11.06.2021

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Die neuen Digitalen Sammlungen der Bayerischen Staatsbibliothek

Die Digitalen Sammlungen der Bayerischen Staatsbibliothek mit über 355 Millionen digitalisierten Seiten sind heute das größte Angebot ihrer Art in Deutschland. Foto: BSB

Die Digitalen Sammlungen der Bayerischen Staatsbibliothek mit über 355 Millionen digitalisierten Seiten sind heute das größte Angebot ihrer Art in Deutschland. Foto: BSB

Volltextsuche, stufenloser Zoom, Open Access – Die Bayerische Staatsbibliothek stellt ihre neuen Digitalen Sammlungen mit rund 2,7 Millionen digitalisierten Titeln vor

Die Digitalen Sammlungen der Bayerischen Staatsbibliothek mit über 355 Millionen digitalisierten Seiten sind heute das größte Angebot ihrer Art in Deutschland. Foto: BSB
Die Digitalen Sammlungen der Bayerischen Staatsbibliothek mit über 355 Millionen digitalisierten Seiten sind heute das größte Angebot ihrer Art in Deutschland. Foto: BSB

Die Neuerungen der Digitalen Sammlungen

Die Bayerische Staatsbibliothek (BSB) hat ihr digitales Herzstück, die Digitalen Sammlungen, rundum erneuert und verbessert. Ab sofort können auf der Webseite mittlerweile rund 2,7 Millionen digitalisierte Titel aus dem Bestand der BSB und der regionalen Staatlichen Bibliotheken in Augsburg, Bamberg, Regensburg und Passau noch besser durchsucht, erforscht und bewundert werden.

1997 durch das Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ) der Bayerischen Staatsbibliothek initiiert, sind die Digitalen Sammlungen mit über 355 Millionen digitalisierten Seiten heute das größte Angebot ihrer Art in Deutschland. Der aktuelle Relaunch geht weit über eine optische Neugestaltung hinaus. Ziel der technologischen Überarbeitung ist die verbesserte Nutzung des schriftlichen Kulturerbes für Wissenschaft und Forschung ebenso wie für die breite Öffentlichkeit.

Wie sehen nun die wichtigsten Neuerungen im Detail aus? Da ist zunächst die optimierte Suche: Die neue Suchfunktion durchsucht sowohl die Metadaten aller Werke als auch die kompletten Volltexte der digitalisierten Werke. Großen Wert legte man außerdem auf die Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit: Der Großteil der Digitalisate (derzeit ca. 95 Prozent) werden einheitlich im innovativen IIIF-Viewer „Mirador 3“ präsentiert.

Die BSB war zusammen mit weiteren nationalen und internationalen Institutionen maßgeblich an der Entwicklung beteiligt. Bei der IIIF-Technologie handelt es sich um einen internationalen Standard zur Bereitstellung digitaler Bilder im Internet und ihre Nutzung in weltweit verteilten Arbeitsumgebungen. Darüber hinaus bemühte man sich um eine deutlich verbesserte Lesbarkeit: Bei gedruckten Werken kann mittels der neuen Überblendfunktion der Volltext über das zugehörige Bild gelegt werden.

Stufenloser Zoom und Open Access

Und schließlich wäre da noch die Detailgenauigkeit zu erwähnen. Die hoch aufgelösten Bilder sind stufenlos zoombar, so dass kleinste Details des Originals sichtbar werden. Machen wir die Probe aufs Exempel: Ich wähle ein eigenhändiges Manuskript Martin Luthers von circa 1525 mit der Signatur Autogr.Cim. Luther, Martin.1. Die Zoom-Funktion erlaubt eine Vergrößerung bis zu 300 Prozent. Die Schärfe bleibt dabei derart erhalten, dass sogar die Papierstruktur erkennbar ist und Text wie Marginalien sehr gut lesbar sind. Ein Konsultieren des Originals zu Forschungszwecken ist somit weitestgehend verzichtbar.

Ein weiterer Pluspunkt ist die Open Access-Philosophie. Für nicht-kommerzielle Zwecke ist Content Sharing erlaubt und erwünscht. Es gibt komfortable Downloadfunktionen, und es ist die direkte Einbindung der Digitalisate über öffentlich zugängliche Schnittstellen in Webangebote nicht-kommerziell agierender Dritter möglich.

Relaunch der Digitalen Sammlungen

Das Design der Digitalen Sammlungen ist responsiv und konsequent barrierefrei angelegt, so dass von allen gängigen Endgeräten wie Smartphone, Tablet und Desktop bequem auf das Angebot zugegriffen werden kann. Wiederverwendbare Komponenten der entwickelten Software werden im Rahmen von Open Source zur uneingeschränkten Nachnutzung bereitgestellt. Gerade in Zeiten von Corona und vermehrtem Home Office zeigt sich der Nutzen der neuen Digitalen Sammlungen der Bayerischen Staatsbibliothek und ihre stetig optimierte Benutzerfreundlichkeit.

Wie Dr. Klaus Ceynowa, Generaldirektor der Bayerischen Staatsbibliothek erläutert, stiegen die Visits im Vergleich zum Vorjahr 2020 bei den digitalen Angeboten um 72 Prozent. Das zeige, so Ceynowa, deutlich, wie stark sich Forschung, Lehre und Studium im Laufe der Corona-Pandemie ins Digitale verlagern. Die Digitalen Sammlungen als digitales Herzstück der Bayerischen Staatsbibliothek beinhalten sowohl Forschungsobjekte als auch Digitalisate von allgemeinem kulturellem Interesse. Der Relaunch kommt somit genau zum richtigen Zeitpunkt.

Zu den Digitalen Sammlungen gelangen Sie hier und zur Open-Source-Software des Münchener Digitalisierungszentrums hier.

Tipp: Die Bayerische Staatsbibliothek in München hat drei wertvolle Handschriften bayerischer Provenienz aus dem Spätmittelalter und der Renaissance erworben und digitalisiert. Lesen Sie mehr dazu hier.

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