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Ein Finanzmann für die Alte Pinakothek

von Ute Strimmer
07.12.202108.12.2021
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Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen haben ein Pastell von Maurice Quentin de La Tour übergeben bekommen: Finanzmann Jean-Baptiste Philippe. Das Bildnis ergänzt nun den französischen Bestand der Alten Pinakothek (München)

Maurice Quentin de La Tours Porträt „Jean-Baptiste Philippe“ (Ausschnitt, 1748) soll ab Mai 2022 in der Alten Pinakothek (München) zu sehen sein. Foto: Bayerische Staatsgemäldesammlungen – Alte Pinakothek München

Jean-Baptiste Philippe (1689–1768) zählte zu den einflussreichsten Protagonisten der Finanzwelt des Ancien Régime. Ab Mai 2022 soll sein Porträt in der Alten Pinakothek (München) zu sehen sein, wie gestern das Museum mitteilte. Dank der großzügigen Übertragung des Pastells durch Fritz Lehnhoff an die Museumsstiftung zur Förderung der Staatlichen Bayerischen Museen ist damit ein herausragendes Werk des französischen Malers Maurice Quentin de La Tour in die Bestände gelangt. Die Identifikation von Jean-Baptiste Philippe belegt ein erst in den 1970er Jahren entdeckter, zuvor von der ursprünglichen Montage verborgener Zettel auf der Rückseite.

Der Porträtist und die Pastellmalerei

Maurice Quentin de La Tour gehörte zu den bedeutendsten Porträtisten seiner Zeit. Er war außerordentlich souverän in der sensiblen Erfassung der Persönlichkeiten und überzeugte in der Herausarbeitung des Stofflichen sowie der pudrigen Zartheit seiner Farbabstufungen. Der berühmte Rokoko-Maler war ein sehr präziser und perfektionistischer Maler, der auch schon mal mehrere Jahre an einem Bildnis arbeitete. So brauchte er über drei Jahre allein für das Porträt der Madame de Pompadour (1755, Louvre, Paris), das im Salon von 1755 großes Aufsehen erregte. Die umfassendste Kollektion seiner Porträts finden sich heute im Musée des Beaux-Arts Antoine-Lécuyer in St-Quentin, da der Maler dort geboren – und gestorben ist.

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Die Technik der Pastellmalerei lernte Maurice Quentin de La Tour im Pariser Atelier Despouche. Um die empfindlichen Pastelle dauerhafter zu machen, entwickelte er sogar eigene Mixturen aus Chemikalien und Fixaturen. Mit diesen zerstörte er allerdings auch so manche seiner Bilder selbst. Dank des Aufenthaltes der venezianischen Malerin Rosalba Carriera hatte die Pastellmalerei übrigens 1720/1721 wieder Beliebtheit in Paris erlangt. Neben Jean-Marc Nattier war De La Tour einer der beliebtesten Hofmaler. Man nannte ihn Prince des pastellistes („Fürst der Pastellmaler“).

In der Alten Pinakothek wird De La Tours Bildnis von Jean-Baptiste Philippe den französischen Bestand bereichern. Dort befinden sich unter anderem die Dauerleihgaben „Mademoiselle Ferrand meditiert über Newton“ (um 1752) und „Abbé Nollet“ (Sammlung der HypoVereinsbank ) von seiner Hand.

Restaurierungen für die Pastelle-Ausstellung im Mai 2022

Ab Mai 2022 zeigt die Alte Pinakothek – auch aus Anlass dieser Neuerwerbung – eine Sonderausstellung rund um ihre Pastelle und vereint diese zum ersten Mal mit jenen von Joseph Vivien, die die Staatsgalerie im Neuen Schloss Schleißheim schmücken. Sechs Pastelle werden aktuell mit Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung konserviert und restauriert. Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen verfügen über herausragende  zwischen 1700 und den 1750er-Jahren entstandene Pastelle: Auftragswerke Kurfürst Max Emanuels stehen neben späteren Erwerbungen und Dauerleihnahmen. Joseph Vivien und Maurice Quentin de La Tour sind ebenso vertreten wie Rosalba Carriera und Jean-Étienne Liotard.

Provenienz des Bildnisses „Jean-Baptiste Philippe“ von Maurice Quentin de La Tour

Bis 1903 Blanche Vanderbilt Marcelin (1868–1941); 1903–1943 Winnaretta Singer, Prinzessin Edmond de Polignac (1865-1943); –1975 Daisy Winnaretta Singer, Nichte von Winnaretta Singer, verh. Ollivier (durch Erbschaft); 1975–1994 Alain Ollivier, Sohn von Daisy Winnaretta Singer (durch Erbschaft); 1994–2020 Fritz Lehnhoff (durch Erbschaft); seit 2020 Museumsstiftung zur Förderung der staatlichen bayerischen Museen; seit 2021 in der Alten Pinakothek.

Lesetipp: Die Alte Pinakothek in München präsentiert ihre Sammlungen auf einer DVD: Mit der Maus durch’s Museum: 16 Säle, 36 Kabinette mit mehr als 700 Meisterwerken der europäischen Malerei. Man flaniert durch täuschend realistisch nachgebildete Räume, zoomt in die Gemälde hinein, staunt über ungeahnte Details, kann erklärende Texte lesen oder einen der 100 Audiotexte hören. Lesen Sie mehr hier. 

Das Restauratoren-Team des Fitzwilliam Museums konnten dank Infrarot-Technologie die unterschiedlichen Farbpigmente von ursprünglicher Malerei und Übermalung voneinander unterscheiden. Hier das Detail aus dem Gebetbuch der Yolande d’Anjou, das Isabellas Krone und die Figur der Heiligen Katharina zeigt. Foto: Katie Jung / Fitzwilliam-Museum, Camebridge
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