08.11.2024

Branchen-News

Van Ham Auktion Herbst 2024 – Works of Art & Art Nouveau

Farbenpracht und Goldverzierungen vereinen sich in dieser seltenen Meissener Teekanne von 1725–1730 – ein Highlight des „Goût chinois“. Foto: VAN HAM Kunstauktionen

Am 12. November 2024 lädt das Auktionshaus Van Ham zur Herbstauktion „Works of Art & Art Nouveau“ in Köln ein. Sowohl erfahrene Sammlerinnen und Sammler als auch Liebhaberinnen und Liebhaber dekorativer Künste finden dort frühes Meissener Porzellan sowie Ludwigsburger Porzellan aus deutschen Privatsammlungen. Außerdem erwartet die Interessentinnen und Interessenten eine Auswahl an Tisch- und Reiseuhren, die Sammlerherzen höherschlagen lässt. Eine Reise in die Welten des Art Déco und des Art Nouveau offenbart die Vielfalt und charakteristische Handwerkskunst aus Glas.


Die Sehnsucht nach einer fremden Welt

Ein Highlight der frühen Porzellane ist eine seltene und prachtvolle Teekanne der Meissner Manufaktur. Sie stammte aus der Zeit um 1725 bis 1730 und kommt aus privatem Sammlerbesitz in Hamburg. Die Teekanne besticht durch ihre Farbenpracht und aufwendigen Goldverzierungen. Der geschätzte Preis liegt zwischen 5.000 und 7.000 Euro für dieses exquisite Stück. Charakteristisch für die Meissener Chinoiserie zeigt die Wandung der Kanne lebendige Szenen von Teezeremonien, die das feierliche Ambiente und die kulturelle Bedeutung dieser Tradition eindrucksvoll widerspiegeln.
Der zunehmende Einfluss ostasiatischer Kunst im 17. und 18. Jahrhundert auf die Mode des europäischen Adels, führte zur Entwicklung des „Goût chinois“ – des chinesischen Geschmacks. Dieser wurde vom exotischen Reiz und der Sehnsucht nach einer idealisierten, fremden Welt geprägt. Besonders japanisches und chinesisches Porzellan erfreute sich mit seinen kunstvollen Motiven aus dem Alltag, der Flora und Fauna sowie der Architektur großer Beliebtheit.

Diese kunstvollen Teedosen aus einer sächsischen Privatsammlung repräsentieren das ikonische Meissener Porzellan und den Charme des 18. Jahrhunderts. Foto: VAN HAM Kunstauktionen

Figuren aus Ludwigsburger Porzellan

Die Porzellansammlung in der Auktion wird stilvoll durch Figuren und Figurengruppen des 18. Jahrhunderts aus der Ludwigsburger Porzellanmanufaktur abgerundet. Frühe Figuren dieser Sammlung stammen aus einer bedeutenden süddeutschen Privatsammlung. Die Besonderheit dieser speziellen Porzellanfiguren liegt in ihrer Detailverliebtheit und subtilen Farbgebung. Die Ludwigsburger Manufaktur wurde 1758 von Herzog Carl Eugen von Württemberg gegründet. Mit erfahrenen Spezialisten und einer hochwertigen Produktion erwarb sich die Manufaktur schnell einen unvergleichlichen Ruf. Neben Auszügen des höfischen Alltags zeigen die Figuren oft Szenen aus der Mythologie und der Natur.


Die Zeit tickt für die Türmchenuhr aus Augsburg

Die große, feuervergoldete Augsburger Türmchenuhr von Nikolaus Schmidt dem Älteren bildet die Krönung der exquisiten Auswahl an frühen Tisch- und Reiseuhren. Aus dem Jahr 1600 stammend, wird die prachtvolle Uhr auf 19.000 bis 21.000 Euro geschätzt. Bezeichnend für die frühen Zeitmesser dieser Zeit war die Form eines vergoldeten Türmchens mit kleineren Reproduktionen von mittelalterlichen Uhrtürmen. Mit einer beachtlichen Höhe von 52 Zentimetern fasziniert die Uhr zudem durch ihre vielen technischen Details. Sie verfügt über einen Viertelschlagmechanismus mit zwei Glocken und einem integrierten Wecker. Das versilberte Ziffernblatt, das die Mitte der Türmchenuhr ziert, wurde vermutlich erst später hinzugefügt. Dieses geschätzte Meisterstück ist ein bemerkenswertes Beispiel für Uhren dieser Art und eine Bereicherung für alle Uhrenliebhaberinnen und -liebhaber. Nikolaus Schmidt der Ältere wurde 1549 in Wiltz, Luxemburg, geboren und begann seine Selbstständigkeit in Augsburg im Alter von 27 Jahren, bevor er sich die Meisterwürde erarbeitete. Er und sein Sohn Niklaus Schmidt der Jüngere sind weltweit bekannt für ihre renommierten Türmchen-, Tisch- und Halsuhren, deren Werke in bedeutenden Museen in der Schweiz, Deutschland und Nordamerika ausgestellt sind.

Ein eindrucksvolles Meisterwerk von 1600: Die feuervergoldete Türmchenuhr von Nikolaus Schmidt dem Älteren fasziniert mit ihren detailreichen Verzierungen und technischem Raffinement. Foto: VAN HAM Kunstauktionen
Jugendstil in Vollendung: Die schlanke „Bryone“-Vase von Daum Frères, 1905 in Nancy gefertigt, fasziniert mit applizierten Glascabochons und filigranem Dekor. Foto: VAN HAM Auktionen

Zwischen floralen Motiven

Aus der geschmackvollen Sammlung von Jugendstilglas sticht besonders die elegante Vase mit Narzissendekor von Daum Frères hervor. Das mehrfache Ätzen und der überschliffene Dekor verdeutlichen die bemerkenswerte Glashandwerkskunst der Manufaktur aus Frankreich. Ab einem Betrag von 7.000 Euro kann diese Vase ersteigert werden. Eine weitere bemerkenswerte Vase von Daum ist die seltene „Bryone“ aus dem Jahr 1905 in Nancy. Der schlanke, verlängerte Hals der Vase, der über die Hälfte der Gesamthöhe von 54 cm einnimmt, betont die Eleganz und Besonderheit des kostbaren Jugendstilglases. Als sogenannte Soliflore stellt die außergewöhnliche Vase durch ihre elegante und schmale Form mit kleiner Öffnung eine einzelne Blume in den Mittelpunkt. In diesem Fall wurden teils heiße Glascabochons als Beeren und emaillierte Zweige als Hauptaugenmerk appliziert. Die Vase „Bryone“ wird für 9.000 bis 10.000 Euro angeboten. Die Jugendstilgläser stammen aus verschiedenen deutschen Privatsammlungen.
Neben den prachtvollen Jugendstilwerken gibt es eine weitere Vase, die von der Formensprache des Art Déco beeinflusst wurde. Die dekorative Vase „La chevelure Haut“ von Gabriel Argy-Rousseau überzeugt mit einem stilisierten Frauenantlitz als Motiv. Dieses Thema war, zusammen mit Tieren und floralen Motiven, eines der beliebtesten der Stilrichtung. Im Jahr 1928 entstanden, wird sie bei der Van Ham Auktion für 5.000 bis 7.000 Euro angeboten.
In diesem Herbst stellt die Auktion „Works of Art & Art Nouveau“ herausragende und seltene Stücke vor. Mit einer breiten Mischung aus Kunstwerken und -stücken aus Porzellan und Glas sowie technischen Meisterstücken wie Uhren überzeugt das Van Ham Auktionshaus mit einem umfangreichen Angebot für jede Sammlerin und jeden Sammler.

Die Auktion findet am Dienstag, dem 12. November 2024, in Köln statt.

Die Werke können an folgenden Terminen besichtigt werden: vom 30. bis 31. Oktober in Berlin sowie vom 7. bis 10. November 2024 in Köln.

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