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Lederbälle aus 3000 Jahre alten Gräbern

von Valentina Grossmann
12.11.2020
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In China entwickelte man wohl sehr früh eine Leidenschaft für Ballspiele. In einem Reitergrab in der Nähe der Stadt Turfan in der nordwestchinesischen Region Xinjiang entdeckten Forscher drei Lederbälle aus 3000 Jahre alten Gräbern

Die Szene eines Polospiels schmückt die Wände im Grab von Li Xian, Kronprinz Zhanghuai, im Quianling-Mausoleum. Foto: Chen
Die Szene eines Polospiels schmückt die Wände im Grab von Li Xian, Kronprinz Zhanghuai, im Quianling-Mausoleum. Foto: Chen

In der Nähe der Stadt Turfan in der nordwestchinesischen Region Xinjiang entdeckten Archäologen drei Lederbälle, die sich in Reitergräbern befanden. Anhand des Materials und weiterer Funde datierten die Forscher die Bälle auf ein Alter von rund 3000 Jahren. Damit sind sie die ältesten Bälle Eurasiens. Nur Funde aus Ägypten (4500 Jahre) und Mittelamerika (3700 Jahre) sind noch älter.

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Nun rätseln die Forscher über den sportlichen Gebrauch der Bälle. Die ältesten Darstellungen in Gräbern der Tang-Dynastie zeigen Reitspieler mit gebogenen Stöcken, weshalb die frühe Geschichte des Ballspiels in Eurasien bisher mit einer Art Frühform von Polo in Verbindung gebracht wird. Tatsächlich wurden in weiteren Gräbern des Yanghai-Friedhofs neben den drei Bällen auch gebogene Holzstöcke ausgegraben. Doch Bälle und Stöcke können nicht eindeutig auf die gleiche Zeitperiode datiert werden.

„Unsere Studie bestätigt das Alter der Yanghai-Bälle, aber die verfügbaren Daten reichen nicht aus, um die Frage zu beantworten, wie diese Bälle gespielt wurden”, gibt das Forscherteam bekannt. Auf allen drei Lederbällen prange ein rotes Kreuz, das aufgrund schriftlicher Quellen aus der Yuan-Dynastie mit dem Polospiel in Verbindung gebracht werde. Die Forscher vermuten, dass sie in dem Teamsport verwendet wurden. Ganz sicher ist das allerdings nicht, da die Stöcke in anderen Gräbern deutlich jünger sind.

Darüber hinaus sind die Funde für Wissenschaftler auch aus anderen Gründen hochinteressant: Denn eine der Hosen wird einer neuen Ära des Reitens zugeordnet, in der die Mobilität der Menschen zunahm. Da Ballspiele auch in der Antike als Form des militärischen Trainings angesehen wurden, vermuten die Forscher, dass Spiele wie Polo zu einer Zeit entstanden, als Reiter-Kasten sich etablierten und in immer größeren Horden durch das Land zogen. Die Ergebnisse würden aufzeigen, dass die Region um das heutige Turfan vor tausenden von Jahren eines der Innovationszentren der Welt war.

Das digitale Symposium „Museen und Hochschulen der Vielfalt – Wie leben und lernen Museen und Kunsthochschulen Diversität aktiv?“ der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden findet in Kooperation mit der Hochschule für Bildende Künste Dresden am 26. und 27. November 2020 statt. Foto: Staatliche Kunstsammlungen Dresden
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