10.02.2021

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„Das lebende Kreuz von Ferrara“ von Sebastiano Filippi

gen. Bastianino
gen. Bastianino

Morgen, am 11. Februar 2021 um 18:00 Uhr, referiert Diplom-Restauratorin Maria Zielke von der Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin über die Restaurierung des großformatigen Altarbildes „Das lebende Kreuz von Ferrara“ des Spätrenaissancemalers Sebastiano Filippi. Der Online-Vortrag ist kostenfrei

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Sebastiano Filippi, gen. Bastianino, Lebendes Kreuz von Ferrara, um 1570, Detail während der Restaurierung. Foto: Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie / Maria Zielke

Um 1565 bis 1570 schuf Sebastiano Filippi, genannt Bastianino, das knapp drei Meter hohe Altarbild „Lebendes Kreuz von Ferrara“ für die Klosterkirche Santa Caterina Martire in Ferrara, Italien. Die eher seltene Darstellung des Kreuzes mit Armen an seinen Balkenenden zeigt mit vielen begleitenden Szenen eine Allegorie des Alten und Neuen Testaments.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts schenkten die Nachfahren des Hamburger Konsuls Eduard Friedrich Weber das Gemälde der Friedrich-Wilhelms-Universität, heute Humboldt-Universität zu Berlin. Während der Weltkriege und bis in die 1970er Jahre lagerte das Gemälde im Berliner Dom. Aufgrund ungünstiger klimatischer Bedingungen im Dom folgten Schäden wie das Schrumpfen der Pappelholztafel, Rissbildung, Malschichtlockerungen oder Verlusten der Malerei.

Seit 2015 befindet sich das Gemälde als Dauerleihgabe in der Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin. Dank einer Förderung der Ernst von Siemens Kunststiftung konnte es umfassend restauriert und nach über 100 Jahren Lagerung der Öffentlichkeit wieder präsentiert werden. Das Altarbild ist nun seit November 2020 im Rahmen einer fokussierten, aktuell aufgrund von Corona allerdings geschlossenen Sonderausstellung in der Gemäldegalerie für das Publikum zugänglich (bis 13. März 2021). Es ist eines von nur zwei in Deutschland aufbewahrten Werken des Malers.

Das knapp drei Meter hohe Altarbild wurde um 1565/70 für die Konventskirche Santa Caterina Martire in Ferrara geschaffen. Die ikonografisch ungewöhnliche Darstellung des Kreuzes mit Armen an seinen Balkenenden zeigt eine Allegorie des Alten und Neuen Testaments mit vielen begleitenden Szenen. Sie beruht auf zwei Vorbildern, die Garofalo in Ferrara ausgeführt hatte: in einem Fresko im Refektorium der Kirche Sant`Andrea der Augustinerinnen und auf einem Leinwandgemälde für das Refektorium der Kirche San Bernardino.

Untersuchung mittels UV-Strahlung: Spätere Retuschen zeichnen sich dunkel. Foto: Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie / Maria Zielke

Maria Zielke, Diplom-Restauratorin bei der Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin berichtet in dem kostenfreien Online-Vortrag „Das lebende Kreuz von Ferrera“ über die Restaurierung des großformatigen Altarbildes von Sebastiano Filippi. Darüber hinaus wird sie auf die Geschichte des Gemäldes sowie seine kunsttechnologischen Besonderheiten eingehen.

Der Vortrag findet als Live-Online-Veranstaltung über die Cisco Webex Meeting Plattform statt. Interessierte können sich per E-Mail an AKLR@smb.spk-berlin.de  anmelden, um die Zugangsdaten für eine kostenlose Teilnahme zu erhalten.

 

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