16.09.2020

Kunststück Museum

Das Herzstück der Dresdener Porzellansammlung ist neugestaltet

Der Böttgersaal im Dresdener Zwinger: Der weltweit bedeutendste Bestand an Frühwerken der Meissener Manufaktur der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) wird nun zeitgemäß präsentiert


Blick in den neugestalteten Böttgersaal der Porzellansammlung im Zwinger. Foto: © SKD / Oliver Killig
Blick in den neugestalteten Böttgersaal der Porzellansammlung im Zwinger. Foto: © SKD / Oliver Killig

Seit Mitte Juni 2020 hat auch die Porzellansammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) wieder ihre Türen geöffnet – und präsentiert ihren neugestalteten Böttgersaal. Der lichtdurchflutete Pavillon, der dem berühmten Porzellanerfinder Johann Friedrich Böttger (1682–1719) gewidmet ist, gilt als Herzstück der Dresdener Porzellansammlung. Dort sind in den Vitrinen die frühesten Erzeugnisse der 1710 gegründeten Meissener Porzellanmanufaktur versammelt, die vor mehr als 300 Jahren eine Sensation darstellten.

Böttger war in langwierigen Versuchen seit 1702 endlich hinter das Geheimnis der Porzellanherstellung – China war das große und historische Vorbild – gekommen; 1708 gelang die Herstellung des roten „Böttgersteinzeugs“. Jahre später könnte Böttger August dem Starken verkünden, dass es ihm gelungen sei, das „Weiße Gold“ herzustellen. 1710 erfolgte dann die Gründung der Porzellanmanufaktur in Meissen. Lange war sie die einzige und führende Stätte der Porzellanherstellung und der Porzellankunst in Europa.

Der weltweit bedeutendste Bestand an Frühwerken der Meissener Manufaktur wird nun zeitgemäß präsentiert, und zwar in gezielten Gegenüberstellungen, die zum vergleichenden Sehen anregen. Sechs gleichartige Kannen zeigen etwa die Vielfalt der Veredelungsformen des Böttgersteinzeugs. Anhand einer Reihe großer Vasen, die im Brand einsanken bzw. aufplatzten, lässt sich nachvollziehen, welch schwer kontrollierbaren Kräften sie im Feuer ausgesetzt waren. Als Meisterleistungen technischer Innovation fanden sie trotz ihrer Deformationen und Risse Eingang in die königliche Sammlung. Eine akzentuierte Beleuchtung in den Vitrinen macht die genaue Betrachtung allerfeinster Blütenbelege und Reliefdekore möglich. Außerdem sind vier Trickfilme von Jens Rosemann über die Entwicklung des Porzellans in Sachsen und die Historie der Meissener Manufaktur zu sehen.

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