Umzug bei Nacht
Leere Ausstellungssäle können verheißungsvoll sein. Oder ziemlich traurig. Im Museum für Asiatische Kunst in Berlin-Dahlem ist eher letzteres der Fall, denn wie die Räume nach dem Umzug der Sammlungen ins Humboldt-Forum genutzt werden, ist bisher völlig unklar.
Die letzten Wandgemälde von der Seidenstraße wurden nun aus den Wänden, die das Hängesystem verdeckten, gesägt. Jetzt lagern sie erst einmal im ehemaligen Sonderausstellungssaal. Der ist nun ein Depot, der benachbarte Raum eine Werkstatt. Nur die Kuppel der buddhistischen „Höhle der ringtragenden Tauben“ aus dem 5. Jahrhundert n. Chr. wird vorerst im Ausstellungssaal bleiben, da sie in einem Stück transportiert werden muss.
„Fest steht, dass wir die Fassade des Gebäudes öffnen müssen, um die Kuppel aus dem Museum transportieren zu können“, sagt Toralf Gabsch, Restaurator und Koordinator des Umzugs des Asiatischen Museums. Termin, Transportweg und Transportart stehen noch nicht genau fest. Allein die Tageszeit ist klar: Die riesige Kuppel wird durch das schlafende Berlin transportiert werden, um ein Verkehrschaos zu vermeiden.