23.06.2020

Beruf Museum

Museums against Corona

Direktor der Mühlhäuser Museen und Vorsitzender des Thüringer Museumsverbandes
Direktor der Mühlhäuser Museen und Vorsitzender des Thüringer Museumsverbandes

Die Pandemie zwingt die Museen, ihre Angebote mit Blick auf die gebotenen Hygienemaßnahmen neu auszurichten. Kuratoren und Restauratoren haben sich in den vergangenen Wochen vermehrt dem Online-Angebot gewidmet


Thomas T. Müller, Direktor der Mühlhäuser Museen und Vorsitzender des Thüringer Museumsverbandes, führt in der Reihe „Museums Against Corona“, in die Sammlungen der Mühlhäuser Museen ein. Foto: Mühlhauser Museen / TSK / Paul-Philipp Braun
Thomas T. Müller, Direktor der Mühlhäuser Museen und Vorsitzender des Thüringer Museumsverbandes, führt in der Reihe „Museums Against Corona“, in die Sammlungen der Mühlhäuser Museen ein. Foto: Mühlhauser Museen / TSK / Paul-Philipp Braun

Auch der Kulturbetrieb arbeitet derzeit an der Rückkehr zur Normalität. Die Museen haben wieder für den Publikumsverkehr geöffnet. Doch welche langfristigen Auswirkungen wird die Pandemie haben? Die Pandemie zwingt die Museen, ihre Angebote mit Blick auf die gebotenen Hygienemaßnahmen neu auszurichten. Desinfektionsspender am Museumseingang sind Standard geworden. Das Angebot von Führungen und eines ausstellungsbegleitenden Programms wurde überall bis auf weiteres ausgesetzt. Getrennte Eingänge und Ausgänge sowie Bodenmarkierungen an besonders engen Stellen des Rundgangs sorgen für die Einhaltung des Sicherheitsabstands. Das Museumspersonal wird durch einen Glasschutz am Ticketcounter geschützt. Ergänzend zum Mund-Nasenschutz tragen viele Museumsmitarbeiter – wie etwa im Musikautomatenmuseum Schloss Bruchsal – Schutzhandschuhe. Um die Museen zu unterstützen, hat der Museumsbund Plakate zur Information der Besucherinnen und Besucher über Hygiene- und Abstandsregelungen im Museum zum Download zur Verfügung gestellt.

Die Sächsische Landesstelle für Museumswesen hat eine „Handlungsempfehlung für eine schrittweise Öffnung von Museen für den Publikumsverkehr unter Berücksichtigung der Auflagen zur Corona-Prävention“ entwickelt, die auf ihrer Homepage zum Download bereitsteht. Kuratoren und Restauratoren haben sich in den vergangenen Wochen vermehrt dem Online-Angebot gewidmet. So bietet etwa die Kunsthalle Baden-Baden Online-Führungen an. Im Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museum werden virtuelle Rundgänge konzipiert und entsprechende Videos erstellt. Unter dem Motto „Museums against Corona“ können Interessierte Exponate aus Thüringischen Museen mit Youtube entdecken. Ein großes Problem ist es, in diesen schwierigen Zeiten Zusagen für Leihgaben im Hinblick auf zukünftige Ausstellungen zu erhalten. Viele Ausstellungsvorhaben mussten schon abgesagt oder auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Eine mögliche Alternative ist es, die Laufzeit bestehender Ausstellungen zu verlängern und so die Zeit bis zur Wiederaufnahme des gewohnten Ausstellungsbetriebes ein wenig zu überbrücken. Dies setzt allerdings die Flexibilität und das Wohlwollen der Leihgeber voraus, kann aber in Einzelfällen – wie etwa bei der exzellent bestückten Napoleon-Schau im Schmuckmuseum Pforzheim – gelingen. Solidarität zwischen den einzelnen Häusern ist hier vor allem gefragt.

Mehr zum Thema lesen Sie in der kommenden RESTAURO 5/2020 mit dem Titelthema „Museumsneu und -umbau“, die am 10. Juli 2020 erscheint, https://shop.georg-media.de/restauro/einzelhefte 

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