08.05.2017

Projekte

Vom Spinnen, Sprangen und Weben

 

Im Rahmen der Sonderausstellung „Divine X Design“ in den Antikensammlungen und der Glyptothek München wurde ein Workshop zu Textilen Techniken von der Antike bis heute“ veranstaltet. Der Termin wurde von fünf Frauen bespielt, welche die historische Handarbeit noch beherrschen. Eine Restauratorin war auch dabei.

In der griechischen Antike lag die Textilverarbeitung weitgehend in Hand der Frauen. Alle Mädchen erlernten die gängigen textilen Techniken vom Spinnen der Wolle bis hin zum Weben von großen, bunt gemusterten Tüchern auf dem Webstuhl. Kleider und Decken aus Leinen und Wolle wurden in Handarbeit zu Hause angefertigt.

Textilien aus der Antike sind aber leider kaum erhalten, sodass sich die Wissenschaft hauptsächlich auf Literaturquellen sowie Gegenstände wie Vasen stützt, die Kleidung darstellen. Besonders ist daher ein Henkel eines Wassergefäßes, das derzeit in der Sonderausstellung „Divine X Design“ in den Antikensammlungen in München zu sehen ist. Er zeigt einen Gewebeabdruck. Das Gefäß war wahrscheinlich mit Stoff umwickelt und in ein Grab gelegt worden. Durch die Korrosion des Metalls wurden die Fäden mit Metalloxyden überzogen und haben sich so erhalten.

Zwischen den Exponaten zeigten fünf Frauen – Textilkünstler, Handwebmeister, Handspinnerinnen, Archäologen und Restautoren – an verschiedenen Stationen historische Handarbeiten wie Spinnen, Sprangen und Weben. Textile Techniken, die meist schon in Vergessenheit geraten sind:

 

Welche Bedeutung Kleider in der Antike hatten, wurde am Anfang des Workshops in verschiedenen Vorträgen erläutert. Foto: RESTAURO
Das Brettchenweben ist eine uralte Technik. Um 800 n. Chr. wurde ein Brettchen aus Horn und Knochen sogar in der Nähe von Augsburg gefunden. Foto: RESTAURO
Durch die Vor- und Zurück-Bewegung der Papptafeln entsteht das Muster. Foto: RESTAURO
Dagmar Drinkler ist Restauratorin im Bayerischen Nationalmuseum. Sie beherrscht das Sprangen: Ein fortlaufender Faden wird über Rundstäbe gespannt. Foto: RESTAURO
Quelle aus vergangener Zeit: ein Schauspieler im Bauernkostüm. Foto: RESTAURO.
Gewebespuren am Henkel eines Wassergefäßes. Foto: RESTAURO

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