21.04.2017

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Neues Stadtarchiv in Köln

 

Mühsam setzen Restauratoren die Schätze des 2009 eingestürzten Kölner Stadtarchivs wieder zusammen. Vor kurzem wurde der Grundstein für den Neubau an am Eifelwall Europas gelegt. Für 80,5 Millionen Euro soll nun das modernste kommunale Archiv Europas entstehen. In den Grundstein auf der Baustelle wurde eine Messingplombe eingemauert – unter anderem gefüllt mit Bauschutt des alten Archivs. Bis 2020 soll das Gebäude fertig sein. Bauherr ist die Gebäudewirtschaft der Stadt Köln. Platz finden sollen dort das Historische Archiv der Stadt Köln und auch das Rheinische Bildarchiv. Auf einer Gesamtfläche von gut 20 000 Quadratmetern stehen rund 60 Regalkilometer und 460 Planschränke für das Archivgut zur Verfügung. Das Rheinische Bildarchiv bekommt über zwei Regalkilometer Lagerfläche. Den Grundstein legte Oberbürgermeisterin Henriette Reker.

 

Der Blick auf die Einsturzstelle lässt die gewaltige Dimension des Ausmaßes erkennen; Stadt Köln/Juergen Schuetze.
Historisches Archiv, Erfassungszentrum am 13. März 2009: Zu sehen sind Restauratoren und Studenten aus Köln und Bern bei der groben Sortierung der erhaltenen aber teils stark beeinträchtigten Fragmente und Reinigung der Archivalien; Rheinisches Bildarchiv/Anna C. Wagner.
Ein Eindruck von der Stadtarchivgrundsteinlegung am 17. März 2017. Zu sehen sind Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die den Grundstein legte (Alle Beteiligten von links nach rechts: Husic, Rinnenburger, Werner Engels (Projektleiter Gebäudewirtschaft), F. Waechter, Schmiddt-Czaia, Laugwitz-Aulbach, Prof. Waechter, Oberbürgermeistern Henriette Reker, Dr. Eva Bürgermeister (Vorsitzende des Ausschusses Kunst und Kultur), Neuhoff, Gummlich, Adenauer, Bischoff, v.d. Mühlen)
Die Außenperspektive des neuen Kölner Stadtarchivs gemäß den Entwürfen des Architekturbüros Waechter+Waechter; Foto: Waechter+Waechter Architekten BDA
Die Pläne ermöglichen auch ein Blick in die Räumlichkeiten des Flachbaus und geben einen ersten Eindruck vom Interieur und der strukturellen Innenaufteilung; Foto: Waechter+Waechter Architekten BDA

Waechter + Waechter aus Darmstadt entwarf das Neue Stadtarchiv in Köln

 

Viele der bis zu 1000 Jahre alten Archivalien wurden 2009 beschädigt. Ihre komplette Restaurierung wird vermutlich noch dreißig bis vierzig Jahre dauern. Nach dem Einsturz kamen die Archivbestände zum Beispiel im Lager eines Möbelhauses am Stadtrand von Köln unter. Das neue Archiv macht einen offenen und einladenden Eindruck und bietet 150 Mitarbeitern hochfunktionale Arbeitsplätze. Im Lesesaal stehen 45 Plätze für die Arbeit mit Archivgut zur Verfügung. Der Entwurf stammt vom Architektenbüro Waechter + Waechter aus Darmstadt.

Am 3. März 2009 war das Gebäude des Historischen Archivs an der Severinstraße vermutlich im Zusammenhang mit Bauarbeiten an einem unterirdischen Wechselgleisbauwerk zusammengestürzt. Unbewohnbar gewordene Wohnhäuser erforderten Umzüge von Familien, Schulunterricht musste in Ausweichquartiere wechseln. In einer beispiellosen Aktion konnten damals rund 95 Prozent des Archivbestandes durch die Feuerwehren, Hilfsorganisationen und das Technische Hilfswerk geborgen werden und werden derzeit restauratorisch gesichert und archivarisch wieder geordnet.

Die Wiederaufbauleistung des Historischen Archives wird von verschiedenen bürgerschaftlichen Vereinen unterstützt, dem Verein Freunde des Historischen Archivs mit ihrem Vorsitzenden Burkhard von der Mühlen und der Stiftung Stadtgedächtnis mit ihrem Vorsitzenden Konrad Adenauer.

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