Eine Auswahl aus der Forbes-Pigmentsammlung der Harvard Kunstmuseen. Foto: Caitlin Cunningham; © President and Fellows of Harvard College
Eine Auswahl aus der Forbes-Pigmentsammlung der Harvard Kunstmuseen. Foto: Caitlin Cunningham; © President and Fellows of Harvard College

Die Harvard Kunstmuseen in Cambridge, Massachusetts präsentieren in einer Audiotour „A History of Color: An Audio Tour of the Forbes Pigment Collection“ die Geschichte und Wissenschaft von 27 Pigmenten, Farbstoffen und Rohstoffen der historischen Forbes-Pigmentsammlung. Mit über 2.700 Pigmenten gilt diese als die weltweit größte Sammlung historischer Pigmente

Die Forbes-Pigmentsammlung, die vom ehemaligen Direktor des Fogg Museums und Gründer des Straus Center, Edward W. Forbes (aus der berühmten Familie Forbes), zu Beginn des 20. Jahrhunderts initiiert wurde, enthält mehr als 2.700 Pigmente aus aller Welt. Damit ist sie die weltweit größte Sammlung historischer Pigmente. Zusammen mit Rutherford John Gettens – er war als erster Wissenschaftler am Fogg Museum angestellt und sammelte Proben für die Gettens Sammlung von Bindemitteln und Lacken – untersuchte Forbes diese Materialien, die von Künstlern verwendet wurden, um besonders frühe italienische Gemälde (sein Sammlungsgebiet) besser zu verstehen und einen wissenschaftlichen Ansatz für die Kunstkonservierung in den Vereinigten Staaten zu schaffen.


Audiotour „A History of Color: An Audio Tour of the Forbes Pigment Collection“

Die Harvard Kunstmuseen präsentieren nun in einer neuen Audiotour „A History of Color: An Audio Tour of the Forbes Pigment Collection“ die Geschichte und Wissenschaft von 27 Pigmenten, Farbstoffen und Rohstoffen der historischen Sammlung. Narayan Khandekar, leitender Restaurierungswissenschaftler und Direktor des Straus-Zentrums für Konservierung und Technische Studien und Alison Cariens, Restaurierungskoordinatorin im Straus-Zentrum vermitteln in kurzen Audioaufnahmen die Geschichten von Ocker oder Kohle, den ältesten Pigmenten, von denen bekannt ist, dass sie vom Menschen verwendet wurden, bis hin zu YInMn-Blau, das 2009 zufällig an der Oregon State University entdeckt wurde.


Jede Station zeigt ein Bild einer Pigmentprobe aus der Forbes-Sammlung

Alison Cariens ist begeistert von der neuen Möglichkeit, die Geschichte der Pigmente mit einem Publikum auf der ganzen Welt teilen zu können. Die digitale Tour zeigt unter anderem das Purpurrot des Tyrias, das von den alten Griechen aus kleinen Murex-Schalentieren gewonnen wurde, die Cochenille – winzige Käfer, die ein rotes Pigment produzieren, das zuerst von den Azteken und Maya verwendet und später in Europa hoch geschätzt wurde oder Malve, einer der ersten synthetischen Farbstoffe, der 1856 bei der Suche nach einem Heilmittel für Malaria entstand. Jede Station zeigt ein Bild einer Pigmentprobe aus der Forbes-Sammlung zusammen mit der entsprechenden Audiodatei. Viele Aufnahmen werden mit Bildern von Objekten aus den Sammlungen der Museen gepaart, die das Pigment enthalten. Links zu Online-Datenbanken ermöglichen tiefere Einblicke in Untersuchungen und geben Hinweise darauf, wo das Werk in den Galerien zu sehen ist.

Die Audiotour „A History of Color: An Audio Tour of the Forbes Pigment Collection“ finden Sie hier.

Erfahren Sie mehr in der RESTAURO 1/2021.

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