29.06.2022

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Benin-Bronzen: Vereinbarung für Rückführung noch 2022

Eine Gürtelmaske mit dem Abbild eines Oba im Depot des Museums für Völkerkunde der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Foto: © Robert Michael/​dpa

Eine Gürtelmaske mit dem Abbild eines Oba im Depot des Museums für Völkerkunde der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Foto: © Robert Michael/​dpa

Für die sogenannten Benin-Bronzen in der Sammlung des Ethnologischen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin soll im zweiten Halbjahr eine Vereinbarung über eine Eigentumsübertragung und Leihgaben mit den zuständigen Stellen in Nigeria geschlossen werden

Eine Gürtelmaske mit dem Abbild eines Oba im Depot des Museums für Völkerkunde der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Foto: © Robert Michael/​dpa
Eine Gürtelmaske mit dem Abbild eines Oba im Depot des Museums für Völkerkunde der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Foto: © Robert Michael/​dpa

„Die Rückgabe der Benin-Bronzen untermauert unser Bekenntnis zur Aufarbeitung unseres Kolonialgeschicht“

Das hat der Stiftungsrat der SPK unter Vorsitz von Kulturstaatsministerin Claudia Roth an diesem Montag beschlossen. Unter der Leitung der BKM war seit März 2021 über die Rückführungen verhandelt worden. Auf deutscher Seite war neben Hermann Parzinger auch die Sprecherin der Benin Dialogue Group und Direktorin des Hamburger MARKK, Museum am Rothenbaum Kulturen und Künste der Welt, Barbara Plankensteiner, an den Gesprächen beteiligt.

„Die Rückgabe von Kulturgütern kann nicht die Wunden der brutalen Kolonialherrschaft heilen, aber sie ist ein erster Schritt für einen neuen Umgang mit der bisher weitgehend ausgeblendeten Vergangenheit,“ erklärt Kulturstaatsministerin Claudia Roth. „Menschen überall auf der Welt haben ein Recht darauf, Zugang zu ihrem eigenen kulturellen Erbe zu haben. Sie sollen selbst entscheiden zu können, wie dieses bewahrt und an zukünftige Generationen weitergetragen wird. Die Rückgabe der Benin-Bronzen untermauert unser Bekenntnis zur Aufarbeitung unseres Kolonialgeschichte. Sie soll der Anfang sein einer neuen, einer anderen kulturellen Zusammenarbeit.“

Alle in Berlin befindliche Objekte, die 1897 in Benin geraubt wurden, sollen an Nigeria übertragen werden

„Die Verhandlungen mit der nigerianischen Seite stehen vor einem guten Abschluss. Wir sind uns einig, dass das Eigentum an allen in Berlin befindlichen Objekten, die im Rahmen der sogenannten Britischen Strafexpedition von 1897 in Benin geraubt wurden, an Nigeria übertragen werden soll. Es besteht Einvernehmen mit den nigerianischen Partnern darüber, dass ein Teil dieser Objekte langfristig als Leihgabe in Deutschland verbleiben soll. Eine konkrete Auswahl ist noch nicht getroffen. Die Objekte, die nicht als Leihgabe vorgesehen sind, sollen in Abstimmung mit der nigerianischen Seite so zügig wie möglich nach Nigeria überführt werden“, sagt Hermann Parzinger.

Eine völlig neue Dimension der Zusammenarbeit mit unseren Partnern in Nigeria

Der SPK-Präsident sprach von einer „völlig neuen Dimension der Zusammenarbeit mit unseren Partnern in Nigeria“. Man sei sich einig, dass die Rückführung nicht den Endpunkt, sondern den Beginn einer neuen Form und neuen Qualität von Kooperation beschreibe: „Die Tatsache, dass Nigeria bereit ist, Deutschland hochwertige Leihgaben zu überlassen, zeigt, dass wir Vertrauen aufgebaut haben. Wir sind stolz darauf, diese Schätze der Weltkultur im Humboldt Forum zeigen zu dürfen.“

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