15.07.2020

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Leipzig im Herbst steht!

Die „denkmal“ – die europäische Leitmesse für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung findet trotz Corona wie geplant vom 5. bis 7. November 2020 statt – selbstverständlich unter Sicherstellung sämtlicher hygienischer Standards


Blick auf „denkmal“ 2018. Foto: Leipziger Messe GmbH / Tom Schulze
Blick auf „denkmal“ 2018. Foto: Leipziger Messe GmbH / Tom Schulze

Nach Ausbruch der Corona-Pandemie hatte allein die Leipziger Messe 120 Veranstaltungen abgesagt oder verschoben. Der voraussichtliche Schaden wurde vom Geschäftsführer der Messe, Martin Buhl-Wagner, mit „um die 40 oder 50 Millionen Euro“ beziffert. Umso erfreulicher ist nun die Nachricht, dass die europäische Leitmesse für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung, die „denkmal“, wie geplant vom 5. bis 7. November 2020 stattfinden kann. Aussteller und Teilnehmer erhalten so Planungssicherheit. Die „denkmal“ präsentiert Produkte und Dienstleistungen rund um die Bereiche Instandsetzung, Inventarisierung, Konservierung, Restaurierung, Renovierung  sowie Rekonstruktion. Seit 1994 lädt sie im Zweijahresrhythmus zum internationalen Branchentreffpunkt auf das Leipziger Messegelände ein. Neben dem interdisziplinären Aussteller-Mix erwartet die Messebesucher ein international aufgestelltes Fachprogramm mit zahlreichen Veranstaltungen. Zur „denkmal“  2018 präsentierten 447 Aussteller aus 19 Ländern ihre Produkte und Dienstleistungen. Parallel zur „denkmal“ findet die internationale Fachmesse für Museums- und Ausstellungstechnik MUTEC sowie die Fachmesse Lehmbau statt.

Mit der Corona-Schutz-Verordnung vom 3. Juni 2020 der sächsischen Staatsregierung, welche Messen und Kongresse mit geeigneten Hygienekonzepten ausdrücklich zulässt, wurde der erste wichtige Schritt zur Genehmigung der Messe getan. Im zweiten Schritt hat die Leipziger Messe diese Konzepte entwickelt. Sie wurden vom zuständigen Gesundheitsamt der Stadt Leipzig geprüft und genehmigt. Als drittes wichtiges Etappenziel hat sich der „denkmal“-Beirat ausdrücklich für die Durchführung der „denkmal“ 2020 ausgesprochen und die entwickelten Schutzvorkehrungen gelobt. Hierzu erklärte Markus Geisenberger, Geschäftsführer der Leipziger Messe: „Die „denkmal“ 2020 wird wie geplant stattfinden. Die Genehmigung unseres Hygienekonzepts durch das Gesundheitsamt bedeutet einen großen Schritt nach vorne. Der gesundheitliche Schutz unserer Aussteller, Besucher, Kunden und Mitarbeiter bleibt dabei für uns oberstes Gebot. Wir sollten nicht vergessen: Wenn jemand größere Veranstaltungen unter Sicherstellung hygienischer Standards durchführen kann, dann sind es Messe- und Kongressveranstalter.

Grundlegend für die sichere Durchführung aller Veranstaltungen ist die Festlegung der Besucherzahl. Hier hat die Leipziger Messe eine Richtgröße entwickelt und mit dem Gesundheitsamt der Stadt Leipzig abgestimmt. Diese erlaubt eine flexible Aussteuerung der Besucherzahlen und gibt Ausstellern und Kunden Planungssicherheit. Das Hygienekonzept der Leipziger Messe konzentriert sich dazu auf drei zentrale Anforderungen: die Abstandswahrung von 1,5 Metern, die Einhaltung der Hygieneregeln und die Nachverfolgbarkeit der Kontakte. Die denkmal-Besucher erhalten ihr Ticket digital über den Online-Ticketshop, der ab September 2020 zur Verfügung steht. Im Rahmen des Online-Ticketkaufs erfolgt eine Teilnehmerregistrierung, um die gegebenenfalls erforderliche Rückverfolgbarkeit von Kontakten zu gewährleisten. In der Messehalle und im Congress Center Leipzig (CCL) finden die Teilnehmer umfangreiche Schutzmaßnahmen wie Handdesinfektionsspender vor. Zudem verfügen die Hallen über sehr leistungsfähige Raumluftanlagen. Sie werden mit erhöhtem Außenluftvolumen betrieben, was einen ständigen Luftaustausch ermöglicht. Um die Abstandsregel mit einem Mindestabstand von 1,5 Metern zu unterstützen und Warteschlangen zu entzerren, werden Bodenmarkierungen eingesetzt und Wegeleitsysteme gestaltet. Durch organisatorische Maßnahmen werden punktuell hohe Personendichten vermieden. So werden etwa die Hauptausstellungsgänge auf eine Mindestbreite von vier Metern vergrößert. Da in den Sanitärräumen der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann, ist dort die erlaubte Personenzahl begrenzt. Das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes ist hier Pflicht.

