20.10.2021

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Förderschwerpunkt Afghanistan

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Im Rahmen des „Temporären Förderschwerpunkts für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Museumspersonal und Intellektuelle aus Afghanistan“ vergibt die Gerda Henkel Stiftung ab sofort Stipendien für einen Aufenthalt in Gastländern. Die Stipendien richten sich vor allem an Wissenschaftler:innen, Restaurator:innen, Kurator:innen, Journalist:innen und exponierte Intellektuelle. RESTAURO über den Förderschwerpunkt Afghanistan

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Temporärer Förderschwerpunkt Afghanistan: Die Gerda Henkel Stiftung vergibt ab sofort Stipendien an Wissenschaftler:innen aus Afghanistan für einen Aufenthalt in Gastländern. Die Abbildung zeigt Ohrringe aus Gold, Türkis, Karneol und Lapislazuli aus dem sogenannten Baktrischen Gold, das das Nationalmuseum Kabul beherbergt. Der Schatz gilt als einer der bedeutendsten archäologischen Funde des 20. Jahrhunderts. Foto: Åge Hojem NTNU Vitenskapsmuseet / Wikimedia Commons / www.flickr.com

Über den temporären Förderschwerpunkt Afghanistan

Zu den Afghan:innen, die seit der Machtübernahme der Taliban Schutz im Ausland suchen, zählen auch Vertreter:innen aus Wissenschaft, Kultur und Zivilgesellschaft. Für sie hat die Gerda Henkel Stiftung ein Soforthilfeprogramm eingerichtet. Im Rahmen des „Temporären Förderschwerpunkts für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Museumspersonal und Intellektuelle aus Afghanistan“ vergibt die Stiftung ab sofort Stipendien für einen Aufenthalt in Gastländern. 

In Zusammenarbeit mit betreuenden Institutionen fördert sie Maßnahmen, die zu einer beruflichen Qualifikation führen, etwa auf dem Gebiet der Restaurierung. Beantragt werden können zudem Projekte zum Erhalt afghanischen Kulturerbes. Frauen werden vorrangig gefördert. Der temporäre Schwerpunkt richtet sich vor allem an Wissenschaftler:innen, Restaurator:innen, Kurator:innen, Journalist:innen und exponierte Intellektuelle. Die Maßnahmen sollen helfen, Betroffenen schnell eine existenzsichernde Perspektive zu bieten. Mit den Tätigkeitsfeldern folgt die Gerda Henkel Stiftung ihrem Satzungszweck: Ihre Förderungen gelten vornehmlich den Historischen Geisteswissenschaften. 

Bewahrung historischen Kulturerbes in Krisenregionen

Im Förderschwerpunkt Patrimonies finden Projekte Berücksichtigung, die sich auf die Bewahrung historischen Kulturerbes vorwiegend in Krisenregionen konzentrieren und wissenschaftliches Arbeiten im Bereich von Geschichte, Archäologie und Kunstgeschichte in vielen Fällen überhaupt erst ermöglichen. Im Rahmen des Schwerpunkts werden Maßnahmen gefördert, die einen Beitrag zur Erhaltung von Kulturgütern, zur Verbesserung der wissenschaftlichen Infrastruktur, zur Ausbildung von Nachwuchskräften sowie zum Aufbau von Netzwerken in Wissenschaft, Politik und Gesellschaft in den Zielländern leisten. Als operativ ausgerichteter Förderschwerpunkt bietet Patrimonies die Möglichkeit, durch die Unterstützung kleinerer Förderprojekte einerseits schnell, flexibel und präventiv auf besondere Notlagen und akute Gefährdungen von Kulturgut zu reagieren, und andererseits größere Projekte mit angemessenem zeitlichem Vorlauf zu entwickeln.

Im Förderschwerpunkt Patrimonies finden Projekte Berücksichtigung, die sich auf die Bewahrung historischen Kulturerbes vorwiegend in Krisenregionen konzentrieren und wissenschaftliches Arbeiten im Bereich von Geschichte, Archäologie und Kunstgeschichte in vielen Fällen überhaupt erst ermöglichen. 

Lesetipps: Als im März 2001 die gigantischen Buddhas im Bamiyantal in Afghanistan von den Taliban gesprengt wurden, ging ein Stück Weltkulturerbe (seit 2003 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes in Gefahr) verloren. Dr. Ute Strimmer sprach anlässlich der Neuerscheinung des zweiten Bandes über die Bamiyan-Buddhas in der von ICOMOS publizierten Serie „Monuments and Sites“ mit dem 2019 verstorbenen Herausgeber Dr. Michael Petzet  über die Bemühungen um die Rettung der Fragmente: RESTAURO 1/2017, 40ff.

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