07.05.2025

Branchen-News

Frühjahrsauktionen Van Ham 2025

Bis in die1970er-Jahre galt das Gemälde "Susanna und die alten Männer" noch als eine Arbeit Rembrandts. In einer Ausstellung 1979 wurde es als Arbeit Jan Lievens' gezeigt. Bei Van Ham kann es nun ersteigert werden.
Bis in die1970er-Jahre galt das Gemälde "Susanna und die alten Männer" noch als eine Arbeit Rembrandts. In einer Ausstellung 1979 wurde es als Arbeit Jan Lievens' gezeigt. Bei Van Ham kann es nun ersteigert werden.

Drei aufeinanderfolgende Auktionen, hunderte herausragende Objekte, internationale Marken und museale Qualität: Die Frühjahrsauktionen Van Ham 2025 in Köln versammeln vom 14. bis 16. Mai das Beste aus Schmuck, Kunsthandwerk und Malerei. Ob exklusive Uhren von F. P. Journe und Cartier, moderne italienische Glaskunst oder Gemälde von Lievens, Preyer und Achenbach – Sammler, Museen und Kunstliebhaber erwartet ein facettenreiches Angebot mit außergewöhnlichen Highlights.

 


Antike Münzen und Art-Déco-Anklänge

Den Auftakt der Frühjahrsauktionen Van Ham 2025 bildet die Auktion Fine Jewels & Watches. Über 200 Lots bieten erlesenen Schmuck, ikonische Uhren und internationale Manufakturqualität.
Marken wie Bulgari, Van Cleef & Arpels und David Webb gehören zu den Highlights bei der Fine Jewels Auktion am 14. Mai. Sie beeindrucken mit unverwechselbaren Stilmerkmalen und geschichtsträchtigen Designs. Herausragend ist das Monete-Set von Bulgari, das antike Münzen mit zeitgenössischer Eleganz verbindet, ebenso wie David Webbs farbstarker Ohrschmuck, in dem Art-Déco-Elemente mit luxuriöser Opulenz verschmelzen. Ein zarter Saphir-Diamant-Ohrschmuck von Van Cleef & Arpels greift die Form der Jakobsmuschel auf, während ein kornblumenblauer Kashmir-Saphir im Ring von Janesich das Auge mit tiefer Leuchtkraft fesselt. Der Entourage-Ring mit zentralem Brillanten von 5,7 Karat rundet das Spektrum ab – ein eindrucksvolles Zeugnis feiner Juwelierskunst.

 

Schmuckset "Monete" von Bulgari, angeboten bei der Frühjahrauktion Van Ham 2025.
Van Ham bietet bei seiner Frühjahrsauktion Schmuck von Bulgari, David Webb und Van Cleef & Arpels an.
Das Ohrgehänge von David Webb zeigt Anklänge an das Art Déco.
Die Ohrringe mit Saphir und Diamanten von Van Cleef & Arpels werden am 14. Mai bei Van Ham versteigert.

Luxuriöse Statussymbole 

Patek Philippe sorgt mit der Aquanaut Chronograph Referenz 5968A für Aufsehen, die die sportliche DNA der Aquanaut-Linie mit der Komplexität eines Flyback-Chronographen kombiniert (Taxe: € 70.000 – 100.000). Die Retrograde Perpetual Calendar Referenz 5496P bietet eine seltene und anspruchsvolle Datumsanzeige in einer robusten Platinausführung (Taxe: € 30.000 – 50.000). Besonders hervorzuheben sind auch die zwei Meisterwerke aus der „Black Label“ Edition von F. P. Journe: Der Chronometre Optimum, ein Symbol für höchste Präzision und innovative Technik, sowie die Octa UTC, die mit einer außergewöhnlich langen Gangreserve und der Möglichkeit zur Anzeige zweier Zeitzonen die Bedürfnisse von Weltreisenden erfüllt (Taxen: € 50.000 – 120.000).
Rolex beeindruckt mit der „Meteorite Dial“ Daytona, deren Zifferblatt aus einem echten Eisen-Meteoriten gefertigt ist und ein einzigartiges Muster aufweist, das jedes Exemplar zu einem unverwechselbaren Sammlerstück macht (Taxe: € 60.000 – 90.000). Cartier lässt seinen legendären Panther in der „La Panthère“-Uhr plastisch auf dem Gehäuse aufleben – eine exklusive Kreation, die weit mehr ist als ein Zeitmesser, sondern ein luxuriöses Statussymbol (Taxe: € 40.000 – 60.000).

Der Chronometre Optimum stammte von der Firma F.P. Journey und wird im Mai bei Van Ham versteigert.
Sammlerinnen und Sammler von Uhren kommen bei Van Ham auf ihre Kosten.
Die Uhr Octa UTC von F.P. Journe wird bei Van Ham versteigert.
Die Uhr "La Panthère" von Cartier zeigt ein ikonisches Design mit zwei Panterköpfen.

Kunsthandwerk in Bestform

Die Frühjahrsauktion „Works of Art & Art Nouveau“ vereint meisterhafte Handwerkskunst und kulturhistorische Bedeutung in einer Auswahl erlesener Objekte aus verschiedenen Epochen. Besonders eindrucksvoll präsentiert sich ein monumentaler Münzhumpen, der dem Reisemarschall Ferdinand von Steuber 1884 anlässlich der Hochzeit von Elisabeth von Hessen-Rumpenheim und Leopold von Anhalt-Dessau überreicht wurde. Die zahlreichen Gravuren gekrönter Häupter, darunter König Christian IX. von Dänemark und Kaiserin Maria Feodorowna von Russland, machen das Prunkstück aus Frankfurter Herstellung (Schürmann & Co.) zu einem bedeutenden historischen Dokument höfischer Netzwerke des 19. Jahrhunderts.
Ein weiteres Glanzlicht der Auktion bildet die Sammlung seltener Uhren aus deutscher Privathand. Die Renaissance-Türmchenuhr mit Justitia-Figur um 1600 und die aufwendig verzierte Tischuhr von Jeremias Pichler aus Graz (um 1640) stehen beispielhaft für die Verbindung von technischer Innovation und künstlerischem Anspruch. Auch die quadratische Tischuhr von Johann Heinrich Wagner (um 1700), geschätzt von August dem Starken, zeugt von der hohen Qualität frühneuzeitlicher Uhrmacherei.
Neben höfischem Prunk und filigraner Mechanik bereichert ein außergewöhnlich gearbeitetes Pistolenpaar mit Perkussionsschloss aus der Hand des Hofbüchsenmachers Wilhelm Maximilian Hanau das Angebot. Die in Gera gefertigten Stücke verweisen auf Fürst Heinrich LXXII. Reuß zu Lobenstein und Ebersdorf – eine illustre Persönlichkeit, deren Spitzname „Prinzipienreiter“ bis heute nachhallt.
Den Bogen zur Moderne schlägt eine Sammlung von Vasen aus der Glasmanufaktur Venini auf Murano. Besonders die großformatigen Werke des japanischen Architekten Tadao Ando bestechen durch ihre skulpturale Präsenz und intensive Farbgebung. Mit Entwürfen von Emmanuel Babled und Ettore Sottsass ist auch die expressive Formensprache der italienischen Designavantgarde prominent vertreten – ein spannender Kontrast zu den historischen Objekten der Auktion.

Der Deckelhumpen ist mit vielen Münzen besetzt und stammte aus dem 19. Jahrhundert.
In der Rubrik "Works of Art & Art Nouveau" kommt meisterhaftes Kunsthandwerk zum Aufruf.
Die goldfarbene Tischuhr stammte aus dem 17. Jahrhundert.
Bunte italienische Designer-Glasvasen.

Meisterhafte Kompositionen zwischen Rembrandt-Schule, Düsseldorf und Kaukasus

Die Auktion Fine Art am 16. Mai 2025 bei Van Ham spannt den Bogen von der niederländischen Malerei des „Goldenen Zeitalters“ über die lichtdurchfluteten Italienansichten des 19. Jahrhunderts bis zu den deutschen Impressionisten. Zahlreiche Gemälde überzeugen nicht nur durch ihre künstlerische Qualität, sondern auch durch ihre Provenienz und kunsthistorische Relevanz.
Ein zentrales Highlight ist Franz Roubauds eindrucksvolle Szene „Das Zeltlager der Kosaken“ (Taxe: € 100.000–150.000). Roubaud, berühmt für seine panoramatischen Schlachtenbilder und figurenreichen Kompositionen, inszeniert hier eine farbenprächtige Gruppe rastender Reiter vor einer weiten, bergigen Landschaft – vermutlich im Kaukasus. Seine Liebe zum Detail, die präzise Wiedergabe kaukasischer Pferde und das spannungsvolle Arrangement der Bildzonen machen dieses Werk zu einer Entdeckung. Das Gemälde ist von Olga Sugrobova-Roth für die Online-Ergänzung des Catalogue Raisonné aufgenommen worden.
Oswald Achenbach ist mit gleich zwei Italienansichten vertreten: Der „Blick auf das Castello Aragonese“ (Taxe: € 25.000–35.000) zeigt eine lebendige Szene am Strand von Ischia, während die „Große Prozession vom Kolosseum“ (Taxe: € 20.000–30.000) den Kontrast von religiöser Feierlichkeit und römischem Alltagsleben einfängt. Beide Gemälde belegen Achenbachs meisterhaftes Gespür für Atmosphäre und Komposition.
Emilie Preyer, eine der erfolgreichsten Stilllebenmalerinnen des 19. Jahrhunderts, ist mit einem fein ausgearbeiteten Obststillleben präsent (Taxe: € 20.000–25.000). Auf einem makellos gedeckten Tischtuch arrangiert sie Trauben, Pfirsiche, Aprikosen und eine kleine Fliege – ein Motiv, das in vielen ihrer Werke als Signatur fungiert.
Ein besonders seltenes Sujet zeigt Jan Adriaensz. van Staveren mit dem Porträt einer „Eidechse auf einem Felsvorsprung“ (Taxe: € 22.000–30.000). Die symbolische Bedeutung des Reptils – Wandel, Tod und Auferstehung – fügt der naturgetreuen Darstellung eine tiefere Ebene hinzu. Simon Luttichuys’ „Stillleben mit Weinglas, Goldpyx und Obst“ (Taxe: € 30.000–35.000) überzeugt durch die raffinierte Lichtführung und meisterhafte Darstellung glänzender Oberflächen.
Ein dramatisches Werk des Jan Lievens erweitert den Altmeisterbereich: „Susanna und die alten Männer“ (Taxe: € 40.000–60.000), lange Rembrandt selbst zugeschrieben, wurde von Werner Sumowski klar Lievens zugewiesen. Die fein abgestufte Lichtregie und die emotionale Intensität machen das Gemälde zu einem expressiven Beispiel für das Frühwerk des Rembrandt-Zeitgenossen.
Mit lyrischem Blick präsentiert Carl Spitzweg in „Auf der Alm“ (Taxe: € 25.000–35.000) zwei junge Frauen in oberbayerischer Tracht. Das stimmungsvolle Werk spiegelt Spitzwegs Verständnis für die intime Verbindung zwischen Mensch und Landschaft.
Der deutsche Impressionist Robert Sterl thematisiert in seinem Gemälde „Wolgaschiffer“ (Taxe: € 10.000–20.000) die Arbeitswelt in Russland. Die Figuren, eingebettet in eine fluide, atmosphärisch verdichtete Landschaft, verbinden sozialen Realismus mit impressionistischer Malweise – ein seltener Einblick in Sterls osteuropäische Reisebilder.

Das Gemälde "Das Zeltlager der Kosake" stammte vom Maler Franz Roubaud.
Besondere Highlights werden bei Van Ham auch am 16. Mai in der Auktion Fine Art versteigert.
Das Landschaftsgemälde stammte von Oswald Achenbach, Künstler der Düsseldorfer Malerschule.
Das Früchtestillleben stammte von der Künstlerin Emilie Preyer.

Fazit: Drei Tage voller Auktionshöhepunkte

Mit Schmuck und Uhren von internationalem Renommee, herausragenden kunsthandwerklichen Objekten und hochkarätigen Gemälden bietet die Frühjahrsauktionen Van Ham 2025 ein Programm, das Sammlerherzen höherschlagen lässt. Die Chronologie der drei Auktionen bildet ein stimmiges Gesamtkonzept – von edlen Preziosen über exquisite Kunstobjekte bis zur musealen Malerei Van Ham unterstreicht einmal mehr seine führende Position unter den deutschen Auktionshäusern.

Die Vorbesichtigung findet vom 9. bis 12. Mai bei Van Ham in Köln statt.

Fotos: Van Ham Kunstauktionen

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