Für den Aufbau und Betrieb der Messestände bestehen Hygieneregelungen ergänzend zu den technischen Richtlinien. Bei Vortragsveranstaltungen werden die Abstände zwischen den Stühlen vergrößert. In der Sitzung des denkmal-Beirats am 22. Juni 2020 wurde den Mitgliedern das Hygienekonzept vorgestellt und es traf auf breite Zustimmung. Darüber hinaus herrscht große Einigkeit darüber, dass die „denkmal“ als wichtigste Veranstaltung für die Branche unbedingt stattfinden soll. Denn die Vorzeichen sind positiv: Es gibt einen guten Anmeldestand seitens der Aussteller und zahlreiche Fachveranstaltungen stehen bereits fest. „Wir freuen uns, dass wir trotz der aktuellen Situation verlässliche Rahmenbedingungen schaffen konnten, die eine Durchführung der „denkmal“ 2020 sicherstellen. Die gesamte Branche beweist in ihrer täglichen Arbeit Verantwortung, indem sie sich für den Erhalt des Kulturerbes einsetzt. Wir als Messeveranstalter übernehmen Verantwortung mit Blick auf den Gesundheitsschutz aller Aussteller und Besucher. Gemeinsam sorgen wir nun dafür, dass die „denkmal“ 2020 deutschlandweit eine der ersten Messen sein wird, die während der Pandemie an den Start geht. Die Branche übernimmt somit eine Katalysatorfunktion“, erklärt Gerhard Ohmacht, Bereichsleiter der Leipziger Messe.

Prof. Dr. Markus Harzenetter, Vorsitzender des Beirats und der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in  der Bundesrepublik Deutschland (VDL), zeigt sich ebenfalls erfreut: „Der Beirat der „denkmal“steht einmütig hinter dem Beschluss, die „denkmal“ 2020 durchzuführen: Ein sehr durchdachtes Hygienekonzept erlaubt die von Vielen lange ersehnte persönliche Begegnung zwischen Ausstellern und Besuchern sowie den intensiven fachlichen Austausch. In schwierigen Zeiten sendet die „denkmal“ ein optimistisches Signal an alle Akteure, die sich für den Erhalt unseres kulturellen Erbes engagieren. Und damit beweist die Denkmalpflege erneut, dass sie eine Kategorie der Zukunft ist, keine nostalgische Beschäftigung mit der Vergangenheit.

Zuspruch gibt es auch direkt aus der Branche: Ralph-Uwe Johann, Inhaber von Deffner & Johann (Röthlein/Schweinfurt) – auf seinem Stand mit Restaurierungsbedarf stehen Restauratoren immer Schlange! –  lobt die bestehende Planungssicherheit: „Ich freue mich sehr, dass die Leipziger Messe mit ihrem Hygienekonzept einen Weg für die Durchführung und Ausgestaltung von Messen bietet. Die ,denkmal’ 2020 als europäische Leitmesse für die Denkmalpflege und Restaurierung wird davon profitieren. Als Austeller der ersten Stunde können wir nun auch unsere Teilnahme 2020 planen. Wir werden unser Standkonzept auf die Erfordernisse anpassen und sind sicher, dass so ein guter Austausch mit den Fachbesuchern möglich sein wird, zahlreiche Neuheiten und innovative Lösungen präsentiert und gleichzeitig die Sicherheits- und Abstandsempfehlungen umgesetzt werden können.“

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