Zwanzig Jahre nach dem verheerenden Brand in der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar verzeichnet die Klassik-Stiftung Weimar bedeutende Fortschritte bei der Restaurierung der durch das Feuer beschädigten Bücher und Schriften. Bislang wurden 1,1 Millionen Seiten der sogenannten „Aschebücher“ in aufwendigen Verfahren restauriert. Die Arbeiten sollen bis zum Ende der geplanten Restaurierung 1,5 Millionen Seiten umfassen – ein Bruchteil der insgesamt sieben Millionen Seiten, die durch das Feuer in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Der Brand am 2. September 2004 zerstörte nicht nur das Dachgeschoss und die zweite Galerie des historischen Bibliotheksgebäudes, sondern vernichtete insgesamt 50 000 Bücher und 35 Gemälde aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Der berühmte Rokokosaal der Bibliothek, der das Herzstück des Gebäudes darstellt, blieb ebenfalls nicht unversehrt. Insgesamt wurden 118 000 Bücher beschädigt, während 28 000 Bände unversehrt aus dem Rokokosaal geborgen werden konnten. Die beschädigten Bücher wurden in verschiedenen Kategorien erfasst, wobei die 25 000 aus dem Brandschutt geretteten Bände als „Aschebücher“ bezeichnet werden. Diese Fragmente sind aufgrund ihrer starken Ruß-, Rauch- und Hitzeschäden ein zentrales Symbol für den Erhalt des kulturellen Erbes der Bibliothek. Seit 2008 werden sie in einem langfristig angelegten Restaurierungsprojekt wiederhergestellt. Die „Aschebücher“ umfassen insgesamt etwa sieben Millionen Einzelblätter, von denen 1,5 Millionen Blätter zur Restaurierung vorgesehen sind.