16.07.2018

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König Ludwig lädt ein

Saal des Verrats. Foto: © Bayerische Schlösserverwaltung

Der Königsbau der Münchner Residenz ist jetzt – restauriert, neu gestaltet und museal erweitert – wieder für Besucher geöffnet. Die Neupräsentation der Sammlungen des Residenzmuseums lässt vier Jahrhunderte bayerischer Geschichte lebendig werden

Es war eine feierliche Wiedereröffnung: Nach zehnjähriger Restaurierung und Sanierung ist der Königsbau der Residenz München seit Ende Juni nun wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. „Die Prunkräume erstrahlen wieder in ihrer ursprünglichen Farbigkeit und neuem Glanz. Neue Museen bereichern die sanierten Prunkräume und werden die Besucher begeistern“, stellte Ministerpräsident Dr. Markus Söder während des Festakts fest.
Umfangreiche Arbeiten fielen vor allem in den Nibelungensälen an, die im Auftrag König Ludwigs I. in Anlehnung an italienische Vorbilder ausgestaltet wurden. Die Wand- und Deckenbilder entstanden von 1828 bis 1834 und von 1843 bis 1867. Sie zeigen Szenen des im frühen 13. Jahrhundert niedergeschriebenen Nibelungenlieds, das 1755 wiederentdeckt worden war und im 19. Jahrhundert als Nationalepos galt. Zusammen mit den opulent eingerichteten Wohnräumen des Königspaars (König Ludwig I. und Therese von Sachsen-Hildburghausen) zählen die Säle zu den bedeutendsten Raumkunstwerken der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Deutschland.

Appartement des Königs, Thronsaal. Foto: © Bayerische Schlösserverwaltung
Appartement der Königin, Schlafsaal. Foto: © Bayerische Schlösserverwaltung
Blick durch die Raumflucht der frisch restaurierten Nibelungensäle. Foto: © Bayerische Schlösserverwaltung
Nibelungensäle, Saal der Hochzeit. Foto: © Bayerische Schlösserverwaltung
Nibelungensäle, Saal des Verrats. Foto: © Bayerische Schlösserverwaltung

Was gibt es Neues?

 

Erstmalig stehen den Besuchern nun hinter den restaurierten Prunkgemächern auf vier Etagen und über 1.200 Quadratmetern mehr als 20 gänzlich neue Schauräume mit international bedeutenden Spezialsammlungen der Residenz offen. Zum Beispiel kann man einen Blick in die schimmernde Welt der kurfürstlich-königlichen Silberkammer samt fürstlicher Tafelkultur werfen. Ebenso lohnt es, die Schatzkammer der Wittelsbacher Porzellansammlung zu besichtigen – reich bemalt, aus dem 18. und 19. Jahrhundert – oder die Miniaturensammlung mit Kleingemälden aus vier Jahrhunderten. Für alle, die mehr erfahren wollen, gibt es kostenlose Audioguides sowie Medienstationen mit Film- und Hörangeboten.

Eine der bedeutendsten Kulturstätten Bayerns

Die Münchner Residenz – eine der großen Palastanlagen in Europa – entwickelte sich aus einer 1385 erbauten Wasserburg zum politischen und kulturellen Mittelpunkt Bayerns und war bis 1918 Wohn- und Regierungssitz der Wittelsbacher Herrscher. Als größte urbane Schlossanlage Deutschlands gehört sie heute zu den bedeutendsten Kulturstätten Bayerns. Von 1826 bis 1835 erweiterte Hofarchitekt Leo von Klenze im Auftrag König Ludwigs I. den Residenz-Komplex im Süden um einen gewaltigen klassizistischen Wohnpalast – den Königsbau.

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