02.11.2020

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Gut Gentzrode steht auf der Roten Liste

Die Gutsanlage Gentzrode ist ein denkmalgeschütztes Anwesen bei Neuruppin. Die Gebäude, die für Alexander Gentz ab 1861 dort im maurischen Stil erbaut wurden, gelten als einmalige Baudenkmäler


Gut Gentzrode steht heute auf der Roten Liste. Foto: Katrin S. Peters
Gut Gentzrode steht heute auf der Roten Liste. Foto: Katrin S. Peters

Genau da, wo Brandenburg am brandenburgischsten ist, liegt Gentzrode – eine gute Autostunde von Berlin entfernt, vor den Toren der Fontane- und Schinkel- Stadt Neuruppin. Ganz versteckt im märkischen Kiefernwald ist hier ein Herrenhaus im Zeitgeist des orientalischen Historismus (1857/1880) zu entdecken, das seine einstigen Besitzer – die Kaufmanns- Familie Gentz – komplett in den Ruin trieb.

Diese war durch Torfabbau zu Wohlstand gekommen und reiste viel, bevorzugt in den Orient. Den Prachtbau ließ man sich von Carl von Diebitsch entwerfen, der auch den Maurischen Kiosk in Schloss Linderhof gestaltete. Mit der Vollendung des Anwesens wurden Heino Schmieden und Martin Gropius, einer der großen Baumeister Berlins und Onkel des später weltberühmten Bauhaus-Pioniers Walter Gropius, beauftragt. Als das Torfgeschäft einbrach, musste der orientalische Traum abgestoßen werden. Er ging durch viele Hände – und verfiel immer mehr.

Heute steht Gut Gentzrode auf der Roten Liste. Eine Arbeitsgruppe soll jetzt das akut gefährdete Denkmal von „nationaler Bedeutung“ retten.

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