kurfürstliche Prunkschlafzimmer digital hergestellt. Weitere Projekte sind für Schloss Weikersheim und für das Maurische Landhaus im Zoologisch-botanischen Garten Wilhelma in Stuttgart in der Vorbereitung. Neben dem erweiterten Besuchserlebnis für alle, profitieren von der neuen Präsentation auch insbesondere Gäste, die wegen körperlicher Einschränkungen nicht alle Orte aufsuchen können.

Das neue digitale Angebot auf dem Hohentwiel ist Teil der landesweiten und ressortübergreifenden Digitalisierungsstrategie der Landesregierung. Gestartet wurde „digital@bw“ im Sommer 2017. Ziel der Digitalisierungsstrategie ist es, Baden-Württemberg als Leitregion des Digitalen Wandels in Europa zu entwickeln.

Die „Monumente-3D-App“ kann kostenlos ab sofort im App Store und bei Google Play heruntergeladen werden.

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