17.03.2017

Branchen-News

Lüster nach altem Vorbild


Dokumentierte Originale bieten Anhaltspunkte

 

In der letzten Etappe bei der Einrichtung der Beletage in Schloss Bruchsal wurden die Lüster montiert. Fotografien der Originale des 18. und 19. Jahrhunderts boten die Grundlage, um die gläsernen Beleuchtungskörper nachzubilden.

Die Prunkräume von Schloss Bruchsal nähern sich ihrer finalen Präsentation. Bis zur Wiedereröffnung der Beletage am 28. April 2017 waren zahlreiche Restaurierungsarbeiten zu stemmen: Kostbare Tapisserien kehrten zurück an die Wände, und vor wenigen Tagen montierte man die Lüster, die nach den dokumentierten Originalen des 18. und 19. Jahrhunderts aus dem Schloss nachgebildet wurden. Die gläsernen Beleuchtungskörper werden künftig für eine authentische Atmosphäre in den Räumen sorgen, die spürbar macht, warum es bis zur Zerstörung des Schlosses von vielen als eines der bedeutendsten Ensembles der Barockzeit angesehen wurde.

 

„Ohne die barocken Originalräume kopieren oder gar rekonstruieren zu wollen, war schnell klar, dass wir in der Beletage nicht mit modernen Leuchtensystemen arbeiten können, wenn wir eine Raumatmosphäre des 18. Jahrhunderts herstellen wollen“, erklärt Petra Pechaček, Konservatorin der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg.

Alle Beleuchtungskörper mussten neu geschaffen werden: 14 Kronleuchter mit frühbarockem Glasbehang für die Paraderäume der fürstbischöflichen Raumfolgen, vier Glasampeln für zwei Schlafzimmer, das Garderoben- und das Pagenzimmer, 38 vergoldete Wandleuchter, der größere Teil in Rokoko-Formen, acht Stück im Stil des Empire für die Räume der Markgräfin Amalie von Baden, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts den Nordflügel des Schlosses bewohnte.

 

Fotografien aus der Zeit vor der Zerstörung halfen bei der Nachbildung der Lüster. Gemeinsam mit dem historischen Inventar bilden sie die Grundlage für die Wiedereinrichtung. Viele Kunstgegenstände, die auf den Fotos zu sehen sind, existieren noch heute. Erhalten haben sich zum Beispiel die kostbaren Möbel der fürstbischöflichen Ausstattung, Werke namhafter Künstler des 18. Jahrhunderts und die Bildteppiche an den Wänden.

In der letzten Phase der Einrichtung werden Möbel, Gemälde, Porzellane und restliche Details in den Prunkräumen integriert.

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