Am 12. Mai diesen Jahres wäre Joseph Beuys 100 Jahre alt geworden. Viele Museen ehren den Künstler in Ausstellungen. Foto: Caroline Tisdall

Am 12. Mai diesen Jahres wäre Joseph Beuys 100 Jahre alt geworden. Viele Museen ehren den Künstler in Ausstellungen. Foto: Caroline Tisdall

Was haben unser Denken, unser Fühlen und Wollen mit Plastik zu tun? Ist Kunst die einzige revolutionäre Kraft? Ist Zukunft eine Kategorie der Kunst? Und sind das überhaupt die richtigen Fragen? Damit und mehr beschäftigen sich die Organisatoren von „Beuys 2021“. Der sozialpolitische Aktionskünstler wäre am 12. Mai diesen Jahres 100 Jahre alt geworden. „7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung“ heisst ein Kunstwerk von Joseph Beuys, das den urbanen Lebensraum nachhaltig verändern sollte

Am 12. Mai diesen Jahres wäre Joseph Beuys 100 Jahre alt geworden. Viele Museen ehren den Künstler in Ausstellungen. Foto: Caroline Tisdall
Am 12. Mai diesen Jahres wäre Joseph Beuys 100 Jahre alt geworden. Viele Museen ehren den Künstler in Ausstellungen. Foto: Caroline Tisdall

Er pflanzte 7.000 Eichen in Kassel und erklärte dem toten Hasen die Bilder. Mit seinen Aktionen, in denen bevorzugt Materialien wie Fett, Filz und Honig zum Einsatz kamen, schrieb er Kunstgeschichte. Joseph Beuys – Künstler, Mitbegründer der Grünen, Schamane, Aktivist und Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie – wäre am 12. Mai diesen Jahres 100 Jahre alt geworden. Für zwanzig Museen und Institutionen in zwölf deutschen und österreichischen Städten ­ein Anlass, Beuys in Ausstellungen zu ehren.

Den Auftakt machte Ende März die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. Titel der Ausstellung: „Jeder Mensch ist ein Künstler. Kosmopolitische Übungen mit Joseph Beuys“. Der Fokus liegt dabei auf den dokumentierten Aktionen und performativen Arbeiten, die in den Dialog mit Werken von zeitgenössischen Künstler:innen aus aller Welt treten werden. Susanne Gensheimer, Direktorin der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, verzichtet auf die Rekonstruktion der Installationen. Ihr geht es weniger um eine museale Ausstellung im klassischen Sinne, sondern vor allem darum, „die lebendige Energie von Beuys herüberzuretten“.

So ist es nur konsequent, dass im März 24 Frauen und Männer das Beuys-Jahr einleiteten, indem sie 24 Stunden lang Musik von Erik Satie spielten, die Beuys besonders schätzte. Im Juni 1965 hatte er Satie zu Ehren ein 24-Stunden-Happening in Wuppertal veranstaltet. Die Stadt erinnert gleich an mehreren Orten an Beuys. Neben Ausstellungen in der Cragg Foundation und dem Von der Heydt-Museum, finden unter dem Titel „die unendlichkeit des augenblicks“ Performances an verschiedenen Orten in Wuppertal statt.

Doch nicht nur in Deutschland, auch in Wien war Beuys aktiv, vor allem in der Galerie nächst St. Stephan. Um die Begriffe Denken, Handeln und Vermitteln rankt sich die Präsentation im Wiener Belvedere. Die „Hirschdenkmäler“ sowie die „Honigpumpe am Arbeitsplatz“ bilden hier den Schwerpunkt. Letztere präsentierte er auf der documenta 1977, wobei er in einem permanenten Diskussionsforum mit den Besucher:innen über den Erweiterten Kunstbegriff, die Soziale Plastik und eine direkte Demokratie sprach. Themen, die an Aktualität nicht verloren haben.

Das ist auch den Organisatoren von „Beuys 2021“ bewusst. So sollen die Ausstellungen dazu anregen: „mit, neben, gegen den mythenumwobenen mann mit hut zu überlegen, wie demokratie und freiheit zu verstehen sind, wie das verhältnis von politik und kunst heute aussehen kann und was aktuell zu tun ist.“

Das komplette Programm finden Sie hier.

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