24.06.2016

Beruf

Der restauratorische Brexit

den europäischen Dachverband für Restauratoren. Foto: Petr Kratochvil

 

Europa ist entsetzt über den Ausstieg der Briten aus der Europäischen Union. Ähnlich erschüttert reagierte 2007 der europäische Dachverband E.C.C.O. bezüglich des Ausscheidens von ICON. Susan Corr, die jetzige Präsidentin von E.C.C.O. bedauert den Austritt sehr und bietet ICON Gespräche an.

Warum wurde der Austritt damals vollzogen?
Die größte Unstimmigkeit lag wohl bei den Ausbildungsvoraussetzungen für den Eintritt ins Berufsfeld und damit beim Zugang des Nachwuchses in die Einzelorganisationen. Schon damals war das Ausbildungsniveau in den E.C.C.O.-Guidelines auf fünf Jahre universitäres Studium festgelegt – ein eklatanter Unterschied zur britischen Herangehensweise. Hier galt und gilt der Bachelor mit drei Jahren als ausreichend, sodass in Großbritannien ein Großteil der Absolventen unter E.C.C.O. nicht als „Conservator-Restorer“ gegolten hätten. Neben der theoretischen Ausbildung kommt hier der praktischen Umsetzung eine hohe Bedeutung zu. Zur Begründung äußerte sich der damalige ICON-Präsident Simon Cane: „Wir sind bestrebt, und haben ein Kommitment, dass wir Standards setzen und beibehalten … aber wir glauben, dass wir im Bewusstsein der verschiedenen Personen mit unterschiedlichen Qualitfikationsleveln handeln müssen und dass eine gesunde Profession eine Diversifizierung benötigt, nicht Elitedenken.“ Bis heute dauert der restauratorische Brexit an – und nimmt mit dem Austritt des gesamten Landes aus der EU eine neue, noch nicht abschätzbare Dimension an.

Damals sprach dasInternational Institute of Historic and Artistic Works mit E.C.C.O.-Präsidentin Monica Martelli Castaldi. In den nächsten Tagen erhalten Sie die Antworten auf unsere Fragen an ICON.

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