28.04.2020

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Ein multimediales Erinnerungsprojekt geht online

hier die Ansicht von Landshut; ab 29. April 2020 online. Foto: Laspire GmbH
hier die Ansicht von Landshut; ab 29. April 2020 online. Foto: Laspire GmbH

Morgen, am 29. April, jährt sich nicht nur die Befreiung des Konzentrationslagers Dachau durch die US-Armee, sondern auch die Ermordung des Landshuter Regierungsrats Franz Seiff. Zu seinem 75. Todestag wird ein multimediales Erinnerungsprojekt veröffentlicht. Der Bayerische Rundfunk zeigt außerdem die zweiteilige Dokumentation „KL Dachau“ zum 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges


Zeichnungen aus dem animierten Kurzfilm „Franz Seiff – ein multimediales Erinnerungsprojekt“ stammen von Florian Baumann (Laspire GmbH), hier die Ansicht von Landshut; ab 29. April 2020 online. Foto: Laspire GmbH
Zeichnungen aus dem animierten Kurzfilm „Franz Seiff – ein multimediales Erinnerungsprojekt“ stammen von Florian Baumann (Laspire GmbH), hier die Ansicht von Landshut; ab 29. April 2020 online. Foto: Laspire GmbH

Zum 75. Todestag des Landshuter Regierungsrats und NS-Gegners Franz Seiff wird morgen, am 29. April, ein multimediales Erinnerungsprojekt unter www.franz-seiff.de veröffentlicht, das über die letzten Tage des Zweiten Weltkrieges in Landshut informiert. Neben dem Film wird es auf der Website zahlreiche historische Hintergrundinformationen zu den Personen und Geschehnissen am Ende des Zweiten Weltkrieges in Landshut geben.

Das Landshuter Filmteam „Laspire“ hat gemeinsam mit dem Historiker Moritz Fischer einen animierten Kurzfilm produziert. Seit 2017 arbeitete das Team an der Umsetzung des Filmprojekts – privat und unentgeltlich in der Freizeit. Erzählt werden die letzten Tage des mutigen Bürgers Franz Seiff, der für den Frieden einstand und deshalb kurz vor Kriegsende von einem SS-Kommando ermordet wurde. Sein Plan war es, die Stadt Landshut mit einer von ihm geführten Widerstandsgruppe kampflos an die US-Armee zu übergeben. Für dieses Vorhaben wurde Franz Seiff jedoch am 29. April 1945, zwei Tage vor dem Einmarsch der US-Amerikaner, von überzeugten Nationalsozialisten hingerichtet. Mit dem Projekt soll allen Interessierten ein Stück Geschichte von Landshut, insbesondere des Regierungsrats Franz Seiff, zugänglich gemacht werden. Der Inhalt des Films basiert auf den Forschungsarbeiten von Moritz Fischer, Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin. „Die Barrieren für eine Website sind wesentlich geringer als zum Beispiel ein Museumsbesuch“, erklärt Moritz Fischer, „Wir hoffen, dass wir damit einen Beitrag zur Erinnerungskultur leisten, der möglichst vielen Menschen leicht zugänglich ist.“ Sprecher im Film ist der Schauspieler und Landshuter Kulturpreisträger Jochen Decker vom Landestheater Niederbayern. Die Stadt Landshut unterstützte das Projekt. Weitere Kooperationspartner waren der Verein „Stolpersteine für Landshut – Gegen das Vergessen e.V.“, der DGB Region Niederbayern sowie das Evangelische und das Christliche Bildungswerk Landshut.

Auch die Befreiung des Konzentrationslagers Dachau durch die US-Armee jährt sich 2020 zum 75. Mal. Zahlreiche Landshuter Bürgerinnen und Bürger waren in Dachau inhaftiert. Der BR – Bayerische Rundfunk zeigt die zweiteilige, historische Dokumentation „KL Dachau“ über das Konzentrationslager Dachau am morgigen Mittwoch. Aus unterschiedlichen Perspektiven wird die Lagerzeit von März 1933 bis Ende April 1945 nacherzählt. Der erste Teil „KL Dachau – Das System“ wird am Mittwoch, den 29. April, um 22:00 Uhr im BR-Fernsehen ausgestrahlt. Der zweite Teil „KL Dachau – Im Lager“ folgt um 22:45 Uhr.

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