15.09.2020

Museum

Bauvorhaben in Planung

das am 12./13. September eröffnet wurde: Schlossbergmodell in der Kasematte. Foto: © Franziska Schurig
das am 12./13. September eröffnet wurde: Schlossbergmodell in der Kasematte. Foto: © Franziska Schurig

Einige Museumsneu- und Umbauten, die eigentlich 2020 eingeweiht werden sollten, sind Corona-bedingt ins Stocken geraten, sodass die Wiedereröffnung auf 2021 verschoben werden musste. Ein Überblick über laufende Projekte


Blick in das neue Grazmuseum Schlossberg, das am 12./13. September eröffnet wurde: Schlossbergmodell in der Kasematte. Foto: © Franziska Schurig
Blick in das neue Grazmuseum Schlossberg, das am 12./13. September eröffnet wurde: Schlossbergmodell in der Kasematte. Foto: © Franziska Schurig

Das neue Grazmuseum Schloßberg eröffnet wegen der Pandemie erst im September. Es hätte aber bereits beim Schloßbergfest, am 10. Mai 2020 eröffnet werden sollen. Der Corona-bedingte Baustopp und die behördliche Schließung des Museums Mitte März haben diese Eröffnung unmöglich gemacht, sodass nun der 12. und 13. September 2020 als Eröffnungswochenende des Museums vorgesehen sind. Die neue Grazer Attraktion wird – so hofft man – eines der bestbesuchten Museen der ganzen Steiermark mit einem Potential von 80.000 Besuchern pro Jahr sein. Im Kunstmuseum Bochum plante man für April 2020 die Eröffnung der ständigen Präsentation der eigenen Sammlung in der historischen Villa Marckhoff. 60 Jahre wird das Museum in diesem Jahr. Die Bauarbeiten sind in einer großen Kraftanstrengung rechtzeitig fertig geworden, die Einladungskarten waren bereits gedruckt – doch die Corona-Pandemie machte auch diese Eröffnung unmöglich. Die Benediktinerabtei Ottobeuren im Unterallgäu plant derzeit die Neukonzeption des Klostermuseums, ein Projekt, das 1,9 Millionen Euro umfasst und aus dem Europäischen Leader-Programm mit 250.000 Euro gefördert wird. Unter dem Motto „Relaunch Klostermuseum – erlebnisorientierte Neukonzeption und interaktive Aufbereitung“ soll das modernisierte Museum im Juni 2021 eröffnet werden. 

Dem Wien-Museum stehen die komplette Entkernung und der Start der Neubauarbeiten unmittelbar bevor. Ab 2023 wird das Museum wieder zugänglich sein. Anfang 2021 soll der Erweiterungsbau des Deutschen Auswandererhauses in Bremerhaven eröffnet werden. Der Neubau wird mit mehr als 12 Millionen Euro vom Bund und vom Land Bremen unterstützt. 

Was aber, wenn sich die Museen bei horrenden Defiziten hervorgerufen durch die Corona-Pandemie ihre Neu- und Umbauten nicht mehr leisten können? In Los Angeles etwa streitet man im Windschatten der Pandemie über einen 650 Millionen Dollar teuren Neubau für das Kunstmuseum Lacma. Der Vorwurf: Das Lacma zerstöre in einer Zeit, sinnlos vier Bestandsgebäude. Aber nicht nur der ökologische Aspekt, auch die finanziellen Sorgen rücken immer mehr in den Fokus. In einer privaten Initiative wurde schließlich ein Wettbewerb mit dem Ziel ausgelobt, statt Abriss und Neubau eine Lösung für den Bestand zu finden. Diese sollte mehr Platz bieten, ein anderes Museumskonzept ermöglichen, kostengünstiger sein und den Bestand nutzen.

Gestoppt wurde der Bau des Museum des 20. Jahrhunderts von Herzog & de Meuron am Kulturforum in Berlin. Als Grund werden die wirtschaftlichen Unwägbarkeiten in Folge der Corona-Krise genannt. Die Entscheidung ist nachvollziehbar angesichts der unklaren ökonomischen Situation. Bei 450 Millionen Euro lag die Kostenschätzung im Herbst letzten Jahres. Wahrscheinlich muss neben den Bauvorhaben auch das Ausstellungswesen weltweit neu durchdacht werden: Statt immer riskanter werdender Blockbuster-Ausstellungen sollten neben kleineren Ausstellungen die Sammlungsbestände wieder mehr berücksichtigt und für BesucherInnen attraktiv aufbereitet werden.

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