Alljährlich findet am 2. Sonntag im September findet der Tag des offenen Denkmals statt. Seit 1993 wird dieser Tag von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz koordiniert und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Ziel dieses Tages ist es Interessierte Türen von Denkmälern zu öffnen, die sonst verschlossen sind und so das Bewusstsein für den Denkmalschutz zu stärker in der Öffentlichkeit zu verankern. Jeder Tag steht unter einem eigenen Motto. Das Motto vom Tag des offenen Denkmals 2024 lautet „Wahr-Zeichen: Zeitzeugen der Geschichte“.
Authentische Zeitzeugen
Der diesjährige Tag des offenen Denkmals findet am 8. September statt. Unter dem Motto „Wahr-Zeichen: Zeitzeugen der Geschichte“ bieten bundesweit viele Denkmale den Besucherinnen und Besuchern ein interessantes Programm. Der Tag des offenen Denkmals 2024 wird in Speyer durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz eröffnet. Ein vielfältiges Programm begleitet das bundesweit größte Kulturevent.
Seit jeher errichten die Menschen Wahrzeichen, sie erinnern an bedeutende historische Ereignisse und prägen das Bild unserer Städte. Mit Bauwerken werden auch seit jeher Zeichen gesetzt. Ikonische Repräsentations- und Sakralbauten gehören ebenso zu den Wahrzeichen, wie Kaufmanns- und Handwerkshäuser, Industriebauten oder Wohngebäude. Sie alle können uns auch heute im Kampf gegen Fake-News dienen, indem sie als authentische Zeitzeugen auftreten.
Emotionale Bedeutung
Das Ziel vom Tag des Denkmals 2024 ist es, Denkmale unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ bewusst aus verschiedenen Blickwinkeln und Perspektiven zu präsentiert. Bei Wahrzeichen handelt es sich zunächst lediglich um Landmarken oder Sehenswürdigkeiten, die oft erkennbar sind. Sie repräsentieren ein wichtiges historisches Ereignis oder beeinflussen das Bild der Stadt. So verwandeln sie sich in ein Symbol, ein „Zeichen“ eines Ortes. Darüber hinaus haben Menschen schon immer mit Bauwerken gezielt „Zeichen“ gesetzt: Sakralbauten und ikonische Repräsentationsbauten zeigen politische oder religiöse Machtansprüche. Aber gerade Bauten wie Kaufmanns- und Handwerkshäuser, Industriebauten oder Wohngebäude Wissen erzählen uns mehr über das Leben unserer Vorfahren und deren gesellschaftliche Werte, was sie besonders wertvoll und spanned macht. Außerdem können Denkmale auch individuelle Wahrzeichen darstellen: Die Dorfkirche, in der Taufen oder Hochzeiten stattfanden, oder der Park, in dem wir gerne unsere Wochenenden verbringen, sind für uns von emotionaler Bedeutung. All diese Orte stehen interessierten Besucherinnen und Besuchern anlässlich am Tag des offenen Denkmals 2024 offen.
„Wahr“ sind Denkmale, die als zuverlässige und empirisch nachvollziehbare Denkmäler und Kulturzeugnisse vergangener Epochen gelten. Als Teil unserer Gedächtniskultur reflektieren sie authentische Vergangenheitsgeschichten in die Gegenwart. „Wahrheit“ hat in einer Zeit zunehmend gefälschter Botschaften zudem an Bedeutung gewonnen. Denkmale stellen sich mit ihrer ursprünglichen Bausubstanz den von KI erstellten Bildern der Gegenwart – sie stellen echte Zeitzeugen dar und sind somit zuverlässige Quellen für Wissen.
Ort der Begegnung
Das umfangreiche Programm am Tag des offenen Denkmals 2024 umfasst 6000 Denkmale und 500 Touren, die Denkmäler besuchen oder an diesen vorbeiführen. Die Touren werden als Stadtführungen, Fahrradtouren und auch Spaziergänge, die zu mehreren Denkmälern führen, angeboten. Neben überregionalen bekannten Denkmälern wie der Frauenkirche in München, dem Kölner Dom oder dem Berliner Fernsehturm präsentieren sich auch weniger bekannte Denkmäler den Besucherinnen und Besuchern. So kann man zum Beispiel die frisch restaurierte Schlosskappelle in Berlin-Buch besichtigen. Sie wurde dieses Jahr um die, seit dem Zweiten Weltkrieg fehlenden Kuppel ergänzt. In Hamburg lockt das Ballettzentrum John Neumeier. Erbaut wurde der Bau 1929/30 als Oberrealschule für Mädchen von Fritz Schumacher. Der streng sachliche Stahlbetonbau wurde als zweiflügeliger Bau mit Treppenturm errichtet. Im Inneren der heutigen Ballettschule mit angeschlossenem Internat befindet sich im ehemaligen Gymnastiksaal ein Deckenfresko der von den Nationalsozialisten verfemten Künstlerin Anita Rée. Besucherinnen und Besucher sind am Tag des offenen Denkmals 2024 dazu eingeladen die Räumlichkeiten zu erkunden.
Doch auch kleinere Orte locken mit Bauwerken, die sich zu entdecken lohnt. So kann man beispielsweise in Orr, einem Stadtteil Pulheims, das Rittergut Haus Orr besichtigen. Erbaut im Jahr 1838 im neugotischen Stil dient der Bau heute als Eventlocation und für Kulturveranstaltungen. Im brandenburgischen Blankenfelde-Mahlow lädt die Alte Dorfschmiede zu einer Vorführung des Schmiedehandwerks ein. In Niedersachsen, in Einbeck kann man die Alte Synagoge, die heute als Ort der Begegnung und des offenen Dialogs dient, besichtigen. Eine Fotoausstellung dokumentiert die Sanierungsmaßnahmen und zusätzlich werden bei Bedarf Führungen angeboten. Ein Konzert bildet den Abschluss des dortigen Programms für den Tag des offenen Denkmals 2024. Neben den einer Vielzahl von Orten zeichnen sich die zu besichtigenden Sehenswürdigkeiten auch durch ihre Vielfalt aus. Von Schlössern und Burgen über Industriebauten und Öffentliche Bauten bis hin zu Gärten und archäologischen Plätzen ist beim Tag des offenen Denkmals 2024 alles dabei.
Neben den Aktionen der einzelnen Teilnehmer bietet die Deutsche Stiftung Denkmalschutz auch noch ein weiteres Begleitprogramm. Zu den Aktionen gehören ein Fotowettbewerb sowie ein Fotogenerator für den Einsatz in den sozialen Medien. In Speyer, das in diesem Jahr als Eröffnungsort dient, wird zudem ein Bühnenprogramm und der „Mart der Möglichkeiten“ auf der Maximilanstraße geboten. Das Rahmenprogramm am Tag des offenen Denkmals 2024 in Speyer bietet kostenlose Veranstaltungen, Führungen und Aktivitäten von Expertinnen und Experten für Kinder und Erwachsene.
Hier entdecken Sie das bundesweite Programm.