Das Gewerbemuseum liegt direkt neben der Kirche im kleinen schweizerischen Winterthur. Hinter seinen Türen wartet ein faszinierendes Reich gesammelter Materialien, das so in Europa einzigartig ist. Das dortige Material-Archiv ist ein Ort der Recherche, des Stöberns, befriedigt die kindliche Neugier jüngerer Besucher gleichermaßen wie den professionellen Wissensdrang von Experten. 2016 wurde das umfangreiche interaktive Labor überarbeitet und erweitert
Anlässlich der Neueröffnung im Herbst präsentiert das Museum nicht nur ein „dreidimensionales, zielgruppengerechtes Lehrbuch”, sondern zeigt in diesem Zug sogleich eine Sonderausstellung zum Thema „Bio oder Kunststoff – oder beides?” und stellt dabei kritische Fragen zu einem materialtechnologisch wie auch ökologisch aktuellem Thema.
Die Materialien sind im Obergeschoss des Gewerbemuseums gruppiert und mit Computerstationen versehen. Jedes Muster ist mit einem Code ausgestattet, der unmittelbar an den PCs eingescannt werden kann und eine digitale Datenbank auf dem Bildschirm freigibt. Diese bündelt sämtliche historische wie praktische Informationen zu dem jeweiligen Materialmuster. Es wird erklärt, wie eine Patina entsteht oder wie organische Farben chemisch zusammengesetzt sind. Glas, Metall, Holz, Papier, Gesteine, Kuststoff, Keramik, Farbpigmente, Textilien, Leder – die Liste des Archivs ist lang, ebenso viel gibt es zu entdecken. Ein Besuch ist ein Muss für jeden Restaurator.