Über gleich zwei Messen an einem Wochenende konnten sich Besucher und Besucherinnen freuen: Vom 7. bis 9. November 2024 fanden die denkmal, die Europäische Leitmesse für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung, und die MUTEC, die internationale Fachmesse für Museums- und Ausstellungstechnik, im Congress Center Leipzig statt. Dank der gelungenen Kombination aus einem umfangreichen Fachprogramm mit lebendigen Präsentationen sowie einer beeindruckenden Vielfalt an Ausstellern, die Produktneuheiten und führende Marken präsentieren, überzeugten die Messen auch auf internationaler Ebene.
Ein starkes Jubiläum: 30 Jahre denkmal
Mit 377 Ausstellern aus 16 Ländern und über 12.800 Besuchern und Besucherinnen feierte die denkmal 2024 ihr 30-jähriges Bestehen. Sowohl Fachleute aus Behörden und Handwerksbetrieben als auch Branchenangehörige der Restaurierung, Architektur sowie Eigentümer und Eigentümerinnen historischer Gebäude konnten das vielfältige Angebot rund um Denkmalpflege und Altbausanierung in vollem Umfang nutzen. Besonders begeistert zeigte sich Markus Geisenberger, Geschäftsführer der Leipziger Messe: „30 Jahre denkmal – auch in ihrem Jubiläumsjahr ist die Europäische Leitmesse am Puls der Zeit und hat unsere Erwartungen übertroffen. Hier schlägt das Herz des Kulturerbes.“ Als besonderer Höhepunkt der Veranstaltung galt der Ehrengast Marokko, der mit einem eindrucksvollen Gemeinschaftsstand und zahlreichen Beiträgen die nordafrikanische Bautradition begeisternd präsentierte.
Nachwuchs in der Denkmalpflege
Auf fünf thematischen Säulen stand die Messe denkmal mit aktuellen Herausforderungen sowie Chancen der Branche: Bauen im Bestand, Denkmalvermittlung, baukulturelle Bildung, Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Digitalisierung sowie Schutz des kulturellen Erbes in Notfallsituationen. Neben klassischen Themen, beleuchtete die denkmal ebenso modernere Ansätze wie nachhaltige Sanierungsstrategien und die Integration digitaler Technologien. In den Worten von Dr. Ulrike Wendland, Geschäftsführerin des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz: „So viele junge Menschen auf der Messe zu sehen zeigt, dass Denkmalvermittlung funktioniert.“ Dies zeigte sich insbesondere im regen Austausch zwischen Experten und Expertinnen sowie Nachwuchskräften. Die Veranstaltung beeindruckte auch durch die gelungene Kombination aus Theorie und Praxis: Neben Fachvorträgen bot die Ausstellung haptische Erfahrungen – von duftendem Holz bis zu traditionellen Baustoffen. Andreas Bugiel von Bennert GmbH fasst zusammen: „ Ein Trendthema in diesem Jahr war das nachhaltige Sanieren. Dazu haben wir sehr viele Anfragen zu konkreten Projekten erhalten. Es ist definitiv die richtige Strategie, auf dieser Messe auszustellen. Wir wollen und müssen uns hier zeigen.“
Gold geht an…
Seit 14 Jahren verleiht die denkmal zehn Goldmedaillen für besondere Leistungen in der Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung. Drei herausragende Gewinner waren: die Fundación Real Fábrica de Tapices, der Bundesverband Deutscher Steinmetze (BIV) und der Gemeinschaftsstand Marokko: Patrimony Experts Marocco (PEM). Aus Spanien stammen die nachhaltigen und handwerklich restauratorischen Leistungen der innovativen Fundación Real Fábrica de Tapices. Zudem überzeugte besonders der BIV mit einer eindrucksvollen Präsentation traditioneller Handwerkskunst. Frank Schuster freute sich: „Die Medaille hat einen sehr hohen Stellenwert und wird einen Ehrenplatz erhalten.“ Der Gemeinschaftsstand PEM erhielt eine Auszeichnung für die lebhafte Präsentation des kulturellen marokkanischen Erbes und der Tradition des Lehmbaus.
