14.08.2020

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Neue Forschungen über die Ursachen der Ultramarin-Krankheit

und zwar vor allem für die bildlichen Darstellungen von Jesus Christus oder der Jungfrau Maria. Hier „Die Jungfrau im Gebet“ (um 1640/50) von Giovanni Battista Salvi Sassoferrato; National Gallery
und zwar vor allem für die bildlichen Darstellungen von Jesus Christus oder der Jungfrau Maria. Hier „Die Jungfrau im Gebet“ (um 1640/50) von Giovanni Battista Salvi Sassoferrato; National Gallery

Der Terminus Ultramarin-Krankheit beschreibt Veränderungen von ultramarinhaltigen Farbschichten. Jetzt hat ein interdisziplinäres Forscherteam aus Amsterdam entdeckt, warum Ultramarin mit der Zeit immer heller und opak wird


Aufgrund seiner Kostbarkeit wurde Ultramarinblau in der Malerei nur sparsam eingesetzt, und zwar vor allem für die bildlichen Darstellungen von Jesus Christus oder der Jungfrau Maria. Hier „Die Jungfrau im Gebet“ (um 1640/50) von Giovanni Battista Salvi Sassoferrato; National Gallery, London. Foto: Wikimedia Commons / National Gallery
Aufgrund seiner Kostbarkeit wurde Ultramarinblau in der Malerei nur sparsam eingesetzt, und zwar vor allem für die bildlichen Darstellungen von Jesus Christus oder der Jungfrau Maria. Hier „Die Jungfrau im Gebet“ (um 1640/50) von Giovanni Battista Salvi Sassoferrato; National Gallery, London. Foto: Wikimedia Commons / National Gallery

Ein Forscherteam der Universität Amsterdam, des Rijksmuseums und der Vrije Universität Amsterdam hat herausgefunden, warum blaues Ultramarin in Ölgemälden verblasst. Das Team untersuchte die so genannte Ultramarin-Krankheit, für die bisher verschiedene Gründe angenommen wurden. So gelten beispielsweise Luftverunreinigungen und saure Umgebungen als möglicher Grund für das Verblassen der blauen Bereiche.

Die niederländischen Forscher gehen nach ihren Untersuchungen davon aus, dass das Farbpigment mit seinem organischen Bindemittel reagiert. Es wirkt als Katalysator für dessen Zerfall. Um diese katalytische Eigenschaft nachzuweisen, wurde die Reaktion von Methanol zu Dimethylether mit und ohne Ultramarinpigmente durchgeführt. Die Forscher stellten fest, dass die Ausbeute an Ether wesentlich größer war, wenn Ultramarinpigmente beigemischt wurden. Damit bewiesen sie die katalytische Wirkung des Pigments, die auch für den Zerfall seines Bindemittels verantwortlich ist. Auf der Farboberfläche von Gemälden entstehen durch den Zusammenbruch der Strukturen der organischen Bindemittel Mikrorisse, die für das graue Erscheinungsbild der Gemälde verantwortlich sind. Das Pigment bleibt erhalten.

Lesen Sie weiter in der RESTAURO 6/2020.

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