17.06.2020

Branchen-News

Mehr Nähe zu russischer Kundschaft

Keimfarben ist der weltweit führende Spezialist für Mineralfarben. Seit fast 30 Jahren ist das Unternehmen aus Diedorf bei Augsburg bereits am russischen Markt präsent – nun mit einer Tochtergesellschaft in Russland


Mineralfarben-Spezialist Keimfarben hat eine neue Tochtergesellschaft in Russland gegründet. Foto: Unsplash
Mineralfarben-Spezialist Keimfarben hat eine neue Tochtergesellschaft in Russland gegründet. Foto: Unsplash

Keimfarben ist nun seit fast 30 Jahren am russischen Markt präsent. Bisher wurde der Markt von Direkt-Importeuren bearbeitet. Jetzt hat der weltweit führende Spezialist für Mineralfarben in Moskau eine eigene Tochtergesellschaft gegründet, die seit Anfang 2020 unter dem Namen „OOO Keim Mineralfarben“ firmiert. Geschäftsführer ist Ralf-Peter Ehlers. „Mit der Gründung der Tochtergesellschaft möchten wir näher an unseren russischen Kunden sein, um auf die Wünsche der Investoren, Verarbeiter, Architekten und Planer noch schneller reagieren zu können“, erläutert Vertiebsleiter Roland Perriot. Dies soll eine lokale Farbwerkstatt, die eine schnelle Warenverfügbarkeit mit Farbtonqualität kombiniert, garantieren. Ziel ist eine intensive Bearbeitung des Marktes im Bereich Restaurierung und Neubau.

Aktuelle Projekte reichen von Moskau und Sankt Petersburg, über die Wolgaregion um Kasan bis hin zu Krasnodar und Sotschi im Süden Russlands. Zu den berühmtesten, mit Keimfarben bearbeiteten Bauwerken zählen die Kreml Mauer sowie die Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau und die Admiralität in Sankt Petersburg. Das vor über 140 Jahren gegründete Unternehmen Keimfarben mit Hauptsitz in Diedorf bei Augsburg hat weltweit 12 Tochtergesellschaften und 28 Vertriebspartner.

Adolf Wilhelm Keim – Erfinder der modernen Mineralfarben

Als Alternative zur traditionellen, eher blassen Kalktünche ermöglichte die Silikattechnik, die Ende des 19. Jahrhunderts von Adolf Wilhelm Keim für Mineralfarben entwickelt wurde, leuchtend bunte Fassadenanstriche. Basis der von Adolf Wilhelm Keim um 1878 entwickelten Original-Mineralfarbe ist Quarz. Das Mineral wird zusammen mit Pottasche bei hohen Temperaturen zu Kaliwasserglas geschmolzen, dem Bindemittel der Silikatfarbe. Reine Silikatfarbe besteht aus den zwei Komponenten Pigment und Kaliwasserglas und benötigt einen mineralischen Untergrund. Beim Abbinden reagiert Kaliwasserglas chemisch mit dem Kalk des Untergrunds und mit den Pigmenten. Dies wird als Verkieselung bezeichnet. Die stabile Verbindung mit dem Untergrund macht den Mineralfarbanstrich außerordentlich dauerhaft und lichtbeständig. Die direkte Lichtreflexion auf den Pigmenten lässt die Farben brillant wirken und verleiht ihnen das sogenannte kristalline Leuchten.

Tipp: Lesen Sie in diesem Zusammenhang den Beitrag aus der aktuellen RESTAURO 4/2020 zur Denkmalsanierung, https://shop.georg-media.de/restauro/einzelhefte: Eine Badeanlage im Architekturstil des Neuen Bauens: Das denkmalgeschützte Gruebi-Bad in Adelboden im Berner Oberland wurde kürzlich nach historischen Plänen rekonstruiert. Ein entscheidender Faktor für die ursprüngliche Wirkung der Anlage war das subtile Farbkonzept des Architekten Beda Hefti. 2013 wurde daher Restaurator Roger Tinguely für das Vorprojekt von der Denkmalpflege des Kantons Bern mit einer Farbuntersuchung an den Architekturelementen des Schwimmbades beauftragt. Unter der Sichtfassung aus Dispersionsfarbe konnte das bunte Farbkonzept aus Reinsilikat-Farbe von 1931 noch festgestellt werden. Die Farbtöne orientierten sich am Farbenfächer der Keimfarben von 1929.

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