MUTEC: Innovation im kompakten Format
Während der MUTEC 2024 konnten sich Branchenbegeisterte auf fast 50 Veranstaltungen über innovative technische Lösungen austauschen. Die Fachmesse setzte mit modernen Themen wie Nachhaltigkeit und Inklusion wichtige Akzente. Neben ihrem Programm glänzte die MUTEC auch in neuer Struktur: Mit einem neuen Konzept, das die Messe in eine eigene Halle verlegte und auf zwei kompakte Tage reduzierte, wurde der Wunsch von Ausstellern und Ausstellerinnen und Besuchern sowie Besucherinnen nach einem fokussierten Format erfüllt. Besonders die Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien stieß bei den 148 Ausstellern und zahlreichen Top-Entscheidern auf großes Interesse – ein Thema, das Museen und Ausstellungen zunehmend beschäftigt. „Der MUTEC erstmals eine eigene Halle zu geben und sie auf zwei Tage zu fokussieren, war eine goldrichtige Entscheidung. Die internationale Fachmesse hat sich zum zentralen Treffpunkt für die Museums- und Ausstellungstechnik entwickelt,“ resümierte Markus Geisenberger.
Herausragende Aussteller
Durch eine Vielzahl von Ausstellern, wegweisenden Produkten und Dienstleistungen konnte die MUTEC auch dieses Jahr begeistern. Zu den Besonderheiten der Aussteller gehört unter anderem SEVA d.o.o. aus Serbien als führender Hersteller für Vitrinen und Bilderrahmen. Nach dem erfolgreichen Messeauftritt, bei dem das Team mit inspirierenden Produktpräsentationen auf der Ausstellungsfläche überzeugte, freut es sich bereits auf den nächsten Besuch im Jahr 2026. Das Team schätzte besonders die direkten Gespräche mit Kunden und Kundinnen und die Möglichkeit, ihre Präsenz auf dem europäischen Markt weiter auszubauen. Als erstmaliger Teilnehmer der MUTEC stellt das Unternehmen Ma Fabrique ihre klimatische Kontrollplattform Preservarium® vor. Durch diese Plattform können Temperatur und Luftfeuchtigkeit gemessen und reguliert werden. Sogar im Louvre und im Musée de la Grande Guerre ist die innovative sowie ökologisch wertvolle Lösung bereits implementiert.
Prägende Auszeichnungen
Zu den Highlights der diesjährigen MUTEC-Messe zählt der MUTEC-Award. Erstmalig inszeniert, kürt der Award herausragende Leistungen, die in der Museums- und Ausstellungsgestaltung als nachhaltig, innovativ oder wegweisend betrachtet werden können. Nach der Prüfung der 20 Bewerbungen wurden drei Projekte von einer Expertenjury als Gewinner prämiert. Die Ausstellung „Museum Roter Haubarg“, gestaltet von der Szenografie-Agentur TAUCHER wurde im Auftrag der Stiftung Nordfriesland umgesetzt. Mit „Immanuel Kant und die offenen Fragen“ präsentierte die Bundeskunsthalle Bonn eine Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit Sunder-Plassman & Werner-Szenografie realisiert wurde. Zuletzt begeisterte die Jury die interaktive Ausstellung „Kiel, du bist gefragt“, konzipiert von gwf-Ausstellungen, welche die Zukunft des Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseums beleuchtet und im Stadtmuseum Warleberger Hof gezeigt wurde.
Ausblick 2026
Mit zahlreichen innovativen Impulsen für die Branche zeigten sich die denkmal und die MUTEC in diesem Jahr erfolgreich. Für alle Denkmal-Enthusiasten bleiben die Messen ein unverzichtbarer Termin, denn mit über 100 Projektanfragen an den Ständen und einem wachsenden Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit setzt sie entscheidende Anreize in der Branche.
Im Jahr 2026 finden die Messen wieder zeitgleich statt:
Messe MUTEC, von 5. bis 6. November 2026
Messe denkmal von 5. bis 7. November 2026
Hier weiterlesen für weitere Impressionen zur denkmal und zur MUTEC 2024 sowie Informationen über die Messetage 2026.