Wunderkunst präsentiert in Zusammenarbeit mit der Galerie Wolfgang Jahn in München unter dem Titel „Wilde Welten. Natur und Bewegung in der Kunst“ Arbeiten von sechs aufstrebenden Kunstschaffenden. Constanza Camila Kramer Garfias, Lena Keller, Eduardo Palomares, Aline Schwoerer, Kim Sujin und Ruscha Voormann nehmen das Publikum mit auf eine Reise, um die faszinierende Schönheit, Vielfalt und Dynamik der Natur zu entdecken.
Die Kunstwerke stellen Metaphern, Allegorien, Symbole und Assoziationen bildlich dar und spiegeln so die Ambivalenz des Themas wider. Dabei verwenden die jungen Kunstschaffenden unterschiedlichste Medien: Malerei, Skulptur, Video und Ton. Sie erschaffen so verspielte, ernste und facettenreiche Naturbilder, die den Betrachtenden die Schönheit der Natur sowie ihre Verbundenheit mit dieser vor Augen führen sollen. Das Publikum ist eingeladen auf einer Reise nach Terra Incognita – also in unentdecktes Land – Orte zu entdecken an denen alles möglich ist. Dabei können die Betrachtenden fantasievolle, geheimnisvolle, anziehende und vielleicht auch, für den einen oder anderen, furchterregende Landschaften erkunden. Alle sechs Kunstschaffende haben eignen künstlerische Ansätze entwickelt, um die Betrachterinnen und Betrachter einzuladen, ihre eigenen Gedanken und Gefühle zu diesen wilden Welten zu entwickeln. Zudem sollen die Dynamik und Schönheit der Natur auch als Inspiration für das Publikum dienen und dabei lassen sich neue Perspektiven auf die Natur geschaffen werden.
Die chilenische Künstlerin Constanza Camilla Kramer Garfias schafft textile Kunstwerke, die unter anderem von ihren Wurzeln gespeist werden. Sie selbst bezeichnet sich als Weberin, auch wenn viele der von ihr hergestellten Jacquards mit Industriemaschinen hergestellt werden. Sie betont jedoch, dass dies ohne ein gutes Wissen für Webarten nicht möglich sei. In der Galerie Wolfgang Jahn präsentiert die in München lebende und arbeitende Künstlerin ihre neue Werkreihe „Drift“, abgeleitet vom Driften mit dem Auto. Entstanden ist die Werkreihe in Zusammenarbeit mit dem Driftrennteam Swabian Driftfoxes aus Ravensburg. Der Künstlerin ist es gelungen die Essenz des Driftsports und die damit verbundene Adrenalinausschüttung einzufangen. Ihre Kunstwerke ahmen den herumwirbelnden Rauch und die Reifenspuren driftender Autos nach. Der ein oder andere Betrachter fühlt sich vielleicht auch an Landschaften erinnerte, die beim Driften an einem vorbeiziehen. Kramer Grafias gelingt es mit ihrer „Drift“-Serie eine traditionelle Technik – die Jacquardherstellung hat ihre Wurzeln im Italien des 15.Jahrhunderts – mit den moderenen Themen Autorennen und Automobile zu verbinden. Dies ist für die Betrachtenden durchaus überraschend, verbindet man doch mit dieser Kunsttechnik eher traditionelle Themen. Die Künstlerin entwirft und gestaltet die Textilien und arbeitet mit Tessitura Taborelli zusammen. Für ihre textilen Kunstwerke dekonstruierte sie nach Erhalt des Stoffs dessen Oberfläche. Dabei erzeigt sie gewellte Kanten und freihängende Fransen und fügt metallische Akzente hinzu. Ihr gelingt es so flüchtige Momente festzuhalten.
In eine ganz andere Welt lädt Aline Schwörer aus Berlin die Betrachtenden ein. Gleich einer Alchimistin sammelt sie organische Materialien und gibt sie in Epoxidharz. Sie ahmt auch organische Objekte, wie beispielsweise Pilze nach, die dann scheinbar aus der Wand herauswachsen. In ihren Arbeiten hinterfragt sie das Zusammenspiel von Mensch, Umwelt und Zeit. Dabei entwickelt sie hypothetische Zukunftsszenarien und den Betrachtenden wird die Fragilität der Natur und seiner Umwelt klar.
Der Duft von Pinien
Lena Keller, von 2021 bis 2022 Meisterschülerin bei Karin Kneffel an der Akademie der Bildenden Künste in München nutzt in ihren Werken neben Malerei auch Zeichnung und Druckgrafik. Die Künstlerin, die in der Nähe von München lebt und arbeitet, setzt sich in erster Linie intensiv mit Medium der Malerei auseinander und entwickelt ausgehend vom klassischen Genre der Landschaftsmalerei Positionen, in denen sie unser heutiges Verhältnis zur Natur erkundet. Zentrale Elemente sind Sehnsucht und Entfremdung, die sie mittels gegenständlicher Darstellungen und digitalen Einflüssen, die sie miteinander vermischt darstellt. Sujin Kim dagegen entwickelt auf ihren Leinwänden organisch schwingende Malgeflechte. In vibrierenden Farben bringt sie diese auf die Leinwand.
Ruscha Voormann studiert in München an der Akademie der Bildenden Künste bei Professor Gregor Hildebrandt. Ihre Arbeiten sind in der Regel großformatig und abstrakt. In ihrer Arbeit „Swipe UP V“ verbindet sie Acryl und Acrylglas auf Leinwand zu schwungvollen und gleitenden Strukturen. Mittels einer Acrylglasscheibe werden die Farben auf die Leinwand aufgetragen. Ein wichtiges Motiv ihrer Kunst ist Bewegung.
Im Untergeschoss der Galerie Wolfgang Jahn empfängt das Publikum eine gänzlich andere Welt. Bereits auf der Treppe nimmt man einen balsamischen Duft wahr, der an Meer, Salz und Pinien erinnert. Getaucht in bläuliches Licht lädt der Raum, der von Eduardo Palomares gestaltet wurde, zu einer Entdeckungsreise auf den Spuren der fiktiven Pflanze „Vernantibus Oceanum“. Der in München lebende und arbeitende Künstler präsentiert dort seine Arbeiten, die er aus Keramik und Porzellan, die mit kristallisiertem Salz überzogen sind, herstellt. Auf eine Leinwand werden Videos projiziert, die Unterwasserwelten zeigen.
Die Ausstellung „Wilde Welten. Natur und Bewegung in der Kunst“, die vom 25. Juni bis zum 3. August in der Galerie Wolfgang Jahn in München in Zusammenarbeit mit Wunderkunst zu bestaunen ist, zeigt die Verbindung von Kunst und Natur auf. Sie präsentiert, wie Bewegung und Wildheit in kreativen Prozessen zum Ausdruck kommen können.