Die koreanische Megacity Seoul fügt ihrer Stadtsilhouette mit zwei neuen Museen weitere Prestigeprojekte internationaler Stararchitekten hinzu. Mit den neuen Museen von Herzog & de Meuron will Seoul nicht nur Kunst zeigen, sondern auch zum Austausch und Dialog einladen, indem man Räume für verschiedene Aufführungen und Erlebnisse öffnet.
Jede große Stadt, die wichtige Kunstsammlungen hat, ist mit der Frage konfrontiert, was man mit den Schätzen im Archiv macht. Auch Seoul, die 3000 Jahre alte frühere Hauptstadt der Joseon-Dynastie, birgt ausgezeichnete Sammlungen aus allen Epochen. Unzählige historische Schätze sind allerdings auch hier bisher unzugänglich verwahrt. So kam es zum Entschluss, ein öffentlich zugängliches Archiv zu schaffen, das Exponate aus dem Seoul Museum of Art, Seoul Museum of Craft Art und Seoul Museum of History zeigen wird. Das Ziel ist, einen kreativer Dialog zu erzeugen, der Menschen inspiriert.
Deswegen wurde letztes Jahr ein geladener internationaler Design-Wettbewerb von der Urban Space Planning Division und dem Seoul Metropolitan Government ausgeschrieben. Das neue Archiv wird Seoripul Open Storage Museum heißen und soll im Stadtteil Seocho-gu errichtet werden, der an den Hangang-Fluss angrenzt. Das Gebiet ist seit prähistorischen Zeiten besiedelt und gilt als Wiege der koreanischen Zivilisation. Funde einer Dolmengruppe und einer Wohnstätte weisen auf die Existenz von Kulturen aus Jungsteinzeit und Bronzezeit hin. Hier war auch der Sitz des Baekje-Königreichs, eines der drei Königreiche auf der koreanischen Halbinsel. In der jüngeren Geschichte residierte auf dem für das Archiv vorgesehenen Gelände ein Geheimdienst.