30.06.2019

Branchen-News Kunststück

Tiroler Berge in Flammen

Gestern Abend wurden auf zahlreichen Berggipfeln und Hängen in Tirol und Südtirol wieder die traditionellen Herz-Jesu-Feuer entzündet

Kunstvolle religiöse Symbole wie Kreuze, Tauben, Herzen oder die Zeichen Christi („INRI“ oder „IHS“) waren dann bei Einbruch der Dunkelheit für rund zwei Stunden auf den Bergen zu sehen. Dieser Feuer-Brauch geht auf den Herz-Jesu-Schwur im Jahr 1796 zurück, als Napoleons Heer vor den Alpen stand. Zum Zeichen des Schwurs wurden damals Bergfeuer entfacht. Der Tiroler Landtag beschloss damals, das Land dem „Heiligsten Herzen Jesu“ anzuvertrauen, um göttlichen Beistand zu erhalten. Nach dem überraschenden Sieg der Tiroler Truppen über die Franzosen wurde der sogenannte Herz-Jesu-Sonntag am dritten Sonntag nach Pfingsten gefeiert. Andreas Hofer erneuerte das Gelöbnis vor der Schlacht am Bergisel gegen die Franzosen und Bayern als einigendes Band unter den Tirolern: Hofers Truppen siegten, und der Herz-Jesu-Sonntag wurde zum hohen Feiertag.

Die Herz-Jesu-Feuer werden heute noch am Herz-Jesu-Samstag oder -Sonntag in vielen Tälern entlang der Bergrücken entzündet und beleuchten den Himmel über Südtirol. Auch in Nordtirol ist wird dieses Kulturerbe gelebt. Generell geht die Tradition der Bergfeuer auf vorchristliche Zeit zurück. Die Sonnwend- bzw. Johannisfeuer sind ab dem 12. Jahrhundert schriftlich belegt.

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