27.05.2022

Museum

Neues Licht im Frankfurter Städel

Im Städel Museum in Frankfurt am Main rücken über neue 1000 LED-Leuchten die Gemälde der Alten Meister in ein neues Licht – bei deutlich reduziertem Stromverbrauch. Dank eines ausgeklügelten Beleuchtungskonzepts wird zudem Tageslicht in die Innenräume gelenkt

Über 1.000 neue Leuchten für ein neues Kunsterlebnis: Im Städel Museum (Frankfurt am Main) bringt jetzt ein innovativen Lichtkonzept für die Sammlungsräume „Alte Meister“ das Licht von draußen nach drinnen. Foto: Zumtobel

Nach mehr als einem Jahr Umbau der Sammlungsräume „Alte Meister“ im Frankfurter Städel Museum erscheinen die rund 400 ausgestellten Kunstwerke aus dem 14. bis 18. Jahrhundert in neuem Licht – dank einer rundum erneuerten Beleuchtung. Ziel der Museumsverantwortlichen, der Zumtobel Group AG und des Darmstädter Büros für Architektur und Ausstellungsgestaltung Bach Dolder war es, die Bild- und Raumwirkung zu verbessern und die Seitenkabinette optisch aufzuwerten.Katja Hilbig, Leiterin des Ausstellungsdienstes, fasst das Vorhaben zusammen: „Wir wollten eine gute Mischung aus Tages- und Kunstlicht erreichen ­– und dabei konservatorische und atmosphärische Anforderungen fein ausbalancieren.“

Neues Licht: Rund ein Drittel geringerer Energieverbrauch

Das neue LED-Lichtkonzept soll zudem rund ein Drittel der Beleuchtungsenergie einsparen helfen. Wo früher zahlreiche Strahler einzelne Werke akzentuierten, sorgen heute tageslichtähnliche Kunstlichtdecken für eine umfassende Raumbeleuchtung. Auch durch den geringeren Wartungsaufwand spart das Museum Kosten: Anstelle von 20 bis 25 Strahlern pro Kabinett ergänzen heute lediglich ausgewählte Spots das flächige Deckenlicht. Mehr als 1100 Metern TECTON Lichtband-Systemleuchten erhellen fortan die Oberlichtsäle. Sie hinterleuchten die markanten Glasoberlichter und sorgen für ein einheitliches Beleuchtungsniveau – abhängig vom natürlichen Außenlicht.

Dem Außenlicht angepasste Beleuchtung

So nehmen die Besucherinnen und Besucher wahr, ob der Tag trüb ist oder die Sonne scheint. Komplett im Dunkeln stehen werden sie allerdings nie: Dafür sorgt ein Tageslichtmesskopf – gesteuert durch das Lichtmanagementsystem LUXMATE. Mit 5000 Kelvin imitieren die TECTON-Leuchten das natürliche Tageslichtweiß. „Früher lag es im Trend, Ausstellungsräume eher kühl zu beleuchten“, erklärt Katja Hilbig. „Wir haben aber gemerkt, dass unseren Besucherinnen und Besucher das nicht behagt“, so die Museumsmitarbeiterin. In den Kabinetten ohne Tageslicht hat das Museum die vielseitige LED-Paneel-Leuchte OMEGA PRO2 aus dem Sortiment des Beleuchtungsexperten Thorn installiert. Rund 800 Einzelleuchten bilden eine zusammenhängende Lichtdecke, die mit tunableWhite-Technologie, einem besonders guten Farbwiedergabeindex von CRI 90 und einer geringen Bauhöhe überzeugt.

Ausgeklügeltes System in Frankfurt

Aus dem Portfolio von Zumtobel kommen in den Kabinetten die SUPERSYSTEM II LED-Strahler und der Projektorstrahler zum Einsatz. In den hohen Sälen des Museums setzen die Strahler ARCOS III zoomfocus von Zumbtobel subtile Akzente. Um den Museumsbesuchern ein unverfälschtes ästhetisches Erlebnis zu vermitteln, hat das Zumtobel Team die jeweils optimale Einstellung für die Kunstwerke ausgetestet. „Zusätzlich haben wir optische Vorsätze genutzt, zum Beispiel Ovalzeichner“, verrät Jens Lohse vom Zumtobel.

Perfekte Lichtfarbe: Zwischen Warm- und Tageslichtweiß

Die Experten haben über eine Bluetooth-Funkschnittstelle im Bereich zwischen 2.700 K (Warmweiß) und 6.500 K (Tageslichtweiß) die jeweils passende Lichtfarbe eingestellt. So verhindern sie, dass etwa Blattgold einen Rosastich erhält. Der Korridor an Farbnuancen, die das Museum tatsächlich nutze, sei allerdings eng begrenzt, räumt Katja Hilbig ein: „Eine wichtige Qualität ist es, dass unsere Besucherinnen und Besucher die unterschiedlichen Einstellungen gar nicht wahrnehmen.“

 

Vorheriger Artikel

Nächster Artikel

das könnte Ihnen auch gefallen

Scroll to Top