30.06.2017

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Erhalt von Buchschätzen aus Oybiner Kloster

ein Gebetsbuch

Die Christian-Weise-Bibliothek Zittau und die Gemeinde Oybin haben kürzlich eine Spendenaktion für die Restaurierung von zwei Büchern aus dem Kloster Oybin ins Leben gerufen.

Missale von Oybin – 2. Hälfte des 14. Jh., Pergament mit Ledereinband, das mit großer Wahrscheinlichkeit aus dem Kloster stammt, mittelalterliches handschriftliches Messbuch. Foto: Christian-Weise-Bibliothek Zittau, Wissenschaftlicher und Heimatgeschichtlicher Altbestand
Missale von Oybin – Handschrift mit Texten und Gesängen für die Stundengebete. Foto: Christian-Weise-Bibliothek Zittau, Wissenschaftlicher und Heimatgeschichtlicher Altbestand
Breviarium Pragense – Das Gebetsbuch mit geprägtem Ledereinband und Stempel aus dem Cölestinerkloster befand sich im persönlichen Besitz der Mönche. Foto: Christian-Weise-Bibliothek Zittau, Wissenschaftlicher und Heimatgeschichtlicher Altbestand
Breviarium Pragense – 1492, ein Gebetsbuch, das zur Grundausstattung jeden Klosters gehörte. Foto: Christian-Weise-Bibliothek Zittau, Wissenschaftlicher und Heimatgeschichtlicher Altbestand

Das Kloster Oybin entstand im Auftrag Karl IV. 1346 für den Orden der Cölestiner. Es betrieb neben dem klösterlichen Skriptorium eine Buchbinderwerkstatt und seine Klosterbibliothek umfasste ca. 400 Bücher, die die wissenschaftlichen Lehren und Grundsätze der Klosterarbeit belegten. Nach Aufgabe des Klosters gelangte ein großer Teil des Bestands nach Prag.

Beide zu restaurierenden Werke befinden sich heute im Altbestand der Christian Weise Bibliothek und gehörten zur Grundausstattung des Klosters. „Bei dem ersten Buch handelt es sich um eine Handschrift aus dem 14. Jahrhundert mit Texten und Gesängen für die Stundengebete. Das zweite Objekt ist ein Gebetsbuch aus dem 15. Jahrhundert“, erläutert Uwe Kahl, Leiter des Altbestands an der Zittauer Bibliothek. „Der Zustand beider Bände ist durch die frühere Nutzung restaurierungsbedürftig, das heißt sie sind teilweise zerlesen, verschmutzt und in vergangenen Zeiten teilweise unsachgemäß ausgebessert worden“, erklärt Kahl weiter.

Geplant ist es, die Restaurierung Anfang 2018 zu starten, gleichzeitig sollen beide Bände digitalisiert und vom Gebetsbuch ein Faksimileeinband angefertigt werden. Die Bücher werden im Juli 2018 bei der Klosternacht einmalig gezeigt, bevor sie in die klimatisierten Räumen des Altbestands zurückkehren.

Die Restaurierung der Originale, die Anfertigung der Replik und die Digitalisierung ist der Beginn des Versuchs einer virtuellen Rekonstruktion der Oybiner Klosterbibliothek.

Etwa zwei Drittel der nötigen Finanzierung sind bereits gesichert. Die Maßnahmen können nur realisiert werden, wenn der Rest der Summe über die Spendenaktion gedeckt wird.

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