Das Vorbild dafür kommt aus England: Dort gibt es seit über 120 Jahren den „National Trust“, eine Art Volksbewegung, die heute vier Millionen Mitglieder hat. Mehr als 100 Millionen Euro steckte dieser 2017 in den Erhalt von Hunderten historischer Bauwerke und Naturdenkmäler. Über 500 Schlösser, Kirchen und historische Pubs besitzt die englische Denkmal-Treuhandschaft, deren Präsident übrigens Prinz Charles ist. Auch „Kulturerbe Bayern“ will mithilfe einer noch einzurichtenden Stiftung die Denkmäler selbst aufkaufen, sanieren und betreiben. Der „National Trust“ macht vor, dass das möglich ist, mit Spenden – und vor allem dem Engagement von vielen freiwilligen Helfern, die sich hier auch mit ihren eigenen Fähigkeiten einbringen können. „Es ist ein Auftrag an alle Bürger in unserem Land“, betont Johannes Haslauer, der ebenfalls ehrenamtlich für das Projekt arbeitet. „Wo der einzelne Eigentümer keine Perspektive sehen mag, kann die Gemeinschaft ihre Stärke unter Beweis stellen“, ist der Historiker überzeugt. „,Kulturerbe Bayern’ kann der Multiplikator sein, der in viel größerem Maße Schutz für gefährdete Bauten bieten kann, als das Einzelpersonen vermögen“, betont auch Unternehmer Andreas Hänel, der sich schon seit Langem privat für den Erhalt alter Häuser engagiert und den Verein berät.