02.07.2020

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Römermosaik in Oberösterreich entdeckt

Archäologen der Universität Salzburg und der OÖ Landes-Kultur aus Linz entdeckten ein 110 Quadratmeter großes Mosaik in Weyregg am Attersee in Oberösterreich. Das Mosaik aus Römerzeit wird aber nicht freigelegt, sondern nur dokumentiert und wieder zugeschüttet


Die Ausgrabungen der Universität Salzburg und der OÖ Landes-Kultur GmbH legten das größte Römermosaik Österreichs frei. Foto: APA/Andreas Roeblm 15.50.13
Die Ausgrabungen der Universität Salzburg und der OÖ Landes-Kultur GmbH legten das größte Römermosaik Österreichs frei. Foto: APA/Andreas Roebl

Das bisher größte Römermosaik Österreichs entdeckten Archäologen der Universität Salzburg und der OÖ Landes-Kultur aus Linz in Weyregg am Attersee. Das hervorragend erhaltene Mosaik zierte den Boden einer 31 Meter langen Wandelhalle – eine Art Vorraum. Seit 250 Jahren ist bekannt, dass dort einst eine römische Anlage existierte. Diese bestand aus einem Hauptgebäudekomplex, einem luxuriös ausgestatteten Nebengebäude sowie einem Wirtschaftshof. Archäologen sind seit 1924 mit der Anlage beschäftigt. Nun zeigten geophysikalische Untersuchungen, dass die Wandelhalle auf ganzer Länge und das Mosaik vollständig erhalten sind. „Dass wir einen so aufregenden und umfangreichen Blick ins Erdreich werfen können, verdanken wir auch dem Einsatz von Geomagnetik und Georadar, mit dem große Flächen innerhalb kürzester Zeit ‚durchleuchtet‘ werden können und das absolut zerstörungsfrei“, so die Wissenschaftler. Zusätzlich legten die Ausgrabungen Reste von Wandmalerei sowie Teile von Fußboden- und Wandheizungen frei.

Bereits in den Jahren 2015/2017 hat der Heimatverein Attergau hierfür ZAMG Archeo Prospections beauftragt, die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik ist seit vielen Jahren ein Partner von oberösterreichischen Kultureinrichtungen. Die hochauflösenden Aufnahmen bilden die Grundlage für ein Modell des Hauptgebäudekomplexes in 3D-Druck durch 7Reasons, das gemeinsam mit Teilen von zwei bereits früher geborgenen Mosaikböden seit 2018 in der kleinen Römerausstellung im Gemeindeamt von Weyregg zu besichtigen ist. Der Mosaikfund werde nun dokumentiert, aber nicht weiter freigelegt. Er soll unterirdisch erhalten bleiben und werde zugeschüttet, erläutert einer der Projektleiter, Stefan Traxler. Das Mosaik befindet sich auf einem Grund, auf dem ein Neubau entstehen soll. Um es nicht zu zerstören, wird das neue Gebäude nun drei Meter versetzt errichtet. Die Unterstützung durch das Bundeskanzleramt mit fachlicher Expertise und finanziellen Mitteln und die gute Zusammenarbeit mit dem Grundstückseigentümer Dr. Anton Stallinger, machen es möglich, das Mosaik dauerhaft zu erhalten und die Luxusvilla genauer zu erforschen.